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NÁRODNÁ RADA SLOVENSKEJ REPUBLIKY

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ung von Seiten Sr. Majestät unterwerfen als der<br />

durch eine Majorität, wo es sich handelt um die<br />

Feststellung der verfassungsmäßigen Verhältnisse.<br />

Nun, meine Herren, wie ist denn die Februarververfassung<br />

ins Leben getreten? Haben sie sich denn<br />

damals so gegen die Oktroyirung Seiner Majestät<br />

ausgesprochen? (Výborně, Bravo rechts und Heiterfeit.<br />

) Ist es nicht Se. Majestät der Kaiser, welcher<br />

durch Seinen freien Willen in der großmüthigsten<br />

Weise einen so bedeutenden Theil seiner unbestreitbaren<br />

und unbestrittenen Herrschaftsrechte seinen<br />

Völkern abgetreten hat? Wenn Se. Majestät der<br />

Kaiser es damals gethan hat, und wenn es erwiesen<br />

ist, ich sage wenn, daß der jetzige Reichsrath,<br />

überhaupt die Verfassung nicht mehr zu<br />

Recht besteht, weil sie durchlöchert ist, weil sie den<br />

Kopf, Eingeweide, Hals, Beine verloren hat<br />

(Heiterkeit), warum sollen wir jetzt zurückschrecken,<br />

wo wir doch den Beweis vor Augen haben, daß<br />

Se. Majestät bei der Oktroyirung mit einer vielleicht<br />

in der Geschichte unerhörten Freigebigkeit für<br />

seine Völker vorgegangen ist? Ich würde, weiß<br />

Gott, keinen Anstand hier nehmen (hlučné výborně<br />

a bravo v centrum a na pravici). Meine Herren,<br />

ich glaube die Geduld des hohen Hauses schon zu<br />

lange in Anspruch genommen zu haben, ich will<br />

also über die weiteren Bedenken, die ich noch weiter<br />

äußern könnte, hinweggehen. Es liegt mir aber<br />

noch etwas am Herzen und ich kann nicht schließen,<br />

ohne daß ich dem Ausdruck gegeben habe. Meine<br />

Herren! wir sind aus einem unendlich wichtigen,<br />

aus einem entscheidenden Punkte angekommen, vielleicht<br />

auf dem Scheidewege, wo der eine zum Abgrund<br />

führt, der andere aber auf eine weite fruchtbare<br />

Ebene! Um Gottes Willen, meine Herren,<br />

lassen wir alle Parteisucht, lassen wir alles Privat-<br />

Interesse, lassen wir die frühere Gehässigkeit bei Seite,<br />

denken wir nur an das Wohl des Reiches, unferes<br />

geliebten Kaisers, unseres engeren Vaterlandes!<br />

und wenn der böhmische Landtag in dieser<br />

Weise gewissenhaft vorgeht, so bin ich überzeugt,<br />

wird er die Mittel finden, daß man einstimmig in<br />

dieser allgemeinen Sache in dieser Verfassungsfrage<br />

vorgehen kann. Und dann, meine Herren! seien sie<br />

überzeugt, ich habe mit den Herren die mich, zum<br />

Generalredner gewählt haben, wohl nicht gesprochen,<br />

aber ich glaube nicht, daß ich bei ihnen Widerspruch<br />

sinden werde (Bravo rechts. ), wenn ich sage: dann<br />

werden sie von unserer Seite die freundlichste Unterstützung<br />

finden. — Graf Hartig hat uns gesagt,<br />

daß er für das Minoritätsvotum stimmen würde,<br />

und die ganze deutsche Partei würde als ein Mann<br />

dafür einstehen; nun ich kann dieß Versprechen nicht<br />

geben, ich weiß nicht, wie die Herren, die hinter<br />

mir stehen, stimmen werden, aber wir brauchen nur<br />

noch kurze Zeit zu warten und das Resultat wird<br />

bald folgen. (Wiederholtes, langdauerndes: Bravo<br />

und Výborně. )<br />

Oberstlandmarschall: (läutet.) Ich bitte,<br />

meine. Herren, Se. Excellenz der Hr. Statthalter.<br />

Der Statthalter Gr. Rothkirch-Panthen:<br />

Meine Herren ! erwarten sie in so vorgerückter später<br />

Stunde, nach einer so anstrengenden Debatte<br />

keine langathmige Auseinandersetzung des Standpunktes<br />

der Regierung in der Frage, die das hohe<br />

Haus discusirt; es ist derselbe gekennzeichnet in der<br />

Mittheilung der kaiserlichen Regierung an den h.<br />

Landtag, es ist derselbe gekennzeichnet in dem an<br />

die Statthalterei und Landeschefs gerichteten Ministerialerlasse,<br />

der ohnedieß in die Oeffentlichkeit gebrungen,<br />

und allen den Herren wohl bekannt, ist.<br />

Ich glaube mich darauf beschränken zu müßen, mich<br />

auf diese Vorstellung zu berufen.<br />

Die Regierung hat den hohen Landtag aufgefordert,<br />

zu den Wahlen in den verfassungsmäßigen<br />

Reichsrath zu schreiten, die Minorität der Kommission<br />

hat dieser Aufforderung entsprochen und sie in<br />

ihrem Antrage niedergelegt. Ich überlasse es dem beredten<br />

Munde des Berichterstatters der Minorität, noch<br />

Weitere Gründe, die für diesen Antrag sprechen, dem<br />

hohen Hause vorzubringen. Eines möchte ich mir<br />

nur erlauben zu bemerken, zwischen dem 20. September<br />

und dem heutigen Tage liegen weltgesfchichtliche<br />

Ereignisse; diese Ereignisse, die ganze Lage der<br />

europäischen Staaten, spricht mit eherner Stimme<br />

an die Völker Oesterreichs die Mahnung, alle Uneinigkeit<br />

fallen zu lassen in diesem so wichtigen<br />

Augenblicke, wo es sich darum handelt, die Machtstellung<br />

Oesterreichs zu befestigen und die verfassungsmäßigen<br />

Zustände auf einer festen Basis zu<br />

begründen; diese Ereignisse sprechen mit eherner<br />

Stimme die Mahnung an die Völker, sich zu vereinigen<br />

und zusammenzutreten, und diese wichtige<br />

Frage in entsprechender Weise zu lösen. Die Regierung<br />

ist von der Ueberzeugung ausgegangen, daß<br />

im Fortschreiten der Ausgleichsverhandlung, welche<br />

das Patent vom 20. September angebahnt hat,<br />

auch die Zwecke erfüllt sind, die dieses Patent sich<br />

zur Aufgabe gestellt hat.<br />

Um diesen Ausgleich nämlich zu ermöglichen,<br />

hat es die Sistirung der Verfassung ausgesprochen;<br />

mit der Entbehrlichkeit der Sistirung ist die Verfassung<br />

wieder ins Leben getreten. Die Regierung<br />

ist von dem Standpunkte ausgegangen, daß in der<br />

Lösung dieser hochwichtigen Frage ein sester Standpunkt<br />

gewählt werde und daß man eben in diesem<br />

festen Standpunkte an die Februarverfassung und<br />

Verfassung des Reichsrathes gebunden ist (Bravo!)<br />

und diese Ansicht hat Seine Majestät mit dem Allerhöchsten<br />

Handschreiben vom 4. dieses Monates zu<br />

genehmigen und hienach die Anträge ans Ministerium<br />

zu erlassen geruht. Die Zeit drängt; es<br />

kann sich nicht mehr eingelassen werden auf langwierige<br />

und vielleicht zu keinem Resultate führenden<br />

Experimente; die Zeit drängt und deswegen hat die<br />

Regierung die Vertreter des Landes auf diesen<br />

Boden berufen. Wenn die Befürchtung ausgesprochen<br />

worden, daß der so zusammengestellte. Reichsrath<br />

auf Grundlage des Februarpatentes Verrichtungen<br />

vornehmen könnte, die den Rechten, Bedürf-

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