03.11.2013 Aufrufe

Hofbrief 2012 - auf dem Schepershof - Home

Hofbrief 2012 - auf dem Schepershof - Home

Hofbrief 2012 - auf dem Schepershof - Home

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gärtnerinnen würde ich gern mehr beim Umgraben<br />

und Ernten unterstützen. Sie sind jedoch<br />

pedantisch, was Beetgrenzen, Neuansaaten und<br />

perforiertes Gemüse angeht, und scheuchen<br />

mich weg.<br />

Ab und zu finde ich in meiner Freizeit Gelegenheit,<br />

völlig selbstständig Hühnern, Gänsen oder<br />

Schafen den Weg nach Hause zu zeigen.<br />

Mein eigentlicher Arbeitsbereich ist natürlich<br />

der Kuhstall: Von April bis November treibe ich<br />

die 19 Kühe morgens kurz vor sechs Uhr zum<br />

Melken in den Stall und nach <strong>dem</strong> Frühstück<br />

wieder zurück <strong>auf</strong> die Weide. Die Herde hat<br />

mittlerweile Respekt vor mir. Nur in seltenen<br />

Fällen muss ich bellen oder ein Tier in die Füße<br />

zwicken. Auch die Rinder habe ich beim Umtreiben<br />

<strong>auf</strong> frische Weiden voll im Griff. Unser<br />

Bulle „Willi“ hat ab und zu versucht, mich zu<br />

jagen. Solche Unverschämtheiten lasse ich mir<br />

selbstverständlich nicht gefallen. Durch gezieltes<br />

Nase- und Beinebeißen habe ich ihm das<br />

schnell wieder abgewöhnt. Nach<strong>dem</strong> „Willi“<br />

jetzt auch noch unseren Lehrling Katharina quer<br />

über die Weide gescheucht hat und mit seinem<br />

dicken Hals nicht mehr ins Fressgitter passt, redet<br />

meine Bäuerin immer häufiger von „Sicherheitsrisiko“<br />

und „Zuchtfortschritt“. Das bedeutet<br />

wohl, dass „Willi“ bald geschlachtet wird und<br />

für uns Hunde einiges an Knochen abfällt. Die<br />

beiden Jungbullen „Rilke“ und „Zacharias“ sind<br />

mir auch viel sympathischer, denn sie sind so<br />

friedlich wie Kälber. Kälber sind überhaupt die<br />

besten Rinder, weil sie in ihren Tränkeeimern<br />

immer etwas Milch für mich übrig lassen und<br />

ich ansonsten keine Arbeit mit ihnen habe.<br />

Den ganzen Sommer sind wir mit den Schleppern<br />

durch die Gegend gefahren, haben gemäht,<br />

gewendet, geschwadet … Silage und<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!