Leseproben Jane Austen E-Book - Reclam
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gabe von Tony Tanner, die mit ganz wenigen Ausnahmen<br />
den Text dieser zweiten Auflage wiedergibt, nimmt allerdings<br />
eine Textkorrektur vor; vgl. Anm. 19.)<br />
Alle Romane <strong>Jane</strong> <strong>Austen</strong>s haben die vielfältigsten<br />
Deutungen erfahren, alle sind vielfach miteinander verglichen<br />
und gegeneinander abgewogen worden, alle haben<br />
ihre leidenschaftlichen Anhänger und Kritiker, ja, für gewisse<br />
Experten und Leser ist die Welt geradezu in »Janites«<br />
und »Anti-Janites«, in <strong>Austen</strong>-Liebhaber und <strong>Austen</strong>-Gegner<br />
aufgeteilt. Mansfield Park hat dabei eher im Schatten<br />
des vorausgehenden und des nachfolgenden Werks gestanden.<br />
Dafür ist zu einem guten Teil die unscheinbare Heldin<br />
Fanny Price verantwortlich, die den Vergleich mit der<br />
geistreichen Elizabeth Bennet aus Pride and Prejudice und<br />
der naiv-raffinierten Emma Woodhouse aus Emma nicht<br />
aushält und öfter als bigott, rechthaberisch oder gar dünkelhaft<br />
empfunden worden ist. So bemerkte der amerikanische<br />
Literaturwissenschaftler Lionel Trilling 1954:<br />
»Niemandem, glaube ich, ist es je gelungen, die Heldin<br />
von Mansfield Park zu mögen.«<br />
Und 1957 schrieb der englische Romancier Kingsley<br />
Amis unter dem provozierenden Titel »Was ist aus <strong>Jane</strong><br />
<strong>Austen</strong> in Mansfield Park geworden?« eine Einleitung zu<br />
dem Buch, in der er nach mancherlei Lob das seiner Meinung<br />
nach konventionelle und langweilige Heldenpaar mit<br />
dem Satz charakterisierte:<br />
»Zu einer Abendeinladung an Mr. und Mrs. Edmund<br />
Bertram würde man sich wohl nur schweren Herzens entschließen.«<br />
Andererseits pries die englische Kritikerin Q. D. Leavis<br />
gerade Mansfield Park im selben Jahr mit folgenden Worten: