Leseproben Jane Austen E-Book - Reclam
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Die drei erfolgreichen Schreiberinnen solcher Romane<br />
waren in aller Munde, aber wer war die Verfasserin von<br />
Pride and Prejudice? Mr. Clarke, der Bibliothekar des<br />
Prinzregenten, wusste es durch ihren Bruder. Er war wie<br />
sein Herr ein Bewunderer ihrer Romane und schrieb ihr,<br />
nachdem er sie kurz vorher bei ihrem Besuch in London<br />
auf ausdrücklichen Wunsch Seiner Königlichen Hoheit<br />
durch deren Bibliothek geführt hatte, im Herbst 1815, ob<br />
sie nicht einen Roman ȟber die Lebensgewohnheiten, den<br />
Charakter und den beruflichen Enthusiasmus eines Geistlichen«<br />
schreiben könne? Die englische Literatur habe es<br />
bisher versäumt, diesem Berufsstand den ihm gebührenden<br />
Tribut zu zollen. – (Trotz Goldsmiths The Vicar of<br />
Wakefield, Mr. Clarke?) – Die Autorin antwortete ihm auf<br />
diesen Brief, dem J. B. Priestley »wegen seines pompösen<br />
Schwachsinns« Unsterblichkeit gewünscht hat, dazu sei sie<br />
nicht imstande: »Eine humanistische Bildung oder wenigstens<br />
eine ausgedehnte Kenntnis der älteren und neueren<br />
englischen Literatur erscheint mir unerlässlich für die Romangestalt,<br />
die Ihrem Geistlichen gerecht würde […]. Ich<br />
aber kann mich in aller Eitelkeit rühmen, die ungebildetste<br />
und unwissendste Frau zu sein, die sich je ans Romanschreiben<br />
gewagt hat.«<br />
Das war übertrieben; und Mr. Clarke hatte wohl das<br />
1814 erschienene Mansfield Park nicht sorgsam genug gelesen,<br />
denn darin ist in der Gestalt Edmund Bertrams die<br />
Würdigung des Geistlichen schon enthalten. Oder forderte<br />
er, der selber Geistlicher war, Wiedergutmachung für die<br />
groteske Figur des Mr. Collins? Jedenfalls gab er nicht auf.<br />
Unterdessen mit dem neuesten Roman der Autorin, Emma,<br />
vertraut, der Seiner Königlichen Hoheit auf deren eigenen<br />
Wunsch gewidmet war, und seit kurzem Privatsekretär des<br />
Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg, dessen Hochzeit mit