Fit für den Aufschwung: Rechtliche und steuerliche ... - Vischer
Fit für den Aufschwung: Rechtliche und steuerliche ... - Vischer
Fit für den Aufschwung: Rechtliche und steuerliche ... - Vischer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dr. iur. Adrian Dšrig M&A-AktivtŠten 6<br />
3. Motive der KŠufer<br />
Die GrŸnde, weshalb eine Unternehmung ein Unternehmen oder einen Unternehmensteil<br />
kaufen will, kšnnen vielfŠltig <strong>und</strong> unterschiedlich wichtig sein. Bei einer<br />
im Jahre 2002 bei Schweizer Unternehmen durchgefŸhrten Umfrage wur<strong>den</strong><br />
die Motive ÇZukauf MarktanteilÈ <strong>und</strong> ÇUmsatzwachstumÈ am hŠufigsten genannt;<br />
weitere wichtige Motive fŸr M&A-Transaktionen waren ÇKonzentrationÈ auf der einen<br />
<strong>und</strong> ÇDiversifikationÈ auf der anderen Seite sowie ÇZukauf von InnovationÈ.<br />
Die TŠtigung einer Investition mag sich aufdrŠngen, um SkalenertrŠge, Margen<br />
oder <strong>den</strong> EBIT der Unternehmung zu verbessern oder die eigene AnlagenausnŸtzung<br />
zu erhšhen.<br />
Der mit dem Kauf eines Unternehmens geschaffene Nutzen kann zum Beispiel in<br />
der Erweiterung der Wertschšpfungskette oder der Produktepalette liegen, oder<br />
aber im Zugang zu zukunftsgerichteten Technologien <strong>und</strong> SchlŸsselpersonen im<br />
Bereich Forschung + Entwicklung mit entsprechendem Know-how.<br />
Auch MarktŸberlegungen kšnnen von Bedeutung sein, etwa die Erhšhung des eigenen<br />
Marktanteiles, die Erschliessung neuer MŠrkte, die Marktarrondierung oder<br />
gar die Marktabschottung.<br />
Aus finanzieller Sicht ermšglicht der Kauf eines Unternehmens unter UmstŠn<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> Zugang zu flŸssigen Mitteln oder fŸhrt zu einer Hebelwirkung bezŸglich des<br />
Eigenkapitals bei gŸnstiger Fremdkapitalstruktur. Unter gewissen UmstŠn<strong>den</strong> lassen<br />
sich VerlustvortrŠge der Zielgesellschaft zur Steueroptimierung Ÿbernehmen<br />
oder eigene, von der VerjŠhrung bedrohte VerlustvortrŠge mit Gewinnen der Zielgesellschaft<br />
verrechnen.<br />
KŠufer kšnnen aber auch emotional motiviert sein. Sie mšchten ihre eigene<br />
Machtbasis vergršssern, ein Liebhaberobjekt Ÿbernehmen oder <strong>den</strong> Kauf durch einen<br />
Konkurrenten verhindern.<br />
4. Interessen der beteiligten Parteien<br />
Der VerkŠufer strebt in der Regel eine Reduktion der Kapitalbindung sowie einen<br />
LiquiditŠtszufluss an. Mit dem Verkauf eines Unternehmens wer<strong>den</strong> bei ihm ManagementkapazitŠten<br />
entlastet <strong>und</strong> Risiken abgebaut.<br />
Wie bereits gesehen, ist der KŠufer unterschiedlich motiviert. Sicher geht es ihm<br />
darum, im richtigen Moment zu einem gŸnstigen Preis zu kaufen, mit dem Kauf<br />
Synergien mit dem bisherigen GeschŠftsbetrieb zu erzielen <strong>und</strong> die eigene Marktposition<br />
zu stŠrken.<br />
Hat der KŠufer das Kaufobjekt mit einer Zukunftsperspektive gekauft (d.h. es<br />
geht ihm nicht um die Aushšhlung der Substanz des Kaufobjekts), kann der EigentŸmerwechsel<br />
beim Kaufobjekt zu einem Kapital- <strong>und</strong>/oder LiquiditŠtszufluss so-