Schlachtenbaum - Schauungen.de

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
27.742 Schlachtenbaum
HWA Bd. 9N, 211
serfelde111).
Die dauernde Einwirkung der sibyllinischen Vorstellungen
in die deutsche Welt mag durch einen
Beleg erwiesen werden: Die abdictio am Kreuz erzählt
nach Adso (s. Antichrist, dürre Baum): Engelbert
von Admont, De orte et fine Rom. imperii. Ihm
folgt in der ersten Hälfte des 16. Jh.s Cario in seinem
Prognosticon, und aus diesem nimmt Fridericus Staphylus,
Vom letsten vnd grossen Abfall / so vor der
zůkunfft des Antichristi geschehen sol. Ingolstatt
1565, also örtlich wie zeitlich dem »Untersbergbüchel«
ganz nahe.
111) Oben 2, 505 ff.
9. a) Birkenbaum-Sch. Die »Schlacht am Birkenbaum«,
wohl die bekannteste Sage von einer eschatologischen
Schlacht, findet am Birkenbaum bei
Werl statt112). Es soll ein dicker Baum mit einer
mächtigen Krone gewesen sein, der ums Jahr 1814
einging; er stand an der Grenze zwischen dem Herzogtum
Westfalen und der Grafschaft Mark113), was
alles ihn als einen Sch. vom oben charakterisierten
Typus erweist. Die umliegende Flur heißt noch »am
Birkenbaum« vgl. 114). Wenn eine Weissagung von
1701 die eschatologische Schlacht »am Birkenwäldchen«
stattfinden läßt114), wenn spätere Sagen den
Feind in der Gegend des Birkenbaumes stehen las-