Schlachtenbaum - Schauungen.de

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
27.745 Schlachtenbaum
HWA Bd. 9N, 213
stimmenden Aussagen vieler Landleute der dortigen
Gegend« entstammen, die »derselben Quelle entsprangen«
und »wahrscheinlich aus dem Kloster zu
Werl« kommen118), mit diesem Text zusammen zu
werfen, wie es nicht selten geschieht. Jeder muß vielmehr
für sich selbst betrachtet und ausgewertet werden
(s.u.).
Die B.-Prophetie hat eine große Verbreitung gefunden119).
1866120), 1870 bis 1871121), im »Kulturkampf«122),
spielte sie eine Rolle; sie wurde dauernd
wieder aufgenommen123); in Frankreich wurde sie
einem Pfarrer Souffrant (um 1830 in der Vendée) zugeschrieben
und auf die Bourbonen zugestutzt124);
auch tauchte sie vor 1914 in französischen Zukunftskriegsromanen
auf125). Bei uns blühte sie 1914; sie
wurde im Volk erzählt vgl. 126), sollte in Eschweiler126),
im Hohenloheschen bei einem Gemüsehändler127),
im Braunschweiger Museum128), im Hl.
Geistkloster zu Wismar129), in Reims, von wo sie
nach Breslau kam130), aufgefunden worden sein. Andere
verlegten die B.-Schlacht nach Frankreich131);
oder man wollte wissen, daß der Baum 1814 verdorrt
sei, nach hundert Jahren wieder ausgrüne132). Nur
eine Berliner Hellseherin Frieda Gentes ließ die
B.-Schlacht 1914 schon geschehen sein133). Umformungen,
Einschübe und dergl. sind an den neueren
Texten zu beobachten134). S. Weltkriegs-Weissa-