Schlachtenbaum - Schauungen.de

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
27.743 Schlachtenbaum
HWA Bd. 9N, 212
sen115), so erweisen sich diese Angaben in ihrer Verblaßtheit
nur noch als Trümmer einer ehemaligen
Sch.-Weissagung. (Mit dem Birkenbaum konkurrieren
in der mündlichen Überlieferung zwei Linden,
zwischen denen ein Wegekreuz steht; da steigt der
Heerführer der unsern vom Pferd, – das möglicherweise
an die Linden angebunden wurde, – betet und
führt von da aus die Schlacht vgl. 116).
b) Birkenbaum-Weissagung. Von der Endschlacht
am Birkenwäldchen (!) hören wir das erstemal in
einem 1701 erschienenen Schriftchen Prophetia de
terribili lucta Austri et Aquilonis et proelio horrendo
in finibus ducatus Westphaliae prope Budbergam. Ex
libro, cui titulus erat: Coelestis Anonymi reintegrationis
tractatus de visionibus illustrati116). Die Prophetia
existiert nur noch in einer Abschrift, nicht mehr im
Druck; die Vorlage wurde bisher noch nicht gefunden.
Der Text setzt sich zum größten Teil aus biblischen
Zitaten zusammen, so Abschnitt 1 aus Luc. 21, 26;
Marcus 13, 12; Lucas 21, 10; (Apoc. Joh. 16, 14)
und der 15-Vorzeichen-Legende (s. jüngster Tag).
Der 2. Abschnitt mag ursprünglich auf die Endschlacht
bei Jerusalem (Apoc. Joh. 20, 9) in der Mitte
der Erde (Lactantius, div. institutiones VII. 19) bezogen
worden sein; später erst wurde die Schlacht nach
der Mitte Deutschlands verlegt. Die siegenden Völker
des Siebengestirns sind die des Nordens (septentrio).