Wo ist der Online-Ulysses? - Netzliteratur.net
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ser Befund müsste allerdings noch einmal genauer empirisch untersucht werden (vgl.<br />
Hartling 2002, S. 68, Fußnote 243).<br />
3.1.2 Eingrenzung <strong>der</strong> Untersuchungssample<br />
Nach diesen Vorüberlegungen wurden zwei verschiedene Grundgesamtheiten für die<br />
Analyse bestimmt, um den aktuellen frame of reference <strong>der</strong> deutschen <strong>Netzliteratur</strong>verarbeiter<br />
zu ermitteln:<br />
Grundgesamtheit 1 (Rezensionen): Die Rezensionen <strong>net</strong>zliterarischer Projekte<br />
entstammten ausnahmslos dem E-Zine „Dichtung-Digital“. Weitere Rezensionen konnten<br />
im WWW trotz intensivster Recherchen nicht ermittelt werden. 54<br />
Grundgesamtheit 2 (Wissenschaftliche Aufsätze): Seit dem Beginn des Jahres<br />
2002 ex<strong>ist</strong>iert eine sehr ausführliche Netzbibliographie <strong>der</strong> relevanten Arbeiten zur<br />
<strong>Netzliteratur</strong>, die von Johannes Auer erstellt wurde und die die entsprechenden Texte<br />
auch gleich zum Download anbietet (vgl. Auer 2002). Weitere Netzrecherchen 55 konnten<br />
die Nützlichkeit dieser L<strong>ist</strong>e bestätigen, weswegen alle aufgeführten Texte komplett<br />
in die Grundgesamtheit übernommen wurden. Zusätzlich zu diesen im Netz veröffentlichten<br />
Texten wurden Print-Arbeiten aufgenommen, die Chr<strong>ist</strong>iane Heibach in einer<br />
2001 veröffentlichten Auswahlbibliographie zum Thema „Digitale Literatur“ zusammengestellt<br />
hat (vgl. Heibach 2001a).<br />
Um die ermittelten Textmengen einzugrenzen, wurden aus diesen Grundgesamtheiten<br />
jeweils repräsentative Samples gezogen. Diese mussten folgenden Kriterien<br />
genügen:<br />
(1) Es wurden nur wissenschaftliche Aufsätze ausgewählt, die sich ausschließlich<br />
auf <strong>Netzliteratur</strong> entsprechend <strong>der</strong> obigen Definition 56 beziehen. Dabei war es irrelevant,<br />
ob es sich bei den Arbeiten um Beschreibungen einzelner Projekte o<strong>der</strong> Überblicksdarstellungen<br />
handelt. Interviews, Projektvorstellungen, kommentierte Linkl<strong>ist</strong>en<br />
o<strong>der</strong> Buchrezensionen wurden vernachlässigt. Ebenso wenig wurden Aufsätze über<br />
Theaterstücke, Computerspiele o<strong>der</strong> sprachliche Aspekte von Hypertext berücksichtigt.<br />
(2) Die Arbeiten mussten von einem deutschen Autor und damit zume<strong>ist</strong> auch in<br />
deutscher Sprache geschrieben sein. Englischsprachige Texte wurden berücksichtigt,<br />
wenn sie offensichtlich von einem deutschsprachigen Autor verfasst wurden bzw. sich<br />
auf den deutschen Diskurs bezogen. (Etwa wenn sie Übersetzungen von deutschen Texten<br />
darstellen.) Dieses Kriterium begründet sich aus <strong>der</strong> Zielstellung <strong>der</strong> Arbeit, allein<br />
den deutschsprachigen Diskurs zu untersuchen, welcher erheblich vom angloamerikanischen<br />
abweicht. (Nicht ausgeschlossen wurden deutsche Rezensionen von fremdsprachlichen<br />
Projekten: Gerade amerikanische Arbeiten werden im Zusammenhang mit deutschen<br />
Projekten sehr oft diskutiert. Es wäre unsinnig, diese zu vernachlässigen, wenn<br />
sie im deutschen Diskurs ganz natürlich zur <strong>Netzliteratur</strong> dazugezählt werden.)<br />
(3) Es wurden nur unselbstständige Texte aus allgemein zugänglichen Publikationen<br />
und Webseiten von 1999 – April 2002 untersucht: In unselbstständigen Schriften<br />
findet <strong>der</strong> aktuellste Netz- und wissenschaftliche Diskurs statt. Sie sind damit entscheidend<br />
an Kanonisierungsprozessen beteiligt (vgl. Brombach/Wehn 1998, S. 4-5. vgl.<br />
54 Stand dieser Information: 16.04.2002. Als Ausgangpunkt für die Recherche diente dabei Heibach<br />
2001a sowie Auer 2002.<br />
55 Als Ausgangpunkt für die Recherche diente dabei Heibach 2001a.<br />
56 Vgl. Kapitel 2.1.<br />
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