Grundhaltungen - Mental Health Europe

Das Opfer fühlt sich verantwortlich und rettet die Beziehung, indem sie ihre
Kritik zurücknimmt, die Schuld auf sich nimmt, ihre Gefühle unterdrückt und
den Standpunkt des Täters übernimmt. Um die Beziehung zu retten versucht
sie, es dem Täter recht zu machen.
Ablenkung des Täters und Wiederherstellung des romantischen Märchens:
Nachdem die Beziehung gerettet worden ist, empfindet der Täter seinen Wert
als wiederhergestellt und kann wieder auf die Liebe seiner Partnerin vertrauen.
Er wird sich engagiert und hingebungsvoll zeigen, wodurch beide Partner
eine Zeit lang wieder glücklich sein werden.
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Diese sechs Phasen können sich über einen langen Zeitraum wiederholen – ohne
dass es zu jeglicher Gewalt kommt. Danach passiert jedoch typischerweise Folgendes:
Das Opfer wird frustriert und insgeheim wütend: Das Opfer wird ihre eigenen
Bedürfnisse unterdrücken und die Werte des Täters übernehmen. Dadurch
verpasst sie die Gelegenheit, der Situation ihre eigene Bedeutung zu verleihen,
wodurch sie immer frustrierter wird.
Der Täter wird frustriert und beginnt körperliche Gewalt auszuüben: Ohnmacht,
Mangel an Kommunikationsfähigkeit in Verbindung mit Stress und
Schamgefühlen können die Ursache für die wieder entflammte Gewaltbereitschaft
sein. Die zunehmende Anspannung zu Hause bringt das Fass
irgendwann wieder zum Überlaufen und der Täter wird gewalttätig.
Anschließend kehrt das Paar häufig zum romantischen Ideal zurück.
Diese Spirale der Gewalt kann sich über viele Jahre erstrecken, bevor einer der
Betroffenen die Hilfe von Außenstehenden sucht.