Grundhaltungen - Mental Health Europe
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Verhalten an den Tag. Dadurch können Außenstehende es oft nicht glauben, dass<br />
der jeweilige Mann sich gegenüber seiner Familie so entsetzlich benehmen kann.<br />
Außerdem erhalten dadurch die Partnerinnen schwieriger Hilfe, da man ihnen<br />
nicht glaubt.<br />
Manchmal gelingt es den Tätern, ihren Opfern einzureden, dass sie selbst für deren<br />
gewalttätiges Verhalten verantwortlich sind. Dieses Beschuldigen des Opfers ist<br />
Teil eines erwiesenen Verhaltensmusters und ist alleine schon missbräuchlich. Die<br />
Schuld in äußeren Faktoren wie ihrer Kindheit, Alkohol- oder Drogenmissbrauch,<br />
zu suchen, ist ebenfalls ein bewährtes Mittel, mit dem die Täter versuchen, der<br />
eigenen Verantwortung aus dem Weg zu gehen.<br />
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Bei häuslicher Gewalt geht es um Macht und Kontrolle.<br />
Der Täter will das Opfer beherrschen und in der Beziehung über die ganze<br />
Macht verfügen.<br />
Der Täter setzt Gewalt dazu ein, seine Autorität und Macht herzustellen<br />
und zu erhalten.<br />
Männer, die häusliche Gewalt verüben, haben missbräuchliche und manipulative<br />
Techniken und Verhaltensweisen erlernt, die es ihnen erlauben, andere<br />
zu beherrschen und zu kontrollieren und die von ihnen gewünschten<br />
Reaktionen zu erhalten.<br />
Die Gewalt (körperliche, psychische, sexuelle oder finanzielle) wird dazu<br />
benützt, die Opfer einzuschüchtern, zu erniedrigen, ihnen Angst einzujagen<br />
oder sie ohnmächtig zu machen.<br />
Es gibt zwar nicht den typischen Täter, Psychologen haben jedoch einige Merkmale<br />
benannt, die vielen Tätern gemein sind:<br />
Viele Täter leiden an geringem Selbstwert und ihr Selbstwertgefühl und ihr<br />
Identitätssinn sind an ihre Partnerinnen gekoppelt. Zu Übergriffen kommt es,<br />
wenn die Täter spüren, dass sie dabei sind, ihr Opfer zu verlieren – sei es durch<br />
Trennung, Scheidung, wachsende emotionale Distanz oder Schwangerschaft<br />
(mit letzterer ist die Angst verbunden, dass die Liebe der Frau anstatt ihm<br />
selbst nun dem Kind gelten könnte)<br />
Viele Täter leiden an Depressionen<br />
Täter haben häufig eine gleichsam gespaltene Persönlichkeit