Grundhaltungen - Mental Health Europe
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geringer Selbstwert<br />
Angst vor unbekanntem Terrain, vor der Veränderung<br />
Isolation<br />
die eigene Situation ist dem Opfer peinlich, Schamgefühle<br />
der Glaube, dass ihr niemand helfen kann<br />
kulturell bedingte Annahmen<br />
Verleugnung<br />
Druck von Freunden und Familienangehörigen, in der Beziehung zu verbleiben<br />
2- Das Stockholm-Syndrom<br />
34<br />
Als Stockholm-Syndrom bezeichnet man folgendes Phänomen: Die Opfer entwickeln<br />
für die Täter positive Gefühle und es entsteht eine emotionale Bindung. Manchmal<br />
geht dies so weit, dass sie die Täter in Schutz nehmen. Der Begriff bezieht<br />
sich auf einen Banküberfall in der schwedischen Hauptstadt Stockholm im August<br />
1973, bei dem mehrere der Geiseln nach sechstägiger Gefangenschaft Rettungsversuche<br />
ungenützt verstreichen ließen und sich später zudem weigerten,<br />
gegen ihre Kidnapper auszusagen.<br />
Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt kann man unter folgenden Bedingungen<br />
von einem Stockholm-Syndrom sprechen:<br />
Das Leben des Opfers ist in Gefahr<br />
Es besteht keine Fluchtmöglichkeit oder das Opfer glaubt, dass keine<br />
Fluchtmöglichkeit besteht<br />
Der Täter zeigt sich bisweilen freundlich<br />
Das Opfer ist von der Außenwelt abgeschnitten<br />
Das Verhalten spiegelt eine Überlebensstrategie wider, die Opfer zwischenmenschlicher<br />
Gewalt entwickeln können. Zu den verbreitetsten Mustern gehören:<br />
Positive Gefühle für den Täter<br />
Gutheißen seiner Beweggründe<br />
Positive Gefühle des Täters für das Opfer<br />
Das Stockholm-Syndrom kann ein nützlicher Ansatz sein, um zu verstehen, warum<br />
misshandelte Frauen die an ihnen verübten Gewalttaten nicht zur Anzeige<br />
bringen.