Vergleichende - Friedrich-Schiller-Universität Jena
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2. Das Untersuchungsgebiet 24<br />
SCHLÜTER (1969) können drei Phasen der Schneeschmelze in Abhängigkeit von Exposition und<br />
Hangneigung, die sich aus der Reliefanalyse ergeben, unterschieden werden. Die Schneeschmelze<br />
beginnt an den stärker geneigten, wärmebegünstigten Hängen mit WSW-Exposition. Dabei vollzieht<br />
sich das Abtauen vom Unter- über den Mittel- bis zum Oberhang. In einer zweiten Phase<br />
schmilzt die Schneedecke auf den verbleibenden westlich exponierten Hängen sowie auf den<br />
Verebnungen und flachen Hängen der Kammlagen. Aufgrund der bereits beschriebenen<br />
Schneeanhäufungen im Lee und den expositionsbedingten Strahlungs-unterschieden (geringster<br />
Strahlungsgewinn) taut die Schneedecke auf den ENE- bis E-exponierten Hängen zuletzt ab.<br />
2.3. Geologie und Pedologie<br />
2.3.1. Geologische Verhältnisse<br />
Das Untersuchungsgebiet gehört zu der geologischen Großeinheit des Thüringer Waldes. Er ist<br />
ein ca. 70 km langes, herzynisch streichendes, aber nur 10 bis 20 km breites Kammgebirge, das<br />
durch saxonische Tektonik in der Kreidezeit und im Tertiär aus der variskischen Molasse als<br />
Gebirgshorst herausgehoben wurde. Der Thüringer Wald lässt sich durch Brüche und Flexuren<br />
scharf gegen die jüngeren tektonischen Einheiten des Thüringer Beckens im Nordosten und des<br />
Fränkischen Beckens im Südwesten abgrenzen. Seine Höhengliederung wird maßgeblich von<br />
schon zur Rotliegendzeit bestehenden quer-(SW-NE-)streichenden Sätteln und Mulden bestimmt<br />
(SEMMEL 1996).