Vergleichende - Friedrich-Schiller-Universität Jena
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2. Das Untersuchungsgebiet 28<br />
Im Untersuchungsgebiet herrschen podsolige Böden vor (STEPHAN 1968), wobei es sich<br />
überwiegend um Braunerde-Podsolböden handelt. Abweichungen von diesem Bodentyp finden<br />
sich auf dem E-Hang des unteren Schmücker Grabens (reine Podsole), am NW-exponierten<br />
Hangbereich des unteren Steinbachs und auf dem W-Hang oberhalb der Pegelanlage des<br />
Schmücker Grabens (Ranker-Podsolböden) sowie in den Quellmulden, den holozän entstandenen<br />
Erosionstälchen und den Kerbtälern des Schmücker Grabens und des Steinbachs (Pseudogleye<br />
bzw. Pseudogley-Braunerden oder Gleye) (MICHL 1999).<br />
2.4. Hydrologische Dynamik<br />
Die Hydrodynamik hängt eng mit der Reliefgestaltung, die aus den geologischen und<br />
pedologischen Verhältnissen resultiert, zusammen.<br />
Die Abflussentstehung im Untersuchungsgebiet wird von den periglazialen Deckschichten mit<br />
ihren klimagenetisch bedingten Schichtdifferenzierungen bestimmt. Die Zersatzzone des<br />
Anstehenden stellt nach WUCHOLD & NEIS (1969) den größten unterirdischen Wasserspeicher dar<br />
Der wasseraufnahmefähige Raum beträgt nach den Berechnungen von SCHILLING (1962) 50 bis<br />
80 mm. Die Spaltenquelle des Steinbachs wird vermutlich aus der Zersatzzone bzw. dem<br />
Grundgestein gespeist. Sie weist mit 5,1 °C (SCHLÜTER 1969) die niedrigste mittlere<br />
Wassertemperatur im Untersuchungsgebiet auf. Das entspricht in etwa der mittleren<br />
Jahrestemperatur dieser Höhenlage (vgl. Abschnitt 4.2).<br />
Der Zersatzzone liegt die Basisfolge auf, die eine große Wasserspeicherkapazität und ein hohes<br />
Wasserleitvermögen besitzt. Ihr ist eine besondere hydrologische Bedeutung für die<br />
Abflussentstehung beigemessen. Die Quellaustritte des oberen Schmücker Grabens werden aus<br />
der Basisfolge und mit Zuschusswasser aus der Zersatzzone gespeist. Sie weisen einen ganzjährig<br />
kontinuierlichen Wasserfluss auf, ähnlich wie dem der direkt gespeisten Spaltenquelle des<br />
Steinbachs, unterscheiden sich aber durch ihre im Mittel 1 bis 3 °C höheren Wassertemperaturen.<br />
Dem Speicher der Basisfolge wird kein Wasser für den pflanzlichen Stoffkreislauf durch Transpiration<br />
entzogen. Zusätzlich ist eine Speisung über infiltrierendes Niederschlagswasser aus den<br />
hangenden Folgen möglich, da in der Basisfolge verfestigte wasserhemmende Schichten<br />
ausgebildet sind. Zum Beispiel ist die stark witterungsabhängige Schüttung des Quellaustritts am