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Vergleichende - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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3. Die hydrologischen Modellsysteme 38<br />

Nach der in Abschnitt 1.1.2. vorgestellten Gliederung hydrologischer Modelle kann PRMS/MMS<br />

als ein distributives, physikalisch basiertes Modell bezeichnet werden, da die Komponenten des<br />

Wasserkreislaufs mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten oder auf messbaren Parametern<br />

beruhenden empirischen Zusammenhängen erklärt werden (LÜLLWITZ 1993b). Die horizontale<br />

Untergliederung wird durch die Integration des Konzepts der Hydrological Response Units (HRUs)<br />

(vgl. Abschnitt 3.2.2.), die räumliche Untergliederung in der Vertikalen durch eine hierarchische<br />

Kopplung von Speichersystemen umgesetzt. Die Speicherkaskaden sind dabei durch dynamische<br />

Prozesse miteinander verbunden. Die Überschüsse der einzelnen Speicher gehen in den<br />

nächstfolgenden über bzw. tragen direkt zur Abflussbildung bei.<br />

Als minimale Eingabedaten benötigt PRMS/MMS tägliche Niederschlagswerte sowie tägliche<br />

Maxima bzw. Minima der Lufttemperatur. Zusätzlich können Werte der Solarstrahlung benutzt<br />

werden. Diese sind für die Simulation der Schneeschmelzprozesse von Vorteil, da die<br />

Temperatur- und Solarstrahlungswerte zur Berechnung von Evaporation, Transpiration und<br />

Schneeschmelze verwendet werden.<br />

Der Wasserfluss wird im Modell systematisch wie folgt beschrieben. Der Niederschlag in Form<br />

von Regen oder Schnee wird durch Interzeption, die von Dichte und Art der Vegetation abhängig<br />

ist, verringert. Der Netto-Niederschlag, der die Bodenoberfläche erreicht, wird dem<br />

Bodenspeicher zugeführt. Der oberen Bodenzone kann Wasser durch Evapotranspiration, der<br />

unteren nur durch Transpiration entzogen werden. Wird die Infiltrationsrate des Bodens<br />

überschritten, kommt es zur Bildung von Oberflächenabfluss. Ist die nutzbare Feldkapazität erreicht,<br />

infiltriert das überschüssige Wasser zum Interflowreservoir und nach dessen Sättigung zum<br />

Grundwasserspeicher (LÜLLWITZ 1993a). Folglich findet der vertikale Wasserfluss von den<br />

atmosphärischen Eintragsgrößen über die transformierenden Speicher Vegetation, Schneedecke<br />

und Bodenzone bis zu den Abflusskomponenten statt. Der Gesamtabfluss des Einzugsgebiets<br />

berechnet sich aus der Summe von Oberflächen-, Interflow- und Grundwasserabfluss. Die<br />

prozesskontrollierten Wasserflüsse zwischen den konzeptionellen Speichern sind in Abbildung 7<br />

dargestellt.<br />

Bei der Modellanwendung können Niederschlagsereignisse und Schneeschmelzprozesse simuliert<br />

werden, wodurch Aussagen über Änderungen der Wasserbilanz, der Abflussbildung, der<br />

Hochwasserspitzen und -mengen, des Bodenwasserhaushalts und der Grundwasserbilanz möglich<br />

sind (LEAVESLEY et al. 1983).<br />

Es kann dabei zwischen einem Tages- und einem Hochwassermodus unterschieden werden.<br />

Ersterer erlaubt die Simulation des täglichen mittleren Abflusses über große Zeiträume

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