Berliner Zustände 2008 - Apabiz
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lierte Auswertung, wie sie im Register<br />
vorgenommen wird, elementar.<br />
Durch die verstärkte Zusammenarbeit<br />
mit den Registerstellen Pankow,<br />
Treptow-Köpenick, dem Verzeichnis<br />
Marzahn-Hellersdorf und der Anfang<br />
2009 neu eingerichteten Registerstelle<br />
Friedrichshain wird es zukünftig<br />
möglich sein, auch berlinweite<br />
Entwicklungen zu analysieren und<br />
Einschätzungen zu treffen.<br />
Zahlen bleiben konstant<br />
Im Bezirk Lichtenberg wurden <strong>2008</strong><br />
106 rechtsextreme Vorkommnisse<br />
dokumentiert. Die Zahl ist somit im<br />
Vergleich zum vergangenen Jahr um<br />
26 Vorfälle (2007: 132) gesunken.<br />
Der genaue Blick auf die einzelnen<br />
Kategorien verdeutlicht, dass sowohl<br />
die Zahl der Übergriffe auf Personen<br />
(<strong>2008</strong>: 35, 2007: 32), die<br />
Propagandadelikte<br />
(<strong>2008</strong>:<br />
43, 2007: 45) als auch die Sachbeschädigungen<br />
(<strong>2008</strong>: 5, 2007: 7)<br />
nahezu konstant geblieben sind.<br />
Lediglich die Zahl der rechtsextremen<br />
Veranstaltungen (Demonstrationen,<br />
Kundgebungen, öffentliche und<br />
nichtöffentliche Veranstaltungen<br />
- <strong>2008</strong>: 7, 2007: 14) ist im letzten<br />
Jahr stark gesunken. In dem zahlenmäßigen<br />
Rückgang der Vorkommnisse<br />
drückt sich vor allem, abgesehen<br />
von den Wortmeldungen der NPD auf<br />
den monatlichen BVV-Sitzungen 1 , die<br />
Abnahme öffentlicher Auftritte aus.<br />
Die Auswertung des Registers lässt<br />
den Schluss zu, dass die rechtsextreme<br />
Szene in Lichtenberg weiterhin<br />
kontinuierlich arbeitet. Dafür spricht<br />
vor allem die hohe Zahl der<br />
Propagandadelikte,<br />
das selbstbewusste<br />
Auftreten der<br />
NPD-<br />
Verordneten in der BVV, sowie die<br />
Anzahl der Übergriffe und Sachbeschädigungen,<br />
die gezielt gegen<br />
vermeintliche politische GegnerInnen<br />
und (Jugend)Einrichtungen, die<br />
sich mit ihrer Arbeit deutlich gegen<br />
Rechtsextremismus und Rassismus<br />
positionieren, begangen wurden.<br />
Hierbei sind vor allem die Angriffe<br />
auf den Karlshorster Jugendklub<br />
Rainbow zu nennen. Im Sommer<br />
<strong>2008</strong> war dieser regelmäßig Angriffen<br />
ausgesetzt, bei denen Fenster<br />
eingeschlagen und BesucherInnen<br />
attackiert wurden.<br />
Weiterhin finden sich verschiedene<br />
Indizien für interne Veränderungsprozesse<br />
der lokalen rechtsextremen<br />
Szene. Deutlich wird das vor<br />
allem anhand der Abnahme und<br />
Verlagerung rechtsextremer Veranstaltungen.<br />
Hier ist <strong>2008</strong><br />
ein Rückgang von 14 auf 7<br />
Veranstaltungen zu verzeichnen.<br />
Ein Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Homophobie | <strong>Berliner</strong> <strong>Zustände</strong> <strong>2008</strong> 15