Berliner Zustände 2008 - Apabiz
Berliner Zustände 2008 - Apabiz
Berliner Zustände 2008 - Apabiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
keinen „Rassismus gegen Deutsche“<br />
geben könne, da Rassismus Teil eines<br />
strukturellen Machtverhältnisses<br />
sei und nicht vereinzelte Beschimpfungen<br />
und ähnliches beschreibe.<br />
Wir möchten dagegen halten, dass<br />
es durchaus Rassismus gegen Deutsche<br />
gibt. Das Problem ist, dass diese<br />
Deutschen, die tatsächlich rassistisch<br />
behandelt werden, im gängigen Diskurs<br />
immer noch nicht als Deutsche<br />
anerkannt werden. 3 Was die berechtigte<br />
antirassistische Kritik an einer<br />
Verwässerung des Rassismusbegriffes<br />
eigentlich meint, ist, dass es keinen<br />
Rassismus gegen weiße Deutsche<br />
geben kann. Dem stimmen wir zu.<br />
Aber dadurch, dass „weiße Deutsche“<br />
in der Regel nicht explizit als solche<br />
benannt werden, werden im gleichen<br />
Atemzug andere Deutsche gänzlich<br />
unsichtbar gemacht und ausgeschlossen.<br />
Trotz aller Sensibilisierung<br />
neigen auch viele in der Antirassismusarbeit<br />
Aktive dazu, von „Deutschen“<br />
als Gegensatz zu „Türken“,<br />
„Schwarzen“, „Vietnamesen“ oder<br />
auch „Juden“ oder „Muslimen“ zu<br />
sprechen. Deutsch wird immer wieder<br />
als gleichbedeutend mit nicht-Jüdisch,<br />
nicht-Türkisch, nicht-Muslimisch,<br />
nicht-Schwarz, usw. benutzt.<br />
Das bedeutet, dass die herrschende<br />
Ein Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Homophobie | <strong>Berliner</strong> <strong>Zustände</strong> <strong>2008</strong> 19