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Gemeinsam sind wir stark - Mein Herz für ... - Republika Silesia

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Volk, von seinen Soldaten samt ihren Offizieren dazu angetrieben, auf alle Deutschen,<br />

ermordete innerhalb weniger Tage 60.000 Menschen. Nur wenige von ihnen wurden<br />

erschossen, die meisten wurden tierisch erschlagen, auch Leichenschändungen kamen in<br />

großer Anzahl vor. Unter welchem Namen <strong>wir</strong>d diese Tat in die Geschichte eingehen, wie<br />

<strong>wir</strong>d die Menschheit sie einstmals nennen?<br />

Der deutsch-katholische Pfarrer von der <strong>Herz</strong>-Jesu-Kirche in Bromberg beim stillen Gebet vor den Leichen<br />

ermordeter Bromberger Volksdeutschen.<br />

.<br />

Kapitel 1: Der Anfang - 3. September 1939<br />

Der 3. September war einer jener Sommertage, wie sie es nur im weiten Osten geben kann:<br />

Der Himmel ohne Wolken, sein Blau etwas ausgeblaßt, dazu ein trockener Wind aus Rußland.<br />

In den Gärten hingen die Bäume voller Früchte, an den Zäunen brachen die Dahlien auf -<br />

wenn dieses Wetter ein wenig anhielt, mußte es eine gesegnete Ernte geben. Aber ob man sie<br />

überhaupt noch einbringen wurde, war nicht seit zwei Tagen Krieg mit Deutschland?<br />

Wie sich an heißen Tagen schon das kommende Gewitter verrät, lag eine merkwürdig dumpfe<br />

Spannung in der Luft. Seit Monaten schon hatten die Deutschen unter polnischen<br />

Ungesetzlichkeiten gelitten, jetzt aber wurde im Verhalten der Polen noch ein Neues spürbar:<br />

Warum blickten sie plötzlich so seltsam auf die Deutschen, warum sprachen selbst gute<br />

Bekannte nicht mehr mit ihnen? Wohl hatte man in Bromberg morgens noch ungestört zur<br />

Kirche gehen können, wenn man nicht gerade hörbar deutsch miteinander sprach, hatte<br />

höchstens auf den Straßen singenden Soldatenzügen ausweichen müssen, aber die meisten<br />

Deutschen kamen doch unbelästigt wieder in ihre Häuser. So saßen sie denn sonntäglich<br />

gekleidet in ihren Zimmern, lagen an den Rändern der Stadt aber Gärten um ihre Häuser,<br />

saßen sie auch wohl in den kleinen Gartenpavillons, während die Kinder die Tische zum<br />

Mittagessen deckten.<br />

Wohl hatte man schon vom ersten Kriegstag an viele erneut verhaftet, in erster Linie natürlich<br />

die bekannten Führer der volksdeutschen Bewegungen, Klagen über den Vollzug dieser<br />

Internierungen hatte man jedoch bisher nicht vernommen, da diese Verhafteten meist nicht<br />

aus den Gefängnissen zurückgekehrt waren, man über ihr weiteres Ergehen also nur<br />

Mutmaßungen anstellen konnte. Würde es vielleicht zu einem neuen Grenzzonengesetz<br />

kommen, nachdem das erste schon so viele von ihnen enterbt hatte? So saßen die Bürger<br />

weiterhin verschwiegen an ihren Radioapparaten, hörten mit klopfenden <strong>Herz</strong>en die deutschen<br />

Sender, die Berichte vom schnellen Vormarsch des deutschen Heeres. Es geht nur mehr um<br />

Stunden, sagten die einen, dann werden auch <strong>wir</strong> hier befreit! Und wenn es selbst noch ein<br />

paar Tage dauert, meinten die andern, im großen ganzen ist unsere Leidenszeit zu Ende...<br />

Der Tod in Polen Die volksdeutsche Passion.<br />

Kapitel 2: Ein Bromberger Schicksal - die Familie Schmiede<br />

Auch die Familie des Gärtners Schmiede wartet aufs Essen, sechs kleine Kinder laufen wie<br />

Füllen um die große Mutter, endlich erscheint die Magd mit der ersehnten Schüssel in der<br />

Tür. Sie wollen sich gerade setzen, als der Lehrling ins Zimmer tritt. "Was Neues wieder?"<br />

fragt der Meister. "Immer nur dieser Ruf", sagt der Lehrling, "seit einer Stunde schon! Führt<br />

Nr. 59 aus, heißt es nur immer wieder, führt Nr. 59 aus, ich verstehe das nicht..."<br />

Meister Schmiede beißt sich auf die Lippen, bringt ihn mit einem raschen Blick zum<br />

Schweigen. Aber die Frau hat es schon bemerkt, fragt aus ihrem Kinderkreis herüber: "Sie<br />

werden doch nicht irgendeine Teufelei...?"<br />

"Was sollten sie denn mit uns tun? Wir <strong>sind</strong> doch lauter Zivilisten! Haben noch immer unsere<br />

Pflicht getan, unsere Steuern besser als die Polen gezahlt, als brave Soldaten in ihrem Heere<br />

gedient... Und daß <strong>wir</strong> keine Waffen haben, das weiß doch schließlich auch jeder - einmal<br />

haben sie jedes Haus schon zehnmal danach durchsucht, zum andern <strong>sind</strong> die Grenzen seit<br />

Monaten so abgesperrt, daß man nicht einmal ein Taschenmesser durchschmuggeln konnte!<br />

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