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Gemeinsam sind wir stark - Mein Herz für ... - Republika Silesia

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Was leisten die Zuwanderer <strong>für</strong> die deutsche Wirtschaft?<br />

Nach Angaben des Industrie und Handelskammertags (IHK) werden rund zehn Prozent aller<br />

Unternehmen und Betriebe in Deutschland von Ausländern geführt. In Berlin beispielsweise<br />

gibt es rund 30.000 ausländische Unternehmen, die größte Gruppe kommt aus der Türkei,<br />

gefolgt von Polen, Vietnam und Bulgarien. Jeder vierte Existenzgründer hat einen<br />

Migrationshintergrund - die meisten von ihnen stammen aus Polen oder der Türkei.<br />

Über die Zahl der Unternehmer mit Migrationshintergrund gibt es keine Statistik. Die<br />

türkisch-deutsche Unternehmervereinigung (TDU) schätzt, dass in Deutschland etwa 100.000<br />

türkisch-stämmige Unternehmer leben. Sie schaffen ca. 300.000 Arbeitsplätze, so der<br />

Vorsitzende der TDU, Hüsnü Özkanli gegenüber tagesschau.de. Die Branchen, in denen<br />

türkisch-stämmige Unternehmer arbeiten, <strong>sind</strong> entgegen der landläufigen <strong>Mein</strong>ung <strong>stark</strong><br />

gestreut. Neben der Gastronomie <strong>sind</strong> laut TDU viele Zuwanderer aus der Türkei als<br />

Rechtsanwälte, Ärzte oder Steuerberater tätig. Sehr <strong>stark</strong> vertreten <strong>sind</strong> türkisch-stämmige<br />

Unternehmer im Dienstleistungssektor. Von der Wirtschaftskrise waren sie weniger <strong>stark</strong><br />

betroffen, die Zahl ihrer Insolvenzen liegt unter dem Durchschnitt.<br />

Brauchen <strong>wir</strong> die Zuwanderer?<br />

Ja, sagen die Arbeitgeberverbände. Sie be<strong>für</strong>chten einen steigenden Arbeits- und<br />

Fachkräftemangel und fordern deshalb einfachere Regelungen <strong>für</strong> die Zuwanderung.<br />

Ausserdem müssten die Einkommensgrenzen abgesenkt werden. Derzeit muss ein<br />

Zuwanderer aus einem Nicht-EU-Staat einen Arbeitsplatz und ein Mindestjahresgehalt von<br />

64.000 Euro vorweisen. Und eine Arbeitserlaubnis gibt es nur, wenn der Arbeitgeber<br />

nachweisen kann, dass sich kein EU-Bürger <strong>für</strong> die Stelle finden lässt.<br />

Schon jetzt haben gut zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland Probleme, offene Stellen<br />

zu besetzen. Auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Kannegiesser,<br />

fordert die Bundesregierung deshalb zum Handeln auf. Die bürokratischen Hürden müssten<br />

gesenkt werden, und Fachkräfte aus dem Ausland bräuchten ein attraktives Arbeitsumfeld.<br />

"Da haben <strong>wir</strong> in den vergangenen Jahren viel versäumt", so Kannegiesser.<br />

Wie steht es mit Bildungschancen <strong>für</strong> Migranten?<br />

[Bildunterschrift: Die 16. Mittelschule in Leipzig<br />

fördert Kinder mit Migrationshintergrund mit zusätzlichem Unterricht "Deutsch als<br />

Fremdsprache" - noch ist das eine Ausnahme. ]<br />

Bildung ist die Voraussetzung <strong>für</strong> die Teilhabe am Erwerbsleben. Die Bildungsabschlüsse von<br />

Zuwanderern <strong>sind</strong> in Deutschland niedriger als die der deutsch-stämmigen Bevölkerung. So<br />

verlassen 10,4 Prozent der Zuwandererkinder die Schule ohne einen Abschluss, bei den<br />

türkisch-stämmigen Schülern ist es sogar jeder Fünfte. Migrationsforscher Luft macht die<br />

zunehmende Zahl von Schulen mit extrem hohem Ausländeranteil da<strong>für</strong> verantwortlich. "Dort<br />

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