Sommer 2011 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen
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sönlichkeiten feierlich eingeweiht und<br />
die aus diesem Anlass verliehenen<br />
Ordensauszeichnungen bekannt gegeben.<br />
Herr Oberbürgermeister Zülch<br />
überreichte hierbei im Namen der<br />
Stadt der Regierung die Büste Friedrichs<br />
des Großen. Am gleichen Tage<br />
gab die Stadtgemeinde in Neu Jakobsberg<br />
ein Gartenfest, zu dem<br />
sämtliche Gäste der Königl. Regierung<br />
und die Regierungs- und städtischen<br />
Beamten eingeladen waren.<br />
Öffentliche Stimmung und sonstige<br />
Ereignisse von Erheblichkeit. Am 6.<br />
und 7. Juli tagte in unseren Mauern<br />
der Buchdruckertag, dem aus allen<br />
Teilen der Provinzen <strong>Ostpreußen</strong>s,<br />
Westpreußens und Posen die Buchdruckereibesitzer<br />
erschienen waren.<br />
Der hiesige Kriegerverein richtete am<br />
28. Mai eine Abteilung für Jugendpflege<br />
ein: Spiele, körperliche Übungen<br />
und Wanderungen sollen in<br />
zwangloser Weise gepflegt werden.<br />
Vom 1. Juni ab ist hier der Nachtfernsprechdienst<br />
bis 12 Uhr nachts<br />
eingeführt worden, wozu die Stadtgemeinde<br />
eine Gewähr von 750 M.<br />
übernommen hat.<br />
Am 2. Juni feierte die Heil- und Pflegeanstalt<br />
Kortau den Tag, an dem sie vor<br />
25 Jahren ihre Wirksamkeit begann.<br />
Die katholische Kirchengemeinde hat<br />
den Bau einer neuen Kirche, die den<br />
Namen St.-Josephs-Kirche erhalten<br />
und in der Nähe des neuen katholischen<br />
Friedhofs in der Wadanger<br />
Straße erbaut werden soll, beschlossen;<br />
mit dem Bau soll in diesem Jahre<br />
begonnen werden.<br />
Vom 2. bis 4. Juli fand hier das 2.<br />
Ostpreußische Provinzial-Sängerfest<br />
statt, zu dem 51 auswärtige Gesangvereine<br />
mit insgesamt 1163 Sängern<br />
erschienen waren. Die Straßen und<br />
Häuser der Stadt waren festlich geschmückt,<br />
und das ganze Fest<br />
nahm, von schönem Wetter begünstigt,<br />
einen guten Verlauf.<br />
In der Stadtverordnetenversammlung<br />
am 18. Juli wurde einstimmig der<br />
Neubau des Rathauses auf dem alten<br />
katholischen Kirchhof für den Preis<br />
von 700 000 Mark sowie der Bau eines<br />
Armen- und Siechenhauses für<br />
231 000 Mark beschlossen.<br />
August bis Oktober 1911<br />
Witterung. Der Monat August war in<br />
der ersten Hälfte schön warm, späterhin<br />
zum Teil regnerisch, der September<br />
fast unausgesetzt schön und<br />
trocken. Im Oktober wurden kalte,<br />
trübe und regnerische Tage von<br />
schönen Tagen, besonders in der<br />
Mitte und gegen Ende des Monats,<br />
unterbrochen.<br />
Handel und Industrie. In den Ziegeleien<br />
ist der Betrieb teilweise eingestellt.<br />
Die Arbeiter werden aber noch<br />
in unverringerter Zahl mit Lehmstich<br />
und dem Abbrennen der gestrichenen<br />
Ziegeln beschäftigt. Die Lohnverhältnisse<br />
haben sich nicht wesentlich<br />
geändert: Durchschnittlich verdienen<br />
die Arbeiter noch immer 3 Mark für<br />
den Tag.<br />
Die Schneidemühlen haben etwa<br />
zwei Drittel ihrer Arbeiter entlassen,<br />
und nur ein kleiner Teil wird mit Aufräumungsarbeiten<br />
und mit dem<br />
Instandsetzen der Maschinen weiter<br />
beschäftigt. Die entlassenen Arbeiter<br />
haben auf den umliegenden Gütern<br />
bei der Hackfruchternte lohnende<br />
Arbeit gefunden.<br />
Öffentliche Bauten. Die Bautätigkeit<br />
war eine sehr rege. Am Langsee wird<br />
eine Kaserne für eine Maschinengewehrkompanie<br />
errichtet. Die Eisenbahnverwaltung<br />
hat in der Zimmer-<br />
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