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Neophyten in Schleswig-Holstein: Problem oder ... - Bordesholm

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Abbildung 3: Der Japanische Staudenknöterich Fallopia japonica (Foto: S. Lütt)<br />

Übersicht 2: Beispiel e<strong>in</strong>er aus Sicht des Naturschutzes <strong>in</strong>vasiven Art:<br />

Die Staudenknöteriche (Fallopia japonica, F. sachal<strong>in</strong>ensis, F. x bohemica) wurden, wie etwa die<br />

Hälfte der gebietsfremden Arten, bewusst und wie e<strong>in</strong> viertel aller Arten als Gartenpflanze<br />

e<strong>in</strong>geführt: F. japonica kam über den Leidener Akklimatisationsgarten des berühmten und wegen<br />

se<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Aktivitäten als Spion des Landes verwiesenen Japanforschers Phillip<br />

Franz von Siebold um 1840 nach Mitteleuropa. Da die nach e<strong>in</strong>em Gartenkatalog „größte Staude<br />

der Welt“ sich über nur zentimetergroße Spross- und Rhizomstückchen ausbreiten kann,<br />

gelangt sie über Gartenabfälle <strong>in</strong> die freie Landschaft; <strong>in</strong> Großbritannien kommen zum Beispiel<br />

nur weibliche Pflanzen vor, so dass e<strong>in</strong>e geschlechtliche Vermehrung noch nicht beobachtet<br />

wurde und alle Pflanzen von den orig<strong>in</strong>al Sieboldpflanzen abstammen (HOLLINGSWORTH & BAILEY<br />

2000). Sie breitet sich durch Verbr<strong>in</strong>gung verunre<strong>in</strong>igter Erde bei Baumaßnahmen <strong>oder</strong><br />

Verdriftung an Gewässern aus und dr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> naturnahe Ökosysteme wie Auen e<strong>in</strong>. Wegen ihres<br />

dichten Wuchses verdrängt sie andere Arten und bildet oft Re<strong>in</strong>bestände. Für ihre Bekämpfung<br />

wurden zum Beispiel von der Gewässerdirektion des südwestliches Baden-Württemberg 1999<br />

330.000 € ausgegeben (REINHARDT et al. 2003), wobei sie wegen ihrer Häufigkeit allenfalls <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Gebieten kontrolliert werden kann.<br />

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