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Neophyten in Schleswig-Holstein: Problem oder ... - Bordesholm

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Die Wahrnehmung dieser problematischen<br />

Auswirkungen hat schon früh zu Versuchen<br />

geführt, e<strong>in</strong>zelne <strong>Neophyten</strong> zu bekämpfen<br />

beziehungsweise zu regulieren. Die Erfahrungen<br />

aus diesen Versuchen s<strong>in</strong>d jedoch ernüchternd:<br />

Bekämpfungen s<strong>in</strong>d aufwändig, arbeitsund<br />

kosten<strong>in</strong>tensiv und führen <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

nicht zu den erwünschten Erfolgen. So waren<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> Niedersachsen nach e<strong>in</strong>er Studie<br />

von 188 Kontrollmaßnahmen gegen <strong>Neophyten</strong><br />

nur 23 % erfolgreich (SCHEPKER 1998,<br />

KOWARIK & SCHEPKER 1998).<br />

E<strong>in</strong> sehr großer Teil dieser Misserfolge hätte<br />

vermieden werden können, wenn die Betroffenen<br />

Zugang zu vorliegenden Informationen<br />

gehabt hätten. Zu e<strong>in</strong>igen Arten liegen ausführliche<br />

Berichte vor, die bisherige Erfahrungen<br />

schildern <strong>oder</strong> Bekämpfungsempfehlungen<br />

aus Experimenten ableiten (zum Beispiel<br />

ALBERTERNST 1995, BÖCKER et al. 1995, HART-<br />

MANN et al. 1995, KÜBLER 1995; Überblick <strong>in</strong><br />

KOWARIK 2003b). Da diese Informationen nicht<br />

allen Betroffenen leicht zugänglich s<strong>in</strong>d, hat<br />

das Bundesamt für Naturschutz das Institut<br />

für Ökologie der TU beauftragt, e<strong>in</strong>e Übersicht<br />

über die wichtigsten Informationen zu etwa<br />

30 Arten als Internet-Handbuch zu erstellen<br />

(www.neophyten.de; STARFINGER & KOWARIK<br />

2004). Hier sollen auch Informationen aus der<br />

Praxis e<strong>in</strong>fließen, <strong>in</strong>dem Betroffene ihre Erfahrungen<br />

mit Bekämpfungsmaßnahmen weitergeben.<br />

Die folgenden Bemerkungen zu e<strong>in</strong>zelnen<br />

Arten basieren auf den Recherchen für<br />

das Internet-Handbuch, sie s<strong>in</strong>d dort <strong>in</strong> erweiterter<br />

Fassung zu f<strong>in</strong>den.<br />

2. Zur <strong>Problem</strong>atik e<strong>in</strong>zelner Arten<br />

In Deutschland werden ungefähr 30 Arten von<br />

<strong>Neophyten</strong> mehr <strong>oder</strong> weniger regelmäßig<br />

und <strong>in</strong>tensiv bekämpft (KOWARIK 2002).<br />

Während die meisten dieser Arten auch <strong>in</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> vorkommen, s<strong>in</strong>d die von<br />

ihnen ausgelösten <strong>Problem</strong>e auf wärmebegünstigte<br />

Gebiete <strong>in</strong> Süd-Deutschland konzentriert.<br />

Unter den <strong>in</strong> Deutschland weit verbreiteten<br />

<strong>Neophyten</strong> s<strong>in</strong>d die Spätblühende Traubenkirsche,<br />

der Riesen-Bärenklau und die<br />

asiatischen Staudenknötericharten aber auch<br />

hier lokal problematisch. Das Drüsige Spr<strong>in</strong>gkraut<br />

bildet mit se<strong>in</strong>en leuchtenden Blüten<br />

sehr auffällige Bestände, so dass häufig starke<br />

Auswirkungen angenommen werden. Die Kartoffel-Rose,<br />

die vielfach <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />

angepflanzt und verwildert vorkommt, ist dagegen<br />

nur an den Küsten e<strong>in</strong> <strong>Problem</strong>.<br />

Abbildung 1: Blütenstände der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serot<strong>in</strong>a)<br />

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