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Diplomarbeit Heiligungsbewegung Rappard - Stefan Fuchser

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PT 7496 <strong>Diplomarbeit</strong>: Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> und die <strong>Heiligungsbewegung</strong> A–15<br />

In diese Gedanken konnte Wesley einstimmen. Diese Schrift gab ihm Argumente, weil er doch<br />

vielfach angegriffen worden war, und weil er und seine Studenten in Busse und regelmässigem Fasten<br />

Gott suchten (Lee 2003:49).<br />

Einen weiteren „geistlichen Schritt“ 24 machte Wesley, als er die Herrnhuter Brüder kennen lernte.<br />

John Wesley begegnete den Herrnhuter Brüdern, als er mit ihnen auf dem Schiff nach Georgia in<br />

Amerika reiste. Bei einem Sturm auf dem Meer wurde Wesley massgebend beeindruckt vom Glauben<br />

der Herrnhuter Brüder, die sich in Christus sicher fühlten, und so dem Tod in die Augen sehen<br />

konnten. Auch sie kannten keine Furcht vor Menschen und Natur, aber ihre Ruhe war ganz in Christus<br />

begründet (Lee 2003:53). Die Herrnhuter Brüder eröffneten ihm dadurch die Erkenntnis der Gnade<br />

Gottes und des Glaubens.<br />

Nach seiner Rückkehr nach England wurde es John Wesley immer mehr bewusst, dass ihm der<br />

Glaube, durch den man gerettet werden kann, fehlte. Dies geschah dann durch Gespräche mit dem<br />

Herrnhuter Peter Böhler (Lee 2003:149). Ein innerer Kampf um die Rechtfertigung allein aus Glauben<br />

entbrannte in ihm. Schlussendlich, am 24.Mai 1738, erlebte John Wesley dann endlich die<br />

Rechtfertigung allein aus Glauben, als er bei einer Vorlesung der Einführung Luthers zum Römerbrief<br />

erkannte, dass der Mensch seine Eigengerechtigkeit aufgeben muss, und sich nicht mehr vor Gott<br />

rechtfertigen soll, weil Christus gerecht macht (Lee 2003:152).<br />

Fazit: Wesley war in seiner frühen geistlichen Entwicklung zwischen Gesetz, Anstrengung,<br />

Verbesserung, und Gnadenerkenntnis hin und hergerissen. Er erlebte einen langen Weg von der<br />

Frömmigkeit, Busse und Gottessuche, bis hin zur Erkenntnis der Gnade Gottes. Diese Erfahrungen<br />

prägten stark sein Verständnis von Heiligung. Er verstand seine Suche nach Gott als vorlaufende<br />

Gnade, und erlebte ein langsames Wachstum hin bis zur Erkenntnis der Rechtfertigung durch Christus.<br />

2.1.2.2 Das Heiligungsverständnis Wesleys<br />

Wesley entwickelte in „The scripture way of salvation“ dann folgende Stufen des Glaubens (John<br />

Wesley, zitiert bei Sung-Duk Lee 2003: 166):<br />

1. Das Wirken der vorlaufenden Gnade<br />

2. Die der Rechtfertigung vorausgehende Busse<br />

3. Die Rechtfertigung oder Vergebung<br />

4. Die Wiedergeburt<br />

5. Die Busse nach der Rechtfertigung und das stufenweise fortschreitende Werk der Heiligung.<br />

6. Völlige Heiligung<br />

Zuerst muss der Mensch zur Erkenntnis seiner Sünde und zu Busse und Bekehrung kommen, so dass<br />

er die Rechtfertigung durch Christus erkennt. Mit dieser Erkenntnis befand sich Wesley auf<br />

reformatorischem Boden. Wesley machte aber die Erfahrung, dass kaum jemand Sündenerkenntnis,<br />

24 Ich betone hier „geistlicher Schritt“, weil Wesley sich stark für das wachsende geistliche Leben interessierte.<br />

<strong>Stefan</strong> <strong>Fuchser</strong> IGW International 7.11.2008

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