Diplomarbeit Heiligungsbewegung Rappard - Stefan Fuchser
Diplomarbeit Heiligungsbewegung Rappard - Stefan Fuchser
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PT 7496 <strong>Diplomarbeit</strong>: Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> und die <strong>Heiligungsbewegung</strong> A–33<br />
nicht will, dass man von der Heiligung als von einer nothwendigen Frucht<br />
der Rechtfertigung spreche, der ist noch nicht gerechtfertigt.<br />
Wir sehen, dass <strong>Rappard</strong> sich hier ganz auf Christus verlässt. Heiligung und Rechtfertigung sind ganz<br />
in Christus verankert. Zuerst kommt man zu Christus, und anschliessend ist es Christus, der in der<br />
Heiligung Kraft zum Wachsen gibt, so dass Früchte entstehen. Diese Sicht ist sehr an Christus<br />
orientiert. Sie sucht nicht nur persönliche Anstrengung, sondern holt die Kraft in Christus. Wenn man<br />
die Vorträge und Berichte über Heiligung liest, dann hat man den starken Eindruck, dass <strong>Rappard</strong> hier<br />
einen neuen Weg gefunden hat, wenn man daran denkt, dass er ein sehr sehnsüchtiger Sucher nach<br />
Heiligung im Leben gewesen ist. Endlich hatte er Antwort auf die Fragen der Heiligung gefunden.<br />
Nun musste er nicht mehr sehnsüchtig schreiben (<strong>Rappard</strong>, zitiert in Dora <strong>Rappard</strong> 1910:72): „O möge<br />
Gott uns heiligen durch und durch.“ Nun konnte er sich in Christus freuen, der für ihn Vergebung und<br />
Erlösung geschaffen hatte. Christus und sein Werk war seine Neuentdeckung, auch wenn damit noch<br />
nicht alle Fragen zur Heiligung gelöst waren, und <strong>Rappard</strong> später noch manches differenzierter<br />
aufschrieb.<br />
2.2.4.2 Die tägliche Identifikation mit Christus ist der Weg der Heiligung<br />
Es ist das Verdienst von Pearsall Smith, der immer wieder seine Zuhörer dazu aufforderte, sich ganz<br />
Christus zu übergeben, was <strong>Rappard</strong> dazu brachte, sich über Christi Opfertod und Auferstehung<br />
Gedanken zu machen. <strong>Rappard</strong> entdeckte die Bibelstellen dazu neu, so z.B. Römer 6, 1.Jh 1,7 und Jh<br />
8,36 die von der Erlösung durch Christus sprechen, welche in seiner Zeitschrift „Des Christen<br />
Glaubensweg“ erwähnt werden (<strong>Rappard</strong> 1875:154/Bd 1). Dort erkannte <strong>Rappard</strong>, dass nicht nur die<br />
tägliche Busse, sondern auch das tägliche Schauen auf Christus, das Hineingeben in seinen Tod, und<br />
das Festklammern am neuen Leben durch die Auferstehung Christi wichtig sind..<br />
An einer Allianzversammlung in Basel sagte <strong>Rappard</strong> (1875:41) 39<br />
Wir müssen uns ganz in das Blut Jesu eintauchen lassen, um rein zu sein;<br />
denn nur indem wir darin bleiben, sind wir rein. Wie ein Kieselstein statt an<br />
der Strasse zu liegen, wo er stets bestaubt und nur durch zeitweiligen Regen<br />
abgewaschen wird, im Beete des Flusses, im Wasser unten, liegen bleiben<br />
soll: so lass dich nicht nur dann und wann reinigen, nein wirf dich ganz<br />
hinein in den Gnadenstrom Jesu und bleibe darin[...]<br />
Lasset uns immer und immer wieder zu Jesu kommen, wenn wir auch auf<br />
Stunden oder noch länger von ihm weggekommen sind, Er nimmt uns nicht<br />
nur jedes Mal an, sondern freut sich unseres Kommens.<br />
Für <strong>Rappard</strong> war es nicht nur ein Wissen um die Vergebung und Erlösung, sondern ein praktisches<br />
Erfahren, das tagtäglich durchgelebt werden musste. Dabei erklärt <strong>Rappard</strong> sehr praktisch und klar,<br />
wie diese Verbundenheit mit Christus im Kampf gegen die Sünde gelebt werden muss. Es war seine<br />
39 Vorträge der Allianzversammlungen in Basel vom 4.bis 11.März 1875, zusammengefasst in der Schrift<br />
„Brosamen“, Spittlerverlag 1875.<br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Fuchser</strong> IGW International 7.11.2008