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Diplomarbeit Heiligungsbewegung Rappard - Stefan Fuchser

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PT 7496 <strong>Diplomarbeit</strong>: Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> und die <strong>Heiligungsbewegung</strong> A–31<br />

aber nun hatte er Christus und sein Werk der Heiligung, die an den Menschen geschieht, neu entdeckt.<br />

Es entwickelte sich eine überaus dankbare herzliche und sehr persönliche Beziehung zu Jesus.<br />

2.2.3.2 Eine Erfüllung mit der Liebe Gottes<br />

<strong>Rappard</strong> war bekannt durch seine ruhige und strenge Führung. Er war ein guter und strenger Leiter. Er<br />

war auch ein guter Pädagoge mit viel Menschenkenntnis, aber obschon er sehr sensibel und demütig<br />

war, waren doch seine Erziehungsmethoden früher grundsätzlich auf dem Gehorsam aufgebaut. Seine<br />

Frau schreibt über seine Anfangszeit als Inspektor (Dora <strong>Rappard</strong> 1910:95)<br />

Mit Ernst und Liebe waltete <strong>Rappard</strong> seines Amtes. Es mochten manche den<br />

Ernst mehr fühlen als die Liebe, aber wahre Liebe wachte dennoch über alle,<br />

und er streckte sich im Gebet stets aus nach mehr.<br />

Man sprach damals öfters von dem Inspektorauge. Das war in der Tat ein<br />

merkwürdiges Auge, das alles sah, auf alles merkte, keine Nachlässigkeit<br />

duldete, überall Ordnung schaffte.<br />

Vergleicht man diese Aussage aus der Anfangszeit des Inspektors mit den Zeugnissen der Mitarbeiter<br />

nach der geistlichen Erneuerung in Oxford, so sind bedeutende Unterschiede festzustellen. Ein<br />

Mitarbeiter (zitiert bei Dora <strong>Rappard</strong> 1910:116) beschreibt Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> in einem Brief zu<br />

seinem Geburtstag folgendermassen:<br />

Ruht doch dein ganzes äusseres und inneres Leben, dein Thun und dein<br />

Ruhn, dein Wandeln und Handeln, dein Glauben und Lieben, dein ganzes<br />

Sein auf Jesu, dem Sohn Gottes![...]Darauf gründet sich auch alle wahre<br />

brüderliche Liebe. Eins weiss vom andern, Jesus sei sein A und O, seines<br />

Lebens Ursache. Mittelpunkt Inhalt und Ziel. So liebt jedes den Heiland im<br />

andern.<br />

Die herzliche Liebe des Inspektors und seine Jesusbeziehung werden in diesem Brief gelobt. Das war<br />

die neue Seite des Inspektors. <strong>Rappard</strong> wurde auch als geistlicher Vater erwähnt (Dora <strong>Rappard</strong><br />

1910:113 und Dr. Langmesser, zitiert im Glaubensboten 1909:112). 36 Er wurde wirklich ein<br />

liebevoller geistlicher Vater für viele Menschen, dadurch dass er mit Liebe und Feingefühl von seiner<br />

neuen Entdeckung des Lebens in Christus berichtete, und die Menschen aufforderte, in diese Nähe zu<br />

Christus zu kommen.<br />

Am letzten Tag seines Lebens, als er in Giessen am Erntedankfest war, wollten die Verantwortlichen<br />

ein Bild von ihm machen. Sie baten ihn, auf die Kanzel zu stehen. <strong>Rappard</strong> (Glaubensbote 1909:118)<br />

weigerte sich mit der Begründung, er wolle das Wort, das über der Kanzel steht, nicht verdecken, wo<br />

es heisst: „Lasst uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt“ (1.Joh 4,20). Seit Oxford war dies der<br />

Grundtenor seines Lebens: Die Freude an der Nähe und Liebe Jesu. Diese Neuentdeckung veränderte<br />

ihn.<br />

36 In der Trauerrede von Dr. Langmesser wird mehrmals vom väterlichen Vorbild <strong>Rappard</strong>s gesprochen.<br />

<strong>Stefan</strong> <strong>Fuchser</strong> IGW International 7.11.2008

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