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Diplomarbeit Heiligungsbewegung Rappard - Stefan Fuchser

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PT 7496 <strong>Diplomarbeit</strong>: Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> und die <strong>Heiligungsbewegung</strong> A–25<br />

ohne Leid und ohne Kummer ist kein Gütezeichen für unseren Wandel mit<br />

Gott (Packer 1989:156) 33<br />

2.2 Die Erneuerung im Leben von Carl Heinrich <strong>Rappard</strong><br />

2.2.1 Seine Sehnsucht nach Erneuerung<br />

Wir wissen, dass Carl Heinrich <strong>Rappard</strong> ein ernsthafter Mensch und ein hingegebener Christ war. Er<br />

wollte sein Leben nach Gott ausrichten. Wir haben gesehen, dass sein Vater ihn massgebend geprägt<br />

hatte. Gottesfurcht, Gehorsam und Hingabe waren Kennzeichen der Erziehung.<br />

Dabei hatte der Vater nicht nur auf eine schnelle Bekehrung der Kinder gedrängt, sondern durch<br />

tägliche Andachten dafür gesorgt, dass ein Bewusstsein für Gottes Wirklichkeit im Leben entstand,<br />

und eine fortlaufende Hingabe an Gott vorgelebt wurde. Carl Heinrich lernte sehr früh einen tiefen<br />

Respekt vor Gott kennen, und es entstand eine Sehnsucht, ihm zu gefallen.<br />

Darum sehen wir regelmässig ein Ringen um mehr Heiligkeit und Hingabe des Lebens an Gott.<br />

Während seiner theologischen Ausbildung schreibt er einmal (<strong>Rappard</strong>, zitiert nach D.<strong>Rappard</strong><br />

1910:28): „Gestern hat der Herr mich erfahren lassen, dass es in meinem Innern noch ist, wie mit<br />

einem trübern Wasser[...]mit Tränen habe ich den Heiland um Vergebung meiner Sünden gebeten,<br />

besonders meiner Heftigkeit in früheren Jahren.“<br />

Auch als Christ lebte <strong>Rappard</strong> demütig und im Bewusstsein, dass er die Busse nötig hatte, um von<br />

Gott verändert zu werden. Später auf seiner Sprachreise durch England und Schottland schrieb er in<br />

sein Tagebuch (<strong>Rappard</strong>, zitiert bei Dora <strong>Rappard</strong> 1910:38):<br />

„Herr, ich bitte dich nicht sowohl: lehre mich deinen Weg, als vielmehr gib mir die Kraft, nach deinem<br />

Willen zu wandeln. Gib mir nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen[...]ich muss mich<br />

hüten, ja keinen Frieden zu schliessen mit kleinen Sünden und Untreuen.“<br />

Ich möchte nicht sagen, dass <strong>Rappard</strong> viel mehr als andere Christen gegen Sünde kämpfte, oder Gott<br />

zu gefallen suchte, aber wir spüren bei ihm eine ehrliche Sehnsucht nach praktischer Verwirklichung<br />

des Reiches Gottes in seinem Leben. Er war ein Gott hingegebener Christ.<br />

Seine Briefe an die Schwester zeigen auch sehr grosse Emotionalität, eine innere Sanftheit und<br />

Feinfühligkeit, über die ich nur gestaunt habe (<strong>Rappard</strong> zitiert bei D. <strong>Rappard</strong> 1910:24):<br />

Meine liebe Schwester! Diesen Abend erhielt ich deinen lieben Brief, der<br />

meine Seele erfreut. Ich danke mit dir dem Gott, der im gleichen Augenblick<br />

dich sieht und mich sieht. Ja, ich darf es sagen, auch ich bin glücklich und<br />

teilhaftig der grossen Gnadengaben des Herrn. Ich bin ein Glied des Leibes,<br />

zu welchem auch du gehörst. Mein Herz hüpft vor Freude, wenn ich sehe,<br />

wie der Herr die Glieder unserer Familie eines um das andere zu sich zieht.<br />

33 Ich habe in der Beschreibung der Keswick – Lehre vor allem das Buch von James Packer konsultiert, Auf den<br />

Spuren des Heiligen Geistes, Brunnen 1989.<br />

<strong>Stefan</strong> <strong>Fuchser</strong> IGW International 7.11.2008

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