Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de
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verabreichen, um sie dann wochen- und sogar monatelang nachwirken zu lassen. Seine<br />
Erfahrungen seit <strong><strong>de</strong>r</strong> Herausgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> 5. Auflage <strong>de</strong>s Organon lehrten ihn, daß die gut<br />
gewählte Arznei auch in chronischen Krankheiten täglich, und zwar monatelang,<br />
fortgebraucht wer<strong>de</strong>n kann, wenn man bei Anwendung <strong>de</strong>sselben Mittels <strong>von</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Potenzgra<strong>de</strong>n zu höheren übergeht. Ja, es hat sich erwiesen, daß chronische Krankheiten<br />
unter <strong>de</strong>m Einfluß verschie<strong>de</strong>ner Potenzstufen rascher weichen, als wenn das Mittel im selben<br />
Verdünnungsgrad wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt wird. In § 248 gibt Hahnemann sodann Anweisungen, w i e die<br />
einzelnen Arzneigaben zum täglichen Gebrauch bei langwierigen Krankheiten, mit Wasser<br />
verdünnt, anzuwen<strong>de</strong>n sind.“<br />
Dies genügt für unsern Zweck um die „Plus-Metho<strong>de</strong>“ zu charakterisieren. Man muß<br />
be<strong>de</strong>nken, daß diese Veröffentlichungen erst aus <strong>de</strong>m Jahre 1921 stammen und daher bisher<br />
wenig über die Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong> verlautete. Wer überhaupt die <strong>Homöopathie</strong><br />
beruflich ernst nimmt, <strong><strong>de</strong>r</strong> muß die Angelegenheit im Organon selbst verfolgen; in bezug auf<br />
die Ausübung <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong> hat man etwas freie Hand, so wie <strong><strong>de</strong>r</strong> individuelle Fall nahelegt.<br />
Ueber die unterschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirkung gegenüber Einzelgaben ist vorläufig schwer zu erteilen,<br />
bis einmal allgemeinere Verbreitung dieses Verfahrens stattgefun<strong>de</strong>n haben wird.<br />
Es war übrigens <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Puls-Metho<strong>de</strong> auch schon weiterhin die Re<strong>de</strong> und zwar im<br />
Abschluß an eine Abhandlung, die D r . B l unt am 4. Juni 1925 <strong><strong>de</strong>r</strong> Britischen<br />
Homöopathischen Gesellschaft vorlegte. Er berichtete da <strong>von</strong> sehr erfreulichen Erfolgen und<br />
es stellte sich heraus, daß auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e homöopathische Aerzte Englands sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong><br />
bedient hatten; es beteiligten sich an <strong><strong>de</strong>r</strong> Debatte die Doktoren Granville Hey,<br />
W h e e l e r , R i d p a t h , F e r g i e W o o d s und T y l e r . Wenn es übrigens in <strong><strong>de</strong>r</strong> Abhandlung<br />
heißt, das Hahnemanns hinterlassene Apotheke beweise, er habe meist die 30. Potenz<br />
gegebnen, so steht damit im Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruch die Ausgabe <strong>von</strong> H a e h l , <strong><strong>de</strong>r</strong> die große Pariser<br />
Hausapotheke selbst besitzt, daß je<strong>de</strong>s einzelne Mittel in 10 verschie<strong>de</strong>nen Potenzstufen<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist. Alle die genannten Aerzte haben die Metho<strong>de</strong> versucht, Dr. Woods hat nichts<br />
Sensationelles zu berichten aus seinen Erfahrungen, auch Dr. Tyler gibt keine auffallen<strong>de</strong>n<br />
Wirkungen gegenüber Einzelgaben. D r . R o r k e fand bei Selbstversuchen nichts Nachteiliges,<br />
Dr. Dishington nannte die Erfolge tief und dauerhaft. Wheeler war damals im Begriff, die<br />
ersten Versuche zu machen. Blunt selbst stellte folgen<strong>de</strong> Vorteile fest: Die Kuren sind sicherer,<br />
es gibt wenig o<strong><strong>de</strong>r</strong> keine Verschlimmerungen, die Heilungen sind vollständiger. Zur Technik<br />
wird gesagt, daß man einige Tropfen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arznei (Wasserlösung) im Glase zurückläßt und dann<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Wasser (und etwas Weingeistzusatz) nachfüllt, einigemal schüttelt, dann die neue<br />
gehobene Potenz zum Gebrauche fertig hat. Blunt erklärt, daß er seine chronischen Fälle<br />
zuletzt alle nach dieser Metho<strong>de</strong> behan<strong>de</strong>lt habe.<br />
Ich entnehme diese Mitteilung über die Plus-Metho<strong>de</strong> einer Uebersetzung <strong>von</strong> D r .<br />
S c h m i t z in Antwerpen für die Revue francaise d´<strong>Homöopathie</strong>, veröffentlicht in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Novembernummer 1927.<br />
Wir haben nun freie Bahn für die Beiträge <strong>von</strong> Dr. Dishington, welche folgen.<br />
Die autogenen Vakzine und ihre Beziehung zu chronischer Krankheit<br />
III. Von T. M. Dishington, M. B., Ch. B.<br />
Hahnemann hat gesagt, „wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgebliche Wahrheitssucher nicht gewillt ist, die<br />
Wahrheit da zu suchen, wo sie gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann, nämlich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung, dann mag<br />
er sie unent<strong>de</strong>ckt lassen.“<br />
Meine Erfahrungen mit <strong>de</strong>n Vakzinen <strong>von</strong> Gärtner, Morgan, Proteus, mit <strong>de</strong>m Mutabile<br />
und Alkaligenes, zwingen mich, je<strong>de</strong> Einzelheit <strong>von</strong> Dr. Wheelers Philosophie zu unterschreiben<br />
und überzeugen mich, daß uns Dr. Bach nicht nur eine wissenschaftliche Auslegung <strong>von</strong><br />
Hahnemanns Psora gegeben hat, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch in unsere Hand Heilmittel <strong>von</strong> höchstem Wert<br />
gelegt hat für die Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> vielerlei Manifestationen <strong><strong>de</strong>r</strong> Psora.<br />
Meiner Ansicht nach gibt es keinen Weg, einen Fall anzufassen, <strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
individualisieren<strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong> Hahnemanns in Wettbewerb treten könnte. Er führt zur<br />
genauen Diagnose und als Bestes zur Heilung, die im Gebrauche <strong>de</strong>s Simillimums liegt, aber<br />
wie oft ist das Simillimum schwer zu fin<strong>de</strong>n und, mag man hinzufügen, unmöglich zu erlangen.<br />
Was will man machen? Das Heilmittel erraten o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Noso<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>n, die Reaktion<br />
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