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Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de

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Krankheitssymptome ganz <strong>von</strong> selbst einmün<strong>de</strong>t, ein Wink zum biologischen Vertrauen und<br />

zur gleichen Zeit ein Wink <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur, <strong>de</strong>n Hahnemann hier verstand und aufnahm, während<br />

die gelehrte Medizin noch heute in <strong>de</strong>n verborgenen Zwischenglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n ihre Untersuchungen<br />

verfolgt.<br />

Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Enge <strong>de</strong>s homöopathischen Heilweges hängt es zusammen, daß so<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich kleine Gaben <strong>de</strong>s zuständigen Aehnlichkeitsmittels gegeben wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Molekel haben sich nicht zu zerstreuen, sind nicht <strong>de</strong>m Zufall o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> uninteressierten<br />

Oertlichkeit überlassen: ihre Wahlverwandtschaft zieht sie gera<strong>de</strong>zu nach <strong>de</strong>m Wurzelgebiet<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheit. Dies ist ja durch die Uebereinstimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Naturerscheinungen ihres Giftes mit<br />

<strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Krankheitsfall höchst wahrscheinlich gewor<strong>de</strong>n. Und gera<strong>de</strong> dieser<br />

Gedanke führt uns nun noch tiefer. Wir vergessen nicht, daß es Erfahrungsgrundlagen sind,<br />

die Hahnemann schuf und zu <strong><strong>de</strong>r</strong>en Verständnis er später auch mit Selbstbeschränkung<br />

theoretisierte. Aber wir wollen doch die Urteilsgrundlagen auch an sich verfolgen und noch<br />

fragen, was bei nur gedanklicher Voraussetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> homöopathischen Heilbeziehung gelten<br />

muß. Es ist vorher nur noch ein Blick zu werfen auf das A r n d t - S c h u l z s c h e Reizgesetz,<br />

welches die Tragkraft bewährt hat, die homöopathischen Gedanken aufzunehmen und sie in<br />

seiner Weise nutzbar zu machen. Die starken Reize, welche schädigen, leiten nach jener<br />

Auffassung unsere Arzneiprüfungen; die so feinen Reize <strong><strong>de</strong>r</strong> Heilgaben bewegen sich auf <strong>de</strong>n<br />

gleichen Bahnen, wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Reizstoff und beleben (erhöhen) nur die Empfänglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

erkrankten Gebil<strong>de</strong>. Die Symptomatologie dieser Bahnungen in Verbindung mit <strong>de</strong>m teilweise<br />

aufgeklärten physiologischen Chemismus, kann als therapeutischer Wegweiser gelten und<br />

somit ist die <strong>Homöopathie</strong> zu einer gewissen Anerkennung gebracht. Dies etwa <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Standpunkt <strong>von</strong> A . B i e r . Die Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>s Arndt-Schulzschen Reizgesetztes kommt<br />

in weitestgehen<strong>de</strong>m Maße auch <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Homöopathie</strong> zugute.<br />

C.<br />

Wen<strong>de</strong>n wir uns nun <strong><strong>de</strong>r</strong> homöopathischen Frage auf Grund bloßer Vernunftsgesetze<br />

zu, so muß gelten, daß die bei<strong>de</strong>n Erscheinungsreihen <strong><strong>de</strong>r</strong> Aehnlichkeit, nämlich die <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Arzneimittelsymptome und die <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheitssymptome vorerst erfahrungsmäßig weitgehend<br />

übereinstimmen. Wenn nun dies zutrifft, so muß in <strong>de</strong>m überaus komplizierten System <strong>de</strong>s<br />

menschlichen Lebens eine Verwandtschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong><strong>de</strong>r</strong>seitigen Ursachen angenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Es kann nicht Zufall sein, daß so auffallend sich <strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Naturerscheinungen<br />

auftreten und bis in die feinsten Verzweigungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Symptome ähnlich sind. Einige<br />

gemeinsame Züge könnten auf Zufall beruhen, aber wo die Uebereinstimmung durchgreift, ist<br />

es höchst wahrscheinlich, daß die Aehnlichkeiten verursacht sind durch gemeinsame<br />

Erregungen im unerkennbaren Hintergrun<strong>de</strong>. Zu je<strong><strong>de</strong>r</strong> Wirkung müssen wir eine Ursache<br />

<strong>de</strong>nken, zu sehr ähnlichen Wirkungen in komplizierten Systemen bedarf es sehr ähnlicher<br />

Ursachen, die übereinstimmend angreifen. Demnach wurzelt <strong><strong>de</strong>r</strong> homöopathische Gedanke<br />

nicht allein in <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n er ist auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Konstruktion unserer Vernunft verankert.<br />

Gewiß ist, daß schon in sehr verschie<strong>de</strong>nen Menschen Gedanken dieser Art aufkeimten,<br />

Gedanken, die <strong>de</strong>n Symptomen <strong>von</strong> Gift und Krankheit nachgingen, selbst bis in die Signatur<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Heilkräfte sich verloren, aber niemals zu einer wissenschaftlichen Verfolgung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Naturbeziehungen gediehen. Erst Hahnemann, <strong><strong>de</strong>r</strong> auf Aehnlichkeiten zwischen<br />

Chinawirkung und Wechselfieber aufmerksam gewor<strong>de</strong>n war, brachte <strong>de</strong>n Keim zur<br />

fruchtbaren Entwicklung. Alle vorgängigen Beobachter, zu <strong>de</strong>nen auch H i p p o k r a t e s<br />

gehörte, vermochten <strong><strong>de</strong>r</strong> Anregung nicht jene I<strong>de</strong>e abzugewinnen, welche <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen<br />

Naturbeziehung eine Wendung ins Fruchtbare, ins Wissenschaftliche gab, nämlich die<br />

Arzneisymptome künstlich durch Experimente zu erzeugen. Hier war <strong><strong>de</strong>r</strong> springen<strong>de</strong> Punkt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entwicklung, welche <strong>de</strong>n Arzneizauber aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Märchens, <strong>de</strong>s Wun<strong><strong>de</strong>r</strong>lan<strong>de</strong>s<br />

entführte und ihn für naturwissenschaftliche Betrachtung sicherte. Zwar vermag die Erkenntnis<br />

nicht <strong>de</strong>n Wegen und Stufen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arzneiwirkung im einzelnen zu folgen; aber das ist auch<br />

nicht erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, weil wir sie im Geleit <strong>von</strong> gesetzlichen Naturwirkungen wissen. Wir for<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

daß es so sei durch <strong>de</strong>n Bau unserer Vernunft und eben damit hat sich die Wahrscheinlichkeit<br />

eingefun<strong>de</strong>n, daß man auf <strong>de</strong>m Aehnlichkeitswege heilen könne. Und diese<br />

Wahrscheinlichkeit rechnet auf die Erfahrung aus Vernunftgrün<strong>de</strong>n: <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Aehnlichkeitsgedanke hat apriorischen Wert. Die Lebenswege im Organismus und die<br />

Bedingungen, unter welchen auf die Erscheinungen <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Reihen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wirklichkeit gehofft wer<strong>de</strong>n kann, sind undurchdringlich für unser Auge; jedoch im<br />

allgemeinen muß damit zu rechnen sein, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Arzneizauber auf homöopathischem Weg<br />

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