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Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de

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welche bei schmerzhaften und fieberhaften Zustän<strong>de</strong>n ganz <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

balsamischen Arznei entsprechen. Ohne tiefere Fragen nach <strong>de</strong>n Zusammenhängen könnte<br />

man auf die I<strong>de</strong>e kommen, das merkwürdige Erlebnis durch einfachere Beweise<br />

sicherzustellen. Man wür<strong>de</strong> z. B. sagen: dann muß dieses Mittel auch <strong>de</strong>m nächsten Kranken<br />

mit solchen Zustän<strong>de</strong>n helfen. Aber da hat Hahnemann schon vorgebaut: die Individualität<br />

mit ihren ganz beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Lebenseigenheiten feiert in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Homöopathie</strong> ihre Triumphe. Man<br />

könnte sagen, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong>selbe Kranke zum zweitenmal wegen <strong>de</strong>sselben Zustan<strong>de</strong>s dasselbe<br />

Mittel wie<strong><strong>de</strong>r</strong> erhält, so muß es sicher erneut helfen, sonst beruhte auch die erste Wirkung auf<br />

Zufall. Das ist doch nur in beschränktem Maße zu erwarten, <strong>de</strong>nn <strong><strong>de</strong>r</strong> damals Kranke ist<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>s gewor<strong>de</strong>n und zwar speziell unbestimmt in Richtung auf das Heilmittel: <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Heraklidische Strom ist nicht mehr <strong><strong>de</strong>r</strong>selbe, seit jener ins Wasser stieg. Es wäre allerdings<br />

möglich und geschieht auch manchmal, daß das Mittel wie<strong><strong>de</strong>r</strong> hilft, aber dann müßten alle<br />

Naturerscheinungen <strong><strong>de</strong>r</strong> früheren Krankheit wie<strong><strong>de</strong>r</strong> da sein.<br />

Man könnte nun auch weitergehend eine Statistik verlangen und die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

aufstellen, daß z. B. Belladonna auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e „Migräne“ heilte, daß an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Durchfälle auch<br />

sofort aufhörten, wie jener, <strong>de</strong>n Sulfur 30 in einmaliger Gabe heilte. Aber das wäre abermals<br />

ein mißverständliches Verlangen. Wir müssen die Vorschrift Hahnemanns <strong><strong>de</strong>r</strong>art auffassen,<br />

daß überall nur dann Heilwirkungen zu erwarten sind, wenn beim Kranken die<br />

homöopathischen Bedingungen erfüllt wor<strong>de</strong>n waren. Sollte diese Einschränkung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

weiteren Erfolgsfreudigkeit ein Trick sein, um die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Unwerts <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong><br />

hinauszuschieben? O<strong><strong>de</strong>r</strong> ist es eine Berufung auf Autorität, wenn uns Hahnemann wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt<br />

warnend entgegentritt. Man beachte, daß stets eine Berufung auf die Naturlage <strong>de</strong>s Falles<br />

stattfand. Wenn eine solche auch ungewöhnlich in die einheitlichen Diagnosen einbricht, so<br />

ist das nur eine Schärfung <strong>de</strong>s naturwissenschaftlichen Gewissens <strong>de</strong>s Arztes und besagt so<br />

viel als: hütet euch vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Mißleitung durch eure Abstraktion.<br />

Man muß sich also in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Homöopathie</strong> oft schlechthin mit einer einzigen Erfahrung<br />

begnügen und diese kann nicht in ein allgemeines empirisches Beweisfeld übertragen<br />

wer<strong>de</strong>n, außer unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten homöopathischen Anschauung. Hier<br />

allerdings, wenn sie eingereiht wird zu an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Individuellen Erfahrungen, gewinnt sie ihren<br />

vollen Wert und unter <strong>de</strong>m Eindruck dieser Werte schmolzen oft alte Vorurteile <strong><strong>de</strong>r</strong> Aerzte<br />

zugunsten einer neuen Anschauung. Man kann sich hier fragen: Sollte ich mich für eine<br />

theoretisch konstruierte Ansicht fangen und bin<strong>de</strong>n lassen? O nein! Das soll nicht geschehen,<br />

aber <strong><strong>de</strong>r</strong> Arzt soll hören und sich angeregt fühlen, die Natur direkt zu befragen, eine Sache,<br />

welche man so wenig als verfänglich bezeichnen kann, wie z. B. das Anhören einer<br />

Radiomusik, obwohl <strong><strong>de</strong>r</strong>en Erscheinung <strong>von</strong> nicht ohne weiteres ersichtlichen<br />

Vorbedingungen und subtilen Erwägungen abhängig war. Ob eine solche Vorführung<br />

überzeugend wirkt? In <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptsache sicher; jedoch auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Hypothesen nicht<br />

völlig und diese sind nur als Arbeitsunterlagen zu würdigen. Ganz so steht es mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Homöopathie</strong>. Wenn aber die Arbeitshypothesen in ihr bestätigt wer<strong>de</strong>n, wenn sie überdies<br />

ein geordnetes, obzwar vielfach neues und kühnes Denken voraussetzten, so verdienen sie<br />

auch die Beachtung und Würdigung. Bleiben wir zunächst bei <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen und einfachen<br />

homöopathischen Erfahrung. Sie kann auf Irrtum beruhen, da sie ausdrücklich vereinzelt<br />

dasteht und auch die ärztliche Diagnose keine ausreichen<strong>de</strong> Brücke schlägt zu einem<br />

zweiten Fall, wo sie sich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> bewähren müßte. Nur, wo innerhalb o<strong><strong>de</strong>r</strong> außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Diagnose auch die Naturerscheinungen <strong>de</strong>s Einzelfalls genau übereinstimmen, müßte das<br />

Mittel wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ersichtlich wirken. Dies ist eine billige Bedingung <strong><strong>de</strong>r</strong> Endokrinik, aber gleichwohl<br />

lassen sich auch hier Hemmungen <strong>de</strong>nken, welche <strong>de</strong>n Erfolg verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Wir müssen <strong>de</strong>shalb<br />

<strong>de</strong>m Einzelfall schon die Aufgabe zuweisen, einen Beweis zu tragen. Und dies muß allerdings<br />

verlangt wer<strong>de</strong>n, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzelfall <strong><strong>de</strong>r</strong> homöopathischen Heilung sich öfters in <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>s Krankseins wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hole. Solches vorausgesetzt, was nur heißt, daß<br />

man die gewöhnliche Erfahrung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Homöopathie</strong> beachte, genügt für die Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Empirie. Der <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Arzt frägt weiter.<br />

B.<br />

Wenn es wahr wäre, daß die Erfahrung im obigen Sinn gesprochen hat, so müßte man<br />

ihr naturwissenschaftliche Unterlagen geben, wobei zum Teil schon Gesagtes hier<br />

nachdrücklich betont wer<strong>de</strong>n muß.<br />

Krankheits- und Heilungsvorgänge sind nicht Zufälligkeiten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n gesetzlich<br />

verlaufen<strong>de</strong> Phasen, zwar in ihren Einzelheiten meist unerkannt, aber doch zweifellos kausal<br />

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