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Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de

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und versetze mich in die Lage <strong><strong>de</strong>r</strong> Preisrichter, die durch äußern Einfluß zu einem Amt berufen<br />

wur<strong>de</strong>n, das ihnen auferlegte, Gedankengänge zu überblicken und autoritativ zu beurteilen,<br />

die ihnen vielleicht vorher niemals vertraut gewesen sind. Ich lasse also jetzt meine Arbeit<br />

folgen und will schon vorläufig bemerken, daß sie die Ten<strong>de</strong>nz hat, eine r a t i o n a l e<br />

W a h r s c h e i n l i c h k e i t zu begrün<strong>de</strong>n, die es erlaubt, unter Beihilfe aller logischen Mittel<br />

auch selbst einen Einzelfall für das Urteil reif zu machen, ob eine Heilwirkung durch Arznei<br />

vorliegt o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht. Die Statistik, eine <strong><strong>de</strong>r</strong> Biologie gegenüber sehr schwache Beweismetho<strong>de</strong><br />

soll dadurch überboten wer<strong>de</strong>n, was kein Ding <strong><strong>de</strong>r</strong> Unmöglichkeit ist.<br />

Schon 1881 hat es sich um Sehnliches gehan<strong>de</strong>lt, in<strong>de</strong>m ein H e r r v o n G r u z e w s k i<br />

durch Wi l l m a r S c h w a b e in Leipzig einen Preis ausschrieb für Bearbeitung eines Themas:<br />

abwechselnd gegebene und wie<strong><strong>de</strong>r</strong> entzogene Arznei soll durch Besserung,<br />

Verschlimmerung, Besserung usw. <strong>de</strong>n Zusammenhang <strong><strong>de</strong>r</strong> Heilwirkung nachweisen. Es hat<br />

sich also auch dort um eine - biologische verfehlte - Anordnung gehan<strong>de</strong>lt, die eine<br />

Preisaufgabe darstellte; auch hier habe ich <strong>de</strong>n Preis nicht erhalten, schon wegen meiner<br />

ablehnen<strong>de</strong>n Haltung gegen die I<strong>de</strong>e <strong>von</strong> Gruzewski. Im Falle <strong>de</strong>s Ausschreibens <strong><strong>de</strong>r</strong> Biolog.<br />

Heilkunst liegt jetzt die Sache aber an<strong><strong>de</strong>r</strong>s, <strong>de</strong>nn hier ist treffend gekennzeichnet, daß es sich<br />

um eine natürliche Aufgabe han<strong>de</strong>lt, die einer eindringlichen Arbeit wert gewesen.<br />

„Welche Unterlagen gibt es, um zu beweisen, daß Arzneimittel die natürlichen<br />

Heilungsvorgänge unterstützen?“<br />

Kennwort: „Für Schule und Leben.“<br />

Es ist eine allgemeine Annahme, daß die Heilbeziehung, <strong>von</strong> welcher das Thema<br />

re<strong>de</strong>t, in Wirklichkeit besteht. Die Klärung <strong><strong>de</strong>r</strong> hierher gehören<strong>de</strong>n Begriffe scheint erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.<br />

1. Die natürlichen Heilvorgänge<br />

Alle Heilvorgänge verdanken <strong>de</strong>n natürlichen Einrichtungen <strong>de</strong>s Organismus ihre<br />

Ten<strong>de</strong>nz und ihre Verwirklichung. Die Natur selbst weist aber darauf hin, daß dies nicht als ein<br />

Freibrief gegeben sei, Krankheitsvorgänge, weil sie natürlich sind, ohne Unterstützung zu<br />

lassen. Unsere Vernunft muß dafür eintreten, daß Hilfe geleistet wer<strong>de</strong>, wie die Beispiele <strong>von</strong><br />

Verwahrlosung in Krankheiten zeigen. Beschwer<strong>de</strong>n und Gefahr <strong><strong>de</strong>r</strong> Kranken erregen<br />

Mitgefühl und verlangen Gegenwirkungen. Es ist aber nicht die Arznei, an welche man zuerst<br />

<strong>de</strong>nkt. In vielen Fällen sind es Handreichungen, chirurgische Hilfen im weiteren Sinn, ferner<br />

Hilfe durch diätetische Einflüsse, durch Reinigung und durch Ernährung. Man geht <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

begrün<strong>de</strong>ten Ansicht aus, daß die Natur sich selbst weiterhelfe, wenn sie in eine vorteilhafte<br />

Lebenslage gebracht wird.<br />

Die Hilfeleistungen sind vielfach direkt nach <strong>de</strong>m Gegensatz erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, z. B.<br />

Erwärmung <strong>de</strong>s Kranken, Befreiung <strong>von</strong> Verrenkung, Entfernung <strong>von</strong> Fremdkörpern,<br />

Entleerung <strong>von</strong> Blase und Mastdarm, Stärkung durch Speise und Trank. Diese direkte Abhilfe ist<br />

unanfechtbar, eine angemessen ärztliche Handlung mit konträren Absichten und Mitteln. Es<br />

offenbaren sich darin wirksame und wohltätige natürliche Vorgänge auf einem Feld, das <strong>von</strong><br />

unserer Vernunft ohne Be<strong>de</strong>nken gemeistert wer<strong>de</strong>n kann. Versuchen wir aber, tiefere<br />

Schichten <strong>de</strong>s krankhaften Vorgangs zu beurteilen, so versagt unser Verständnis. Die<br />

Handhabung <strong>de</strong>s gegensätzlichen wird hier unsicher und oft gefährlich. Wir müssen dann<br />

eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Klarstellung versuchen. Wenn z. B. eine hohe Fiebertemperatur vorliegt, ist<br />

fraglich, ob das nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausdruck sei, für einen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenserhaltung nützlichen Vorgang, ob<br />

darin nicht eine günstige und vorübergehend natürliche Haltung <strong>de</strong>s Organismus gegeben<br />

sei. O<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem Fall <strong>von</strong> Erbrechen und gehäuften Darmausleerungen muß man an<br />

Abwehr <strong>de</strong>s Lebens gegen giftige Schädlichkeiten <strong>de</strong>nken. Während wir eingangs natürliche<br />

Krankheitsvorgänge gesehen haben, die einer direkten Bekämpfung fähig waren, wäre es<br />

hier nicht ohne weiteres annehmbar, Kranke mit Gewalt zu entfiebern o<strong><strong>de</strong>r</strong> Magen und Darm<br />

zur Zwangsruhe zu verurteilen. Auch jetzt liegen natürliche Krankheiten vor, aber das<br />

organische Geschehen entzieht sich großenteils unserem Einblick. Die Krankheitsherrschaft ist<br />

neben <strong>de</strong>n Heilungsvorgängen untrennbar im Bil<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n und wir wissen nicht, ob wir<br />

die Krankheit o<strong><strong>de</strong>r</strong> das Leben <strong>de</strong>s Kranken treffen, wenn wir eingreifen. Jedoch kann sich<br />

unsere Vernunft beruhigen: die Erfahrung lehrt, daß auch in diesen unerkennbaren Schichten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorgänge ein Etwas tätig ist, welches die Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssubstanz vertritt und sie<br />

verteidigt. Diese begrün<strong>de</strong>te Ansicht kann man das b i o l o g i s c h e V e r t r a u e n nennen.<br />

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