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Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de

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injiziert wird; die Metho<strong>de</strong> sei also keine Isopathie, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie arbeite nur mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Aehnlichkeit,<br />

sie sei homöopathisch. Nun gut, wir treiben keinen Dogmatismus; bei<strong>de</strong> Auffassungen sollen<br />

recht haben; je<strong>de</strong>nfalls ist sie aber individuell und spezifisch; sie erfüllt die strengsten<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, wenn wir nur zugeben, daß Aehnlichkeitstherapie sich auch in an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Weise<br />

auswirke, als ursprünglich <strong>von</strong> Hahnemann geplant und erfaßt wur<strong>de</strong>. Wir dürfen nicht<br />

zweifeln, daß das Blut auch wirklich die ihm in <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong> gewor<strong>de</strong>ne Aufgabe erfüllen<br />

könne. Je<strong>de</strong>s Blutkörperchen, in Wahrheit je<strong>de</strong> leben<strong>de</strong> Zelle <strong>de</strong>s tierischen Organismus hat<br />

ein Ferment, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Enzym, welches nur auf die Gelegenheit wartet, das Protein <strong><strong>de</strong>r</strong> Zelle zu<br />

verdauen. In allen Fällen <strong>von</strong> schwerer Zellschädigung haben jene Stoffe die Aufgabe, mit<br />

<strong>de</strong>n Trümmern aufzuräumen und sie sind es z. B., welche die Lungen nach einer Pneumonie<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> klären.<br />

Haben wir schon bei <strong><strong>de</strong>r</strong> einfacheren Metho<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Autohämie, wie sie auch in<br />

Deutschland vielfach geübt wird, z. B. <strong>von</strong> Geh.-Rat N o u r n e y und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en, die sie bei fast<br />

allen Krankheiten, zumal auch <strong>de</strong>n venerischen, anwen<strong>de</strong>n, ganz zweifellose Heilerfolge, so<br />

dürften sich diese bei Rogers wesentlich erhöhen.<br />

Gera<strong>de</strong> während dieser Aufsatz geschrieben wird, fin<strong>de</strong> ich in Nr. 46 <strong><strong>de</strong>r</strong> Med. Welt<br />

1927 eine Mitteilung über Autohämotherapie bei S c h i z o p h r e n i e , wobei in 71 Fällen eine<br />

gröbliche Metho<strong>de</strong> mit öfteren massenhaften Einspritzungen versucht wur<strong>de</strong>; die Injektionen<br />

wur<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>n dritten Tag ausgeführt. Da Rogers nur kleine Teile eines Tropfens zurück gibt und<br />

erst nach Monaten w i e d e r h o l t , so erblicke ich in diesen Gegensätzen die Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,<br />

diese Therapie sorgfältig auf ihre Feinheit auszubil<strong>de</strong>n und beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s auch die Anregungen<br />

<strong>de</strong>s Organismus nicht unnötig zu wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen, was nur eine Störung <strong><strong>de</strong>r</strong> biologischen<br />

Gesetzmäßigkeiten zur Folge haben könnte. Ich hoffe, daß diese kurze Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

praktischen und theoretischen Linien jener Therapie manchen Kollegen zum Versuche<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>selben auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir könnten nun dieses Thema unserer Betrachtungen verlassen: das Buch <strong>von</strong> Rogers<br />

bietet aber noch viel Interessantes, daß ich nicht ermangeln möchte, noch mehreres <strong>von</strong> rein<br />

wissenschaftlichem Interesse anzuführen.<br />

Protein ist <strong><strong>de</strong>r</strong> einzige N-haltige Bestandteil unserer Nahrung. Das Molekulargewicht<br />

<strong>de</strong>s Eiweißes bewegt sich etwa zwischen 10.000 und 17.000. Die einfachste Formel, die aus<br />

Analysen berechnet wur<strong>de</strong>, gilt für Oxyhämoglobin und lautet auf C658H1181N207S2Fe210. Von<br />

Amerikanern hat Prof. L o e b in Chicago an solchen Forschungen aktiven Anteil genommen;<br />

im übrigen beruhen sie auf <strong>de</strong>n Arbeiten <strong>von</strong> E m i l F i s c h e r in Berlin. - Die wichtigste Klasse<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Dekompositionsprodukte <strong>de</strong>s Eiweißes sind die Aminosäuren. Ihre Eigenschaften hängen<br />

ab <strong>von</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwesenheit <strong><strong>de</strong>r</strong> COOH- und <strong><strong>de</strong>r</strong> NH2-Gruppe. Trotz größter Verschie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Proteinarten sind die primären Abbauprodukte stets die gleichen. Diese Bausteine wer<strong>de</strong>n<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zusammengesetzt in <strong>de</strong>n Zellen <strong>de</strong>s aufbauen<strong>de</strong>n Organismus, um hier das<br />

angemessene neue Protein zu bil<strong>de</strong>n; sie sind <strong>de</strong>mnach <strong>von</strong> erster Wichtigkeit im tierischen<br />

Haushalt. Chemisch verhalten sie sich zum Eiweißmolekül wie die Dextrine zur Stärke. Letztere<br />

spaltet sich ähnlich auf und erzeugt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hydrolyse verschie<strong>de</strong>ne Zuckerarten (bekanntlich<br />

alles stickstofffreie Stoffe im Gegensatz zum Protein). Aus <strong>de</strong>n Aminosäuren wer<strong>de</strong>n beim<br />

Ernährungsvorgang die Pepti<strong>de</strong> aufgebaut, die schon <strong>de</strong>m komplexen Eiweiß näher stehen.<br />

Während die Aminosäuren noch kristallinische Körper sind, die leicht durch Membrane<br />

gehen, wer<strong>de</strong>n die höheren Stufen schwerer diffusibel und ausgesprochen kolloid. Künstliche<br />

Zusammensetzungen bis 18 Aminosäuren wur<strong>de</strong>n <strong>von</strong> E. Fischer erhalten und das Produkt<br />

zeigte schon stark Annäherung an das natürliche Eiweiß. Der A b b a u <strong><strong>de</strong>r</strong> Aminosäuren im<br />

Organismus geht über das Ammoniakstadium, wo durch Kohlensäure ein neutrales Salz<br />

gebil<strong>de</strong>t wird, das in Harnstoff übergeht; <strong><strong>de</strong>r</strong> geringere Anteil <strong>von</strong> Chlorammonium wird<br />

ebenfalls mit <strong>de</strong>m Urin ausgeschie<strong>de</strong>n. Im Eiweißmolekül sind Aminosäuren mit einem Nukleus<br />

enthalten, <strong><strong>de</strong>r</strong> zur aromatischen Gruppe gehört: Tyrosin, Phenylamin und Tryptophan.<br />

Die im Darmkanal gefun<strong>de</strong>nen Stoffe Phenol, Parakresol, ferner Derivate <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Essigsäure und Propionsäure stammen vom Tyrosin ab. Indol und Skatol kommen vom<br />

Tryptophan her, <strong>von</strong> welchen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> das Indikan abstammt. Indolausscheidung, leicht im Urin<br />

nachzuweisen, gibt <strong>de</strong>n Maßstab für intestinale Fäulnisvorgänge. Indol zeigt leichte<br />

Vergiftungserscheinungen mit <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Neurasthenie; seine fortgesetzte Einverleibung<br />

reizt stark die Nebennieren, als Beweis dafür, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Organismus Mühe hat, durch endokrine<br />

Stoffe das Gleichgewicht wie<strong><strong>de</strong>r</strong> herzustellen. Auch zum Hyperthyreoidismus hat Indol<br />

Beziehungen. Tyrosin seinerseits ist wahrscheinlich eine stoffliche Vorstufe <strong>de</strong>s Adrenalin und<br />

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