Fortschritte der Homöopathie - Kathrin-von-basse.de
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Ihre Verdünnung wird dann eine beleben<strong>de</strong> Anregung aller Organe be<strong>de</strong>uten, mit <strong>de</strong>nen sie<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> in Verkehr tritt. Es versteht sich dann auch, daß Zersetzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Organbestandteile,<br />
z. B. die <strong>de</strong>s Lezithin in Cholin und Neurin (unter krankhaften Verhältnissen) Gifte überall<br />
herumbeför<strong><strong>de</strong>r</strong>n und daß diese letzteren durch Verdünnung <strong>de</strong>s Blutes und Rückgabe ins<br />
Gefäßsystem zu homöopathischen Heilmitteln wer<strong>de</strong>n können. Wir wollen hier auf Einzelheiten<br />
nicht eingehen, nur noch einige wichtige Kapitel <strong><strong>de</strong>r</strong> Auto-Hämie-Therapie kurz streifen:<br />
Fermente sind Katalysatoren; Enzyme sind im animalen Betrieb entstan<strong>de</strong>ne Fermente;<br />
we<strong><strong>de</strong>r</strong> Wachstum noch Zerfall gibt es ohne diese Beschleuniger. Proteolytische Fermente<br />
lösen Eiweiß; dahin gehören Pepsin, Trypsin und Erepsin. Autolytische Fermente sind solche,<br />
die für gewöhnlich inaktiv sind und erst durch Zellschädigung mobil wer<strong>de</strong>n. Sie sind in allen<br />
histologischen Elementen, einschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutkörperchen, enthalten. Selbst die<br />
Blutplättchen enthalten sie. Hydrolytische und oxydieren<strong>de</strong> Fermente haben ihre beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Aufgaben; protektive, o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>fensive, wie A b d e r h a l d e n sie nennt, zuweilen auch als<br />
Antikörper bezeichnet, wer<strong>de</strong>n gebil<strong>de</strong>t unter Einfluß frem<strong><strong>de</strong>r</strong> Proteine, die ins Blut gelangt<br />
sind und welche sie zu zerlegen und schadlos zu machen haben. Die Ambozeptoren,<br />
Agglutinine, Antienzyme, Antitoxine, Bakteriolysine, Opsonine und Präcipitine gehören als<br />
Bestandteile zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Organisation <strong><strong>de</strong>r</strong> Schutzstoffe. Im tierischen Organismus entstan<strong>de</strong>ne<br />
Stoffe dieser Art behalten ihre Wirkungsfähigkeit unglaublich lange: Schlangengifte und<br />
Spinnengifte wur<strong>de</strong>n noch nach 150 Jahren durch ihre Wirkung nachgewiesen; selbst in <strong>de</strong>n<br />
Muskeln <strong>von</strong> Mumien fand sich aktives glykolytisches Ferment. Es ist verständlich, daß alle<br />
diese Körper eine optimale Wirkungstemperatur haben, die <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s tierischen Organismus<br />
nahe steht; sie erlischt rasch oberhalb 40ºC. Die Spezifität <strong><strong>de</strong>r</strong> Enzyme ist sehr bestimmt; es<br />
gibt ihrer so viele, wie Sand am Meer und man kann sagen: sie verdauen nur diejenigen<br />
Substanzen, welche sie zu bewältigen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s herausgefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t o<strong><strong>de</strong>r</strong> geschaffen wur<strong>de</strong>n.<br />
Hun<strong>de</strong>blut baut z. B. keine Rohrzucker ab und seine Lösung bleibt unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Probierröhre. Spritzt man aber einem Hund Rohrzuckerlösung ins Blut, so richtet sich das Leben<br />
sofort nach <strong>de</strong>ssen Abbau ein und nach wenigen Tagen hat das Blut die Fähigkeit<br />
gewonnen, das Zuckermolekül zu zersetzen.<br />
Selbst die Tränen besitzen ein Ferment, <strong>de</strong>ssen Eigenschaften für das Leben eines<br />
Organismus stark protektiv sind: Mirkoben sind augenblicklich da<strong>von</strong> aufgelöst wor<strong>de</strong>n.<br />
Mächtige Stoffe in feinster Verteilung, spezifische Abwehrwirkungen; sollte dies für die<br />
Heilkun<strong>de</strong> nicht hochwichtig sein und sollte es nicht für uns Homöopathen eine theoretische<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung be<strong>de</strong>uten?! Durch die Wirkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Enzyme sind wir auch in <strong>de</strong>n Stand gesetzt, zu<br />
erkennen, aus welcher Tierart Fleisch und Blut zweifelhafter Herkunft entstammen. Nach sehr<br />
fein ausgebil<strong>de</strong>ten Metho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Verdauungsversuche in Proberöhren angestellt. Diese<br />
Versuche sind viel entschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong>, als mikroskopische und chemische Kennzeichnung. Wenn<br />
zu einer Lösung, die Proteine enthält, ein Serum zugesetzt wird, welches einem gegen die<br />
fragliche Herkunft immunisiertem Tier angehört, so bil<strong>de</strong>t sich sofort ein Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlag und das<br />
Verhältnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Präzipitine und Präzipitate ist hier wie<strong><strong>de</strong>r</strong> im wesentlichen spezifisch. Die<br />
Spezifität wächst mit höheren Verdünnungen, wo sie sich z. B. noch bei Menschenblut zeigen<br />
kann, während sie für Affenblut verloren ist. Die Einwirkung frem<strong><strong>de</strong>r</strong> Eiweißarten auf <strong>de</strong>n<br />
Organismus läßt sich so zusammenfassen: Ein Antigen ist irgen<strong>de</strong>ine Substanz, welche nach<br />
Einspritzung in einen leben<strong>de</strong>n Organismus eine physiologisch-chemische Reaktion<br />
herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, stofflich ausgedrückt durch eine neutralisieren<strong>de</strong>, nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlagen<strong>de</strong>,<br />
verkleben<strong>de</strong>, lösen<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>weitig antagonisieren<strong>de</strong> Substanz, einen sog. Antikörper. Sie<br />
sind kolloid, können harmlos o<strong><strong>de</strong>r</strong> gefährlich sein, aktiv o<strong><strong>de</strong>r</strong> inert, lebend o<strong><strong>de</strong>r</strong> tot, organisiert<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> unorganisiert. Sie haben spezifische Affinität für dasjenige Antigen allein, welches ihre<br />
Bildung verursacht hat. - Während sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Organismus auf solche Weise gegen das frem<strong>de</strong><br />
Protein schützt, haben viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>sartige (nicht in tierischen Organismen entstan<strong>de</strong>ne) Gifte<br />
nicht diese Ansprache an <strong>de</strong>n Betrieb, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie bewirken nur in mäßigem Gra<strong>de</strong> eine<br />
Angewohnheit, wie z. B. die Genußmittelgifte, aber auch Arsen, Hg usw.; <strong><strong>de</strong>r</strong> Umgang mit<br />
ihnen liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen Natur nicht so nahe, wie <strong><strong>de</strong>r</strong> mit artfrem<strong>de</strong>m Eiweiß; je<strong>de</strong>nfalls<br />
besteht eine sehr bemerkenswerte Verschie<strong>de</strong>nheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einstellung; aber sicher wehrt sich die<br />
Natur in ihrer Weise auch gegen sämtliche Gifte an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Herkunft, sofern sie nicht <strong><strong>de</strong>r</strong>art <strong>von</strong><br />
ihnen überwältigt wird, daß - wie durch Cyanwasserstoffsäure - kleine lebenswichtige<br />
Komplexe sofort außer Betrieb gesetzt wer<strong>de</strong>n. Gegenüber unsern homöopathischen<br />
Heilmitteln bestehen keine grundsätzlichen Verschie<strong>de</strong>nheiten zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n großen<br />
Klassen <strong>von</strong> Antikörpern: Ohne im einzelnen die Wege <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur zu kennen, vertrauen wir ihr<br />
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