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treffpunkt – das Anzeigenblatt für Ihre Region 6 Nr. 4/2010 Eine Region stellt sich vor tere durchscheinende Sorten folgten. In Europa war das weiße chinesische Porzellan durch Marco Polos Weltreise bekannt geworden. Im 17. Jahrhundert brachten es Niederländer von ihren Seereisen mit auf den europäischen Markt. Europäische Versuche zur Herstellung von Porzellan führten am Ende des 17. Jahrhunderts lediglich zu Fayence- und Steingut- Varianten bzw. zu porzellanähnlicher Keramik, so dass man in nahezu allen europäischen Ländern eifrig bemüht war, dem in Dr. phil. Konrad Duden Konrad Duden kam am 3. Januar 1829 als Sohn des Eisenbahnbeamten Johann Konrad Duden und seiner Frau Julia auf Gut Bossigt in Lackhausen bei Wesel zur Welt. Der junge Duden besuchte das städtische Gymnasium in Wesel und schloss dieses 1846 mit dem Abitur ab. Danach begann er in Bonn das Studium der klassischen Philologie, Germanistik und Geschichte. Während des Studiums nahm er an den 1848er Demonstrationen der Burschenschaften teil. Im selben Jahr noch siedelte er nach Frankfurt/Main über und nahm eine Stelle als Hauslehrer an. Die an die Promotion anschließende Referendariatszeit in Soest China streng gehüteten Geheimnis der Porzellanherstellung auf die Spur zu kommen. Anfang 1710 konnte unter der Leitung von Johann Friedrich Böttger die Königlich-Sächsische Porzellanmanufaktur zu Meißen gegründet werden, die ab 1713 die Erzeugung von Porzellan aufnahm. Ihre Blütezeit setzte jedoch erst nach dem Tode ihres Erfinders ein. Erst 1714 hatte Böttger von August dem Starken die Freiheit zurück erhalten. Am 13. März 1719 starb der Alchimist im Alter von 37 Jahren in Dresden nach einer langen Krankheit, die er sich im Verlaufe seiner chemischen Experimente zugezogen hatte. Johann Friedrich Böttger starb arm, verlassen und verschuldet. * 3. Januar 1829 † 1. August 1911 Gut Bossigt in Lackhausen Sonnenberg bei Wiesbaden 1872 erschien sein Erstwerk, die Schrift „Die deutsche Rechtschreibung“ in Schleiz, die sich bis zum heutigen „Duden“ weiterentwickelt hat. Arbeitsjahre am Gymnasium in Schleiz: 19. April 1869 bis 22. September 1876 Heute: Rennstadt Schleiz brach Duden 1854 vorzeitig ab und nahm eine Hauslehrerstelle in Genua an. In Messina machte er die Bekanntschaft mit Adeline Jakob, der Tochter des deutschen Konsuls, die er 1861 dort heiratete. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Er kehrte 1859 aus Genua nach Deutschland zurück und übernahm einen Lehrerposten an einem Soester Gymnasium. Er war Pädagoge aus Leidenschaft. Neben der Vermittlung von Wissen standen für ihn die Erziehung und die sinnvolle Freizeitgestaltung der Schüler im Mittelpunkt. Dies brachte ihm bei Schüler- und Lehrerschaft ein hohes Ansehen. So verwundert es nicht, dass Konrad Duden 1867 zum Prorektor befördert wurde. Nur zwei Jahre später ging Duden als Gymnasialdirektor nach Schleiz. Er machte innerhalb kürzester Zeit das Gymnasium „Rutheneum“ über die Region hinaus bekannt. Seine Aufmerksamkeit galt dabei nicht nur den Schülern, sondern auch der Erwachsenenbildung. 1871 gründete er den „Allgemeinen Bildungsverein“ - eine Frühform der Volkshochschule. Diese Einrichtung wurde von den Honoratioren der Stadt Schleiz finanziell unterstützt und ermöglichte auch sozial schwächer gestellten Bürgern einen Zugang zu allgemeiner Bildung. Duden wirkte vom 19. April 1869 bis zum 22. September 1876 in Schleiz. Im 19. Jahrhundert gehörte es zu den Pflichtaufgaben eines Lehrers, auch wissenschaftliche Abhandlungen zu veröffentlichen. Konrad Duden notierte von Beginn seiner Lehrtätigkeit an akribisch die Auffälligkeiten der Ausdrucks- und Schreibweise seiner Schüler. Eine einheitliche Rechtschreibung gab es damals nicht, jeder Verlag und jede Institution schrieb nach einer eigenen Orthographie. Lehrer einer Schule einigten sich auf einen Standard. Dudens Ziel war es, diesen Missstand durch eine regelnde und vereinfachende Rechtschreibung, die auch in der Erwachsenenbildung gelehrt werden sollte, zu ersetzen. Konrad Duden stellte 1871 erstmals solche Regeln zusammen. Dabei folgte er dem phonetischen Prinzip „Schreibe, wie Du sprichst“. Ein Jahr darauf veröffentlichte er die „Deutsche Rechtschreibung“ und weitere sechs Jahre später die „Anleitung zur Rechtschreibung“. Zwei Jahre zuvor, im Jahre 1876, scheiterte die erste Konferenz zur „Herstellung größerer Einigkeit in der deutschen Rechtschreibung“ am Einspruch des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Konrad Duden gab 1880 sein Hauptwerk, das „Vollständige orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache“ heraus. 1901 beschlossen auf einer Orthographischen Konferenz in Berlin Vertreter aller deutschen Bundesstaaten und Österreich- Ungarns eine einheitliche deutsche Rechtschreibung. Grundlage dafür sollte Dudens Wörterbuch sein. Ein Jahr später wurden durch einen Bundesratsbeschluss Dudens „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ für alle deutschen Bundesstaaten als verbindlich erklärt. Die Schweiz und Österreich-Ungarn schlossen sich an. Im Sommer 1905 ging Konrad Duden in Sonnenberg bei Wiesbaden in den Ruhestand. Dort verstarb er am 1. August 1911. Bis zuletzt beschäftigte er sich mit
treffpunkt – das Anzeigenblatt für Ihre Region 7 Nr. 4/2010 Eine Region stellt sich vor Problemen der Sprachentwicklung und der Fortschreibung seines Werkes. Sein Wörterbuch erscheint seit der neunten Auflage aus dem Jahr 1905 unter dem Titel „Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und Fremdwörter“. Bis heute ist es als Nachschlagewerk für Rechtschreibung unerlässlich und wird ständig überarbeitet. Während der Teilung beider deutscher Staaten gab es je eine „Dudenredaktion“ in Leipzig und Mannheim mit eigenständigen Ausgaben. Seit 1991 erscheint der Duden wieder in einer Ausgabe im Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien und Zürich.
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