Onomasiologische Kasustypologie - Wolfgang Schulze
Onomasiologische Kasustypologie - Wolfgang Schulze
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Pseudo-Ergativität im Deutschen:<br />
S<br />
ich<br />
/S<br />
gehe<br />
'A' /O O A O<br />
vor Kälte zittere ich [die Kälte macht mich zittern]<br />
Lies:<br />
S LOC<br />
ich zittere=vor Kälte<br />
2. Zur funktionalen Distribution von Kern und Peripherie<br />
Merke: Je zentraler ein Aktant, desto relevanter wird die Semantizität seiner Rolle (als<br />
relationale Primitive); je peripherer, desto 'pragmatischer' ist die Zugangsart [vgl. <strong>Schulze</strong><br />
1998].<br />
Demnach: Die Syntax einer Ereignisvorstellung ist nach Semantizitäsaspekten profiliert<br />
(active zone à la Langacker).<br />
Active Zone:<br />
lies:<br />
Ich nehme eine Zigarette in den Mund<br />
Ich nehme [die Spitze] eine[r] Zigarette in den Mund.<br />
Der Kern(bereich) einer Ereignisvorstellung ist seine active zone.<br />
der Kernbereich ist weniger variant als der periphere (z.T. inferentielle) Bereich.<br />
Varianz in der Peripherie (Split-Typologie):<br />
In SA=-Systemen (AKK) häufig pragmatisch (semantisch) bestimmt.<br />
IN S=O-Systemen (ERG) häufig semantisch (pragmatsich) bestimmt.<br />
a) S=A;O (AKK)<br />
Der O-Bereich wird gespalten (Split-O) etwa nach:<br />
Definitheitsgrad (Türkisch, Persisch usw.)<br />
(davon abgeleitet) nach semantischen Kriterien: Eine Gruppe von Referenten wird<br />
in O anders markiert als (eine) andere (e.g. Spanisch, Russisch).<br />
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