19.11.2013 Aufrufe

Download (3.1 MB)

Download (3.1 MB)

Download (3.1 MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KONGO UND SA<strong>MB</strong>IA<br />

Fernpatenschaft im Aufschwung<br />

2006 dehnte die Caritas der Erzdiözese Prag<br />

ihr Projekt der Fernpatenschaft (Adopce na<br />

dálku ® ) auf Sambia und die Demokratische<br />

Republik Kongo aus. Man konnte dabei auf<br />

vieljährige Erfahrungen in Indien und Uganda<br />

zurückgreifen. Das Projekt ermöglicht, den<br />

Kindern die Schulbildung in ihrem natürlichen<br />

Kulturmilieu zu erwerben und die Ortsgemeinschaften<br />

durch Anschlußprojekte zu fördern.<br />

Von Vorteil sind Adressatenbezogenheit, hohe<br />

Effektivität, Transparenz und dauerhafte Ergebnisse<br />

der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

In Sambia wurde armen Kindern aus der Nordregion<br />

Hilfe geleistet. Dank einzelnen Spendern<br />

und der Botschaft wird die Ausbildung<br />

von 160 Kinder an der Schule St. Charles in<br />

Solwezi bezuschußt. Bereits seit einem Jahr<br />

agiert der Tscheche Aleš Vacek in Solwezi. Er<br />

beaufsichtigt die Projektfinanzierung, organisiert<br />

Aufklärungstreffen für Kinder und gibt<br />

Wahlstunden in Kunsterziehung und Englisch.<br />

In der Demokratischen Republik Kongo<br />

knüpfte das Projekt an Aktivitäten der Organisation<br />

Chemin-Neuf an, die Straßenkinder<br />

betreut und eine Grundschule in der Hauptstadt<br />

Kinshasa betreibt. Das Ziel der örtlichen<br />

Organisation besteht darin, Straßenkinder –<br />

soweit möglich und ratsam – wieder in ihre<br />

Familien zurückzuführen oder eine neue für<br />

sie zu finden. Sozialmitarbeiter des Straßenkinderzentren<br />

sind bestrebt, den Kindern psychologische<br />

Hilfe angedeihen zu lassen und<br />

nach der familiären Wiedereingliederung eine<br />

geeignete Schule für sie ausfindig zu machen,<br />

denn der Schulbesuch ist der springende Punkt<br />

des ganzen Prozesses.<br />

Spender aus der Tschechischen Republik<br />

helfen finanziell mit, 46 Familien den Schulbesuch<br />

für ihre heimgekehrten Straßenkinder<br />

sicherzustellen. Das Projekt wird auch auf<br />

bedürftige Kinder aus dem Armenviertel<br />

Makala in Kinshasa ausgedehnt, in dem gegenwärtig<br />

Schulbesuch und medizinische Versorgung<br />

für 110 Kinder finanziert werden.<br />

Der glückliche Freitag, der dreizehnte<br />

des Monats, in Solwezi<br />

Es war Freitag, der dreizehnte, und in Solwezi<br />

fand der Sporttag für Kinder der Grundschule<br />

St. Charles Academy statt. Für die dortigen<br />

Kinder war es der erste große Tag, der<br />

für sie veranstaltet wurde. Der Wettbewerb<br />

begann kurz nach neun, aber die Kinder<br />

kamen bereits um halb acht in die Schule, was<br />

in Afrika gewiß nicht Sitte ist.<br />

Von Anfang an schien die sechste Klasse<br />

Favorit des Fußballturniers zu sein, aber<br />

diese verlor überraschenderweise in der Finalrunde<br />

gegen die vierte Klasse. Über den Sieger<br />

mußte das Penaltyschießen entscheiden. Zum<br />

Schluß gewann doch die Mannschaft der<br />

sechsten Klasse. Der Lehrer Kalukoma, der<br />

Hauptschiedsrichter, sagte nach dem Turnier:<br />

„Die Jungs aller Mannschaften spielten mit<br />

Einsatz, obwohl große Hitze herrschte. Es<br />

wurde ein guter Fußball, korrekt und ohne<br />

Fouls gespielt.“<br />

Das Korbballturnier der Mädchen erinnerte<br />

vielmehr an ein Rugbymatch. Auch zeichnete<br />

es sich durch dramatische Szenen aus,<br />

während des Spiels der vierten und sechsten<br />

Klasse kam es sogar zu verbalen und später<br />

physischen Auseinandersetzungen, und das<br />

Spiel mußte unterbrochen werden. Nach einer<br />

Verschnaufpause wurde es fortgesetzt. Auch<br />

hier siegte das Team der sechsten Klasse. Die<br />

jüngsten Kinder kämpften beim Stapellauf<br />

(Langstrecke, Kurzstrecke). Besondere Kampflust<br />

herrschte beim Sackhüpfen.<br />

Die Wettspiele wurden mit einem ausgezeichneten<br />

Mittagessen gekrönt. Gereicht<br />

wurden Huhn mit Reis, Sauce und Gemüse.<br />

Auch gekühlte Limo war von dem Festessen<br />

nicht wegzudenken. An heimatliche Leibgerichte<br />

dachte wohl kaum jemand.<br />

Es folgte die Preis- und Diplomübergabe,<br />

manche Preise schmeckten süß. Es gab aber<br />

auch Trostpreise für alle Teilnehmer wie Fans.<br />

Auch wenn in Afrika Aberglaube und allerhand<br />

Zaubereien florieren, der Freitag, der<br />

dreizehnte des Monats zauberte nur Lächeln<br />

auf den Kindergesichtern hervor.<br />

Daniela Gorylová<br />

Photos: Adopce na dálku ® (Fernpatenschaft)<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!