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Mosaik<br />
Chronik von 1659 verzeichnet: „Heute –<br />
Gott sei gedankt – wurde zum erstenmal<br />
der Wein aus Kap-Trauben zur Freude des<br />
Gouverneurs Van Riebeeck gepreßt.“ Vier<br />
Jahre zuvor waren die ersten Weinstecklinge<br />
aus Europa angekommen, die in den neu<br />
angelegten Weingärten Wurzeln schlagen<br />
sollten … Während Historiker bis heute<br />
über die antransportierten Weinsorten streiten,<br />
geht aus den zeitgenössischen Belegen<br />
hervor, daß Geschäftsführer der Ostindischen<br />
Handelskompanie im Kontakt mit<br />
einem Züchter standen, der über Stecklinge<br />
aus Frankreich, Deutschland, Spanien und<br />
Böhmen verfügte“, wie der Historiker Leipoldt<br />
zu berichten weiß. Gerade dank dieser<br />
Sendung wurde der erste südafrikanische<br />
Wein gezogen. Etwas vom Land an der<br />
Moldau hielt auf diese Weise auch in Südafrika<br />
Einzug.<br />
Baťa: Schuhe<br />
für Afrika<br />
daß die Möglichkeiten in Wirklichkeit<br />
unbegrenzt seien, weil keiner in Afrika<br />
Schuhe trage.<br />
Die Firma begann nach Afrika zu<br />
expandieren. Im Laufe der 1930er Jahre<br />
entstanden – zuerst in Nordafrika – sowohl<br />
zahlreiche Schuhgeschäfte als auch<br />
Schuhfabriken.<br />
In der Folgezeit expandierte die Firma<br />
Baťa tiefer in den Süden, Ende der 1930er<br />
Jahre wurden Betriebe in Kenia, Tanganjika,<br />
Südrhodesien und der Südafrikanischen<br />
Union errichtet. Die Firma erweiterte<br />
ihr Netz von Verkaufsstellen und Vertretern.<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts war sie<br />
praktisch auf dem ganzen Kontinent bekannt.<br />
Der unternehmerische Geist war<br />
mit sozialer Sensibilität gepaart und Baťa<br />
hinterließ Spuren auch im Sozialbereich.<br />
Ende des 20. Jahrhunderts agierte die<br />
Firma Baťa bereits in 17 afrikanischen<br />
Staaten, produzierte über 60 Mio. Paar<br />
Schuhe und hatte 17tsd. Beschäftigte.<br />
Auch heute vergißt sie das Erbe ihres<br />
Gründers nicht und setzt Aktivitäten im<br />
Sozialbereich fort: sie baut Schulen, Kirchen,<br />
medizinische Einrichtungen und<br />
vergibt diverse Stipendien.<br />
der Elektrifizierung zu den wichtigsten, die in<br />
dieser Region Afrikas mit tschechischer Hilfe<br />
umgesetzt wurden.<br />
Das Projekt kam unter intensiver Hilfestellung<br />
der Ortsgemeinschaft zustande, einen<br />
großen Teil der Instandhaltungs- und Betriebsarbeiten<br />
leistet eine Kommission von Schulbeschäftigten<br />
und Missionsmitarbeitern. Für die<br />
die Projektfinanzierung kamen Entwicklungsfonds<br />
der tschechischen und der kanadischen<br />
Regierung aufgezogen, weitere Ressourcen wurden<br />
von tschechischen und deutschen NGOs,<br />
dem sambischen Gesundheitsministerium und<br />
Ortsgemeinschaften einschließlich der United<br />
Church of Zambia bereitgestellt.<br />
Photos: Stiftung Divoké husy (Wilde Ganzen)<br />
www.divokehusy.cz<br />
Kirchendenkmal<br />
renoviert<br />
Licht für Sambia<br />
1894 gründete der tschechische Industrielle<br />
Tomáš Baťa mit seinen Geschwistern<br />
in der mährischen Stadt Zlín die weltberühmte<br />
Schuhfirma Baťa. Den ersten<br />
Kontakt mit Afrika nahm die Firma Baťa<br />
1912 auf. Auf seiner Hochzeitsreise nach<br />
Ägypten bemerkte Tomáš Baťa, daß die<br />
Bevölkerung in leichten Leinenschuhen<br />
ging. Nach der Rückkehr nach Zlín begann<br />
er solche Leinenschuhe zu produzieren<br />
und nach Ägypten zu exportieren.<br />
Die Geschichte vom Ende der 20er Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts hört sich beinahe<br />
anekdotisch an, doch sie ist tatsächlich<br />
passiert und zeugt vom kaufmännischen<br />
Sinn für Marktchancen. Tomáš Baťa beschloß<br />
damals, weitere Handels- und Produktionsmöglichkeiten<br />
in Afrika auszukundschaften<br />
und schickte zwei Handlungreisende<br />
dorthin. Einige Wochen später<br />
vermeldete der erste dem Firmenbüro in<br />
Zlín, daß nur minimale Absatzmöglichkeiten<br />
bestünden, weil keiner in Afrika<br />
Schuhe trage. Etliche Tage später meldete<br />
der zweite Handlungreisende begeistert,<br />
In abgelegenen Gegenden des Sambia-Buschwaldes<br />
haben Schulen und medizinische Zentren<br />
mit der Stromversorgung zu kämpfen. So gestaltete<br />
sich die Lage auch in der Missionsstation<br />
Masuku, die 70 km weit von der nächsten Stadt<br />
entfernt, in den Bergen über dem Stausee Kariba,<br />
liegt. Einige tschechische Organisationen mit<br />
der Adra an der Spitze beschlossen, aufgrund<br />
eines Wunsches der dortigen Dorfgemeinschaft<br />
zur Lösung dieses Problems ihr Scherflein beizutragen.<br />
Es sollte eine Stromquelle vor Ort<br />
installiert werden. Mittels photovoltaischer Module<br />
wurden die Oberschule für 300 Schüler und<br />
Schülerinnen aus der Umgebung, das ländliche<br />
medizinische Zentrum sowie die Wohnungen<br />
der 22 Beschäftigten elektrifiziert. Zwei solarbetriebene<br />
Pumpen versorgen seit vergangenem<br />
Jahr die Einrichtungen mit fließendem Trinkwasser.<br />
Dieses Unterfangen zählt angesichts der<br />
Abgeschiedenheit des Ortes und des Ausmaßes<br />
Im Juni 2006 wurde im Städtchen Pácaltsdorp<br />
eine der ältesten Kirchen der Republik<br />
Südafrika nach der Renovierung wieder eröffnet.<br />
Für ihre Entstehung zeichnete einer<br />
der ersten Missionare unter der bodenständigen<br />
Bevölkerung im Süden Afrikas, der tschechische<br />
Evangelische Karel August Pácalt<br />
(Carl, Charles Pacalt) verantwortlich. Nach<br />
Kapstadt reiste er nach einer Vorbereitungszeit<br />
in Berlin als Reverend der London Missionary<br />
Society. Der Einladung eines der<br />
Häuptlinge des Khoikhoi (Hottentotten)-<br />
Stammes folgend, gründete er eine kleine<br />
Missionsstation in Hooge Kraal in der Nähe<br />
der heutigen Stadt George. Als Pácalt 1818<br />
verstarb, war das kleine Nest dank seines<br />
Zutuns kaum wiederzuerkennen. John Campbell,<br />
der ihm 1819 einen Besuch abstattete,<br />
schrieb: „In no part of the colony did I observe<br />
a greater alteration or iprovement.” Etwa<br />
dreihundert Pfarrangehörige bauten mit Hilfe<br />
des von Pácalt vermachten Geldes eine neue<br />
Kirche und bedachten das Städtchen ehrenhalber<br />
mit seinem Namen. Ähnlich wie in<br />
dem nahen Zentrum der Mährischen Kirche<br />
(Moravian Church) Genadendal, wo Jiří Šmíd<br />
(Georg Schmid) als Begründer der Stadt<br />
gilt, wird auch in Pácaltsdorp das Andenken<br />
an den ersten dortigen tschechischen Missionar<br />
wachgehalten.<br />
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