Ausg. 35 - apr
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UNTERNEHMEN · MÄRKTE · PRODUKTE<br />
AssiDomän zertifiziert Wälder<br />
nach FSC-Kriterien<br />
Die schwedische FSC-Arbeitsgruppe gab<br />
vor kurzem einen Vorschlag für gemeinsame<br />
Kriterien zur Zertifizierung von Forstbetrieben<br />
bekannt. Hinter den Kriterien stehen<br />
Vertreter der Holz- und Papierindustrie, der<br />
Waldbesitzer, Umweltorganisationen, Einkäufer,<br />
Arbeitnehmerorganisationen und<br />
Vertretern der einheimischen Samen.<br />
AssiDomän setzt seine Bemühungen um<br />
eine Zertifizierung nach den Kriterien des<br />
FSC (Forest Stewartship Council) fort: „Wir<br />
werden unseren gesamten Besitz von 3,3 Mio.<br />
ha produktiver Forstfläche zertifizieren lassen.<br />
Bereits im Sommer rechnen wir damit,<br />
daß zwei Distrikte der Forstverwaltung Örebro<br />
zertifiziert werden können. Danach folgen<br />
unsere großen Verwaltungen in Nordschweden,<br />
Älvsbyn und Kalix, die voraussichtlich<br />
Anfang Herbst zertifiziert sein werden”,<br />
erklärt Olof Johansson, Ökologe und für<br />
den Naturschutz bei AssiDomän Skog & Trä<br />
verantwortlich.<br />
„Seit den Kahlschlägen der 60er und 70er<br />
Jahre hat sich viel in der schwedischen Forstwirtschaft<br />
verändert. Es freut uns unerhört,<br />
daß wir nun zu einem schwedischen Standard<br />
für eine unabhängige Zertifizierung gefunden<br />
haben, der auch die Unterstützung<br />
der Umweltschützer findet. Bei AssiDomän<br />
können wir nun die Forderungen nach Zertifizierung<br />
erfüllen, die unsere Kunden in Europa<br />
in zunehmendem Maß stellen”, kommentiert<br />
Konzernleiter Lennart Ahlgren den<br />
Beschluß.<br />
Der FSC ist eine unabhängige internationale<br />
Organisation, die sich – gestützt auf zehn<br />
übergeordnete Grundsätze – für die Ausarbeitung<br />
nationaler Kriterien in der Forstwirtschaft<br />
einsetzt. Davon ausgehend können unabhängige<br />
Organisationen einzelne Forstbetriebe<br />
zertifizieren. Die Kriterien betreffen z.<br />
B. Wiederaufforstung, biologische Vielfalt, Erhaltung<br />
von Urwäldern und Gebieten mit hohen<br />
Naturwerten oder Rücksichtnahme auf<br />
die Ursprungsbevölkerung. <br />
HPV kritisiert EU-Richtlinie zur<br />
Verpackungskennzeichnung<br />
Recyclingzeichens hätte für die Hersteller<br />
und Anwender von Verpackungen aus Papier,<br />
Karton und Pappe wegen den notwendigen<br />
Produktions-Umstellungen bei Gestaltung<br />
und Druck der Verpackungen zusätzliche Kostenbelastungen<br />
zur Folge, die in keinem vertretbaren<br />
Verhältnis zu dem angestrebten Informationsgewinn<br />
stehen, der vom HPV<br />
grundsätzlich in Frage gestellt wird. Das in<br />
der Richtlinie vorgesehene Nummern- und<br />
Abkürzungssystem zur Kennzeichnung von<br />
Verpackungsmaterialien ist nach Auffassung<br />
des HPV keineswegs geeignet, dem Verbraucher<br />
die Erkennung eines Verpackungsmaterials<br />
zu erleichtern. Es kann realistischerweise<br />
nicht erwartet werden, den Verbrauchern<br />
das sehr umfängliche Nummernsystem<br />
für die zahlreichen unterschiedlichen<br />
Verpackungsmaterialien plausibel zu machen.<br />
Die geplante Einführung eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />
hätte für die<br />
Hersteller und Anwender von Verpackungen<br />
eine weitere Bürokratisierung der betrieblichen<br />
Praxis zur Folge. Die verlangten Dokumentationspflichten<br />
sind angesichts der Vielfalt<br />
der Größe, Konstruktion, Materialbeschaffenheit,<br />
Design- und Druckgestaltung<br />
von Verpackungen nur unter großem finanziellem<br />
Aufwand zu erfüllen. Auch hier stünde<br />
dem Verwaltungs- und Kostenaufwand in<br />
den Betrieben kein erkennbarer Nutzen, z. B.<br />
für die Verbraucher, entgegen. <br />
Der Hauptverband der Papier, Pappe und<br />
Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HPV)<br />
e. V. kritisiert den Ende 1996 von der EU-<br />
Kommission vorgelegten Vorschlag für eine<br />
Richtlinie zur Kennzeichnung von Verpackungen<br />
und zur Einführung eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />
für Verpackungen.<br />
Die Hersteller und Verwender<br />
von Verpackungen unterliegen bereits heute<br />
einem dichten Geflecht von Reglementierungen,<br />
wie z. B. Verpackungsverordnung, EU-<br />
Verpackungsdirektive, Kreislaufwirtschaftsund<br />
Abfallgesetz,Abwasservorschriften usw.,<br />
das die unternehmerische Freiheit und die<br />
Marktmechanismen in eklatanter Weise einschränkt.<br />
Die Überreglementierung der Verpackungsmärkte<br />
ist nach Auffassung des<br />
HPV mit dafür verantwortlich, daß zunehmend<br />
Produktion und damit Arbeitsplätze in<br />
das Ausland verlagert werden.<br />
Zwar ist die geplante Verpackungs-Kennzeichnung<br />
für die Hersteller und Verwender<br />
von Verpackungen freiwillig, bisher verwendete<br />
Recycling-Symbole sollen jedoch<br />
grundsätzlich ausgeschlossen werden. Dieses<br />
Verbot anderer als der in der Richtlinie<br />
festgelegten Symbole kann der HPV nicht akzeptieren.<br />
Für Verpackungen aus Papier,<br />
Karton und Pappe hat sich seit langem ein<br />
anerkanntes Recyclingzeichen in zahlreichen<br />
europäischen Staaten durchgesetzt, das Hersteller,<br />
Anwender und Verbraucher über den<br />
Recycling-Charakter dieser Verpackungen<br />
informiert. Ein zukünftiges Verbot dieses<br />
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