19.11.2013 Aufrufe

Ausg. 35 - apr

Ausg. 35 - apr

Ausg. 35 - apr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PAPIERERZEUGUNG<br />

Eröffnungszeremonien durch ein Seniorenmitglied<br />

des Vereins noch behoben werden,<br />

was freilich ohne die offensichtlichen Managerqualitäten<br />

des EUCEPA-Präsidenten H.<br />

Kessler, Stora Paper AG, Düsseldorf, nicht<br />

möglich geworden wäre. Kessler benötigte<br />

nämlich nach Vortrag der Terminkollision<br />

nur wenige Sekunden, um zu entscheiden,<br />

daß das RG 15 Minuten später beginnen würde,<br />

wie er gleich im Anschluß an die Worte<br />

zur Begrüßung bekanntgab. – In der Tat geriet<br />

die RG-Verlegung dann doch noch zu<br />

einer vollen halben Stunde, weil von Weizsäcker<br />

um zehn Minuten überzog, und Platzmit<br />

Stockwerkwechsel unter fünf Minuten<br />

nicht zu machen war.<br />

Nicht ausgeschlossen übrigens, daß es Absicht<br />

des Komitees war, den erst nach der vormittäglich<br />

angesetzten großen Pause vorgesehenen<br />

Beitrag des Wuppertaler Klimaforschers<br />

ohne die Anwesenheit von RG-Teilnehmern<br />

über die Bühne gehen zu lassen.<br />

Denn nicht wenige Kollegen vertreten die Ansicht,<br />

daß die von Weizsäcker-Lovins’schen<br />

Visionen jenseits aller Umsetzungsmöglichkeiten<br />

liegen, und folglich nur Wirtschaftsphilosophen<br />

und Parteiphantasten in Enthusiasmus<br />

ausbrechen lassen – vorrangig aus<br />

Gründen der Gewissensberuhigung! Aus dieser<br />

Sicht der Dinge wären wirkliche Naturwissenschaftler<br />

also besser bei Beiträgen<br />

aufgehoben, die sich mit nachvollziehbaren<br />

Experimenten beschäftigen – was für RG-Referate<br />

ganz überwiegend zutrifft! – So etwa<br />

könnte man im Programmausschuß argumentiert<br />

haben!<br />

Aber wie dem auch sei: kurz vor dem angesetzten<br />

RG-Beginn hatten sich im kleinen<br />

Saal des Kongreßhauses schon gut 20 RG-<br />

Teilnehmer eingefunden, die a priori keinen<br />

Biß auf von Weizsäcker hatten. Sie wunderten<br />

sich, warum die erwartete Zuhörerschaft<br />

(üblicherweise eine Zahl nahe 100 – auch<br />

heuer wieder) ausblieb, denn von Kesslers<br />

Ankündigung schien niemand Notiz genommen<br />

zu haben. Die mit weiterem Horizont Interessierten<br />

saßen derweil noch im großen<br />

Auditorium und labten sich an der Hoffnung,<br />

daß vielleicht doch noch Wege gefunden würden,<br />

die auch ihren Enkeln ein halbwegs anständiges<br />

Leben auf diesem Planeten sichern<br />

könnten.<br />

Alles klärte sich auf, als das Gros der RG-<br />

Abonnenten endlich auftauchte, damit um<br />

11.40 Uhr endlich das<br />

38. Rundgespräch der<br />

Cellulosechemiker<br />

von Gruber eröffnet werden konnte. Er erläuterte<br />

die Verspätung, skizzierte das<br />

Rahmenthema<br />

Cellulose – ein nachhaltiger<br />

Chemierohstoff<br />

als eine zutreffende Definition und ergänzte, daß<br />

aktuell nur noch 1,5% des Chemiezellstoffs (gemeint:<br />

dissolving grade) für die chemische Konversion<br />

genutzt würde. Er faßte sich kurz, um sofort<br />

J. Schurz, Graz, das Wort zur Einleitung zu<br />

erteilen, das heuer unter dem Motto stand:<br />

Gedanken zur Nachhaltigkeit<br />

dem die folgenden 22 Minuten gewidmet waren.<br />

Er bemühte sich zunächst um eine Deutung<br />

und Erweiterung der soeben gehörten<br />

Thesen von von Weizsäcker, die er zu der Einsicht<br />

verdichtete: „Nachhaltigkeit ist Selbsterhaltung!“<br />

871 <strong>35</strong>/97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!