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Der Hünerweg zu Ingelheim, urkundl. 1385 wird von Mone, Ober¬<br />
rhein. Zts<strong>ch</strong>r. 5, 490 mit via Hunorum erklärt. Die niederdeuts<strong>ch</strong>en<br />
Hünkenberge, verderbt aus Hühnerberg, dieses aus Hünen, deuten<br />
gewöhnli<strong>ch</strong> auf einen Ort mit Grabstätten. Weinhold, Heidnis<strong>ch</strong>e<br />
Todtenbestattung 1, 23. 24. No<strong>ch</strong> vergröberter spri<strong>ch</strong>t Grohmanns<br />
Böhmis<strong>ch</strong>. Sagenb. 1, 74; es giebt dem Sturmgott Wuotan, des¬<br />
sen Gefolge aus den Seelen der im Sturm der S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t gefal¬<br />
lenen Helden bestand, ein Wuelisheer Verdammter bei, das in Ge¬<br />
stalt von glühenden Hühnern (feurigen Hünen) über die Waldgipfcl<br />
wegfährt. Eine Glucke mit einem Haufen glühender Hühner läuft<br />
des Na<strong>ch</strong>ts zwis<strong>ch</strong>en Andershausen und Kluvenfhal; man hält sie<br />
für verwüns<strong>ch</strong>te Mens<strong>ch</strong>en. Müller-S<strong>ch</strong>amba<strong>ch</strong>, Ndsä<strong>ch</strong>s. Sag. pg. 187.<br />
Hünenbetten sind in den Wesergegenden die Riesengräber ge¬<br />
nannt, Bett gilt dorten von Grab. Der Pfeils<strong>ch</strong>uss des Edeln von<br />
Hünenberg, dessen Burg bei Cham am Zugersee liegt, führt be¬<br />
kanntli<strong>ch</strong> zu dem Siege der S<strong>ch</strong>weizer am Morgarten. Dieser<br />
S<strong>ch</strong>uss war den Chronisten wegen seiner mär<strong>ch</strong>enhaften S<strong>ch</strong>uss¬<br />
weite stets auffallend gewesen; nun mag er, wie ja der Name des<br />
Burgherrn selbst, si<strong>ch</strong> aus dem Volksnamen Hun erklären, der<br />
wie späterhin der Name Unger, zu Riesenbenennungen gedient<br />
und mythis<strong>ch</strong>e Bedeutung angenommen hat. Lassen wir uns dur<strong>ch</strong><br />
den Ungar Arnold Jpolyj beri<strong>ch</strong>ten, wie in seinem hunis<strong>ch</strong>en Vater¬<br />
lande die Steindenkmäler aussehen, die man bei uns Hühnerslein<br />
und Hünenberg nennt, so findet si<strong>ch</strong>, dass sie den unsrigen an<br />
Gestalt, Aufstellung und Namen ähnli<strong>ch</strong>, oft sogar si<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> sind<br />
und direct auf Attila's Hunnen führen. Er beri<strong>ch</strong>tet Ausführli<strong>ch</strong>es<br />
hierüber in der Zts<strong>ch</strong>r. f. Myth. 2, 259; hier bes<strong>ch</strong>ränkt uns unser<br />
Raum auf eine blosse Einzelnheit.<br />
Zwis<strong>ch</strong>en den Siebenbürgis<strong>ch</strong>en Orts<strong>ch</strong>aften Udvarhelyszek und<br />
Erdövidek im Lande der Szekler erstreckt si<strong>ch</strong> der Rikawald, dur<strong>ch</strong>¬<br />
flössen vom glei<strong>ch</strong>namigen Rikaba<strong>ch</strong>. An dessen Ufer und vom<br />
Wasser im Halbkreise umgürtet, stehen, etli<strong>ch</strong>e Klafter lang, mehrere<br />
Steine aufre<strong>ch</strong>t, eine Art Hütte bildend, die ursprüngli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />
einen grossen Fels überda<strong>ch</strong>t waren, den i. J. 1820 der Blitz ent¬<br />
zweigerissen und gestürzt hat. Von diesem Steinmale der Vor¬<br />
zeit erzählte s<strong>ch</strong>on die sogenannte heidnis<strong>ch</strong>e Szekler-Chronik, wie<br />
au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> das dortige Volk, hier sei Rekas Grab, des Hun¬<br />
nenkönig Attila's Frau. Die Sage behauptet, der Fels sei von<br />
Mens<strong>ch</strong>enhand aufgestellt. Denn da die geliebte Reka gestorben<br />
und Alles uneinig war, wohin man die theuern Reste würdig genug<br />
begraben sollte, wälzte man endli<strong>ch</strong> den grossen Felsen vor ihrem