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ist eine Höhle, man sieht in ihrem Fels, wo er zum Gebet hinkniete<br />
und wo er seinen Hirtenstab hinsteckte; alles Unreine wird<br />
aus ihr hinausgeblasen. Leonhardi, das Pos<strong>ch</strong>iavinothal, 1S59, pg. 100.<br />
Unter jenen Steinreliquien, wel<strong>ch</strong>e man in der Leutkir<strong>ch</strong>e und<br />
in der Klosterkir<strong>ch</strong>e zu Muri einst bewahrte, zählen die Gründungsacta<br />
no<strong>ch</strong> folgende aus des Heilands Erdcnleben herstammende<br />
Stücke auf: Vom Fels, wo Christus geboren worden; vom Stein,<br />
da er spra<strong>ch</strong>, wei<strong>ch</strong>e Satanas. Vom Stein, auf dem Johannes ent¬<br />
hauptet worden. Vom Stein, worauf des Heilands Füsse ruhten;<br />
von der Säule, da er die Ohrfeige bekam; von der Martersäule<br />
und dem Felsengrab Christi; vom Fels mit den Fussspuren der<br />
Himmelfahrt. Steine vom Berge Sinai, und Ueberbleibsel von den<br />
Steintafeln Moses. Stücke vom Steingrab Mariens. Steine, mit<br />
denen der hl. Stephanus getödtet worden. Steine vom Grabmal<br />
des Lazarus. Ein Stein aus dem Jordan, worauf Christus während<br />
seiner Taufe stand (diesen Stein hatte die Frau Judentha von Herz¬<br />
na<strong>ch</strong> im Frickthale dem Kloster ges<strong>ch</strong>enkt). Einen der Steine, die<br />
Satanas dem Heiland dargeboten, dass er sie in Brode verwandle.<br />
Endli<strong>ch</strong> ist no<strong>ch</strong> eines besondern Bildsteines geda<strong>ch</strong>t, auf dem<br />
Christi Gestalt und Antlitz eingedrückt gewesen sein muss,<br />
da die<br />
Chronik denselben unter der Phrase anführt : de pctra similitudinis<br />
ejus (sc. Christi). Die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t von dieser Art Reliquie lässt weit<br />
zurückblicken in jene Riesensagen, die si<strong>ch</strong> meist an des Heilands<br />
Wunderthaten anges<strong>ch</strong>lossen hatten und ihrer Würdelosigkeit wegen<br />
frühzeitig wieder verdrängt worden sind. Es stehen daher zur<br />
Verglei<strong>ch</strong>ung obiger Angabe nur wenige kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beispiele zu<br />
Gebote. In der Wallfahrtskir<strong>ch</strong>e zu Einsiedeln ist ein über das<br />
Gestein geheftetes Silberble<strong>ch</strong> mit fünf Lö<strong>ch</strong>ern zu sehen; Christus<br />
hat diese hier eigenhändig eingedrückt. Landsee, En<strong>ch</strong>iridion Helvet.<br />
103. Deutli<strong>ch</strong>er lautet eine Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t in Be<strong>ch</strong>steins D. Sagb. no. 695 :<br />
Der Herrgottstein, ein Fels zwis<strong>ch</strong>en Selb und Thierstein liegend,<br />
nahe der Eger, ist also gestaltet, dass si<strong>ch</strong> ein Mann in dessen<br />
Austiefungen glei<strong>ch</strong>wie in eine Form legen kann, alle Glieder¬<br />
formen sind in den s<strong>ch</strong>önsten Verhältnissen darin zu sehen. Chri¬<br />
stus hat auf diesem Stein ausgeruht und ihm die Gestalt seines hl.<br />
Leibes eingedrückt. Nur über Riesen oder Heilige von riesen¬<br />
haften Thäten, nie aber vom Heiland, gelten sonst sol<strong>ch</strong>erlei Le¬<br />
genden. Der böhmis<strong>ch</strong>e Ritter Leo von Rozmital beri<strong>ch</strong>tet aus<br />
seiner 1465 gema<strong>ch</strong>ten Pilgerreise (herausgegeben von S<strong>ch</strong>meller)<br />
pg. 178, in Spanien den Stein gesehen zu haben, worauf St. Jakob<br />
ruhte und s<strong>ch</strong>wamm : Do sieht man heutstags innen sein fusstritt.