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8t<br />
Hcidenhügel versenkt. Hierüber soglei<strong>ch</strong> ein paar Beispiele. Der<br />
Heidenhügel zu Sarmenstorf im Freiamte liegt ausserhalb der Ort¬<br />
s<strong>ch</strong>aft gegen den Na<strong>ch</strong>barort Bettwyl hin; bogenförmig umzieht<br />
ihn der Bettwylerba<strong>ch</strong> in einem tiefen Tobel. Tannen wa<strong>ch</strong>sen<br />
auf seinem Abhänge, seine oberste Spitze ist frei, ein S<strong>ch</strong>loss soll<br />
droben gestanden haben, im Boden finden si<strong>ch</strong> Ziegelstücke, au<strong>ch</strong><br />
römis<strong>ch</strong>e Münzen. Von seiner Höhe, heisst es, gehe ein S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t<br />
bis auf den Grund der Hölle hinab und der Heidenstein vers<strong>ch</strong>liesse<br />
ihn. Aehnli<strong>ch</strong>es erzählt man au<strong>ch</strong> vom Reitenberge beim Freiämlerdorf<br />
Villmergen. Dieser Berg hat zwei W'aldzelgen, eine die<br />
Jungfrau, die andere der Heidenhubel genannt. Auf letzterem soll<br />
das Heidens<strong>ch</strong>loss sammt der Heidenkir<strong>ch</strong>e gestanden haben und<br />
hier in Mitte des Platzes gehe ein S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t nieder, der erst am<br />
Fusse des Berges wieder ausmünde. Ehedem soll er offen ge¬<br />
standen haben, und warf man dann Steine hinab, so habe es ge¬<br />
tönt, als ob es auf Kohlen und Rossnägel auffalle". Der S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t<br />
sei daher dur<strong>ch</strong> eine Steinplatte ges<strong>ch</strong>lossen worden und diese sei<br />
längst unkenntli<strong>ch</strong> übergrast. Ein alter nun eingegangener Weg<br />
zum Heidenhubel hinauf führte über eine Landstrecke Namens<br />
Kir<strong>ch</strong>enacker, dieser soll eines der Güter sein, die zum Heidenleinpel<br />
gestiftet waren und späterhin Anlass gaben zur Erbauung<br />
der jetzigen Dorfkir<strong>ch</strong>e von Villmergen.<br />
Diese Angaben entbehren des mythis<strong>ch</strong>en Grundes ni<strong>ch</strong>t. Dur<strong>ch</strong><br />
einen glei<strong>ch</strong>en Stein, den lapis manalis, da<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> die Römer das<br />
Thor der Unterwelt ges<strong>ch</strong>lossen; er lag auf dem Comitienplatze<br />
zu Rom und wurde hier dreimal des Jahres von seiner Oeffnung<br />
abgehoben, um den Manen die Rückkehr aus der Unterwelt zu<br />
ermögli<strong>ch</strong>en. Härtung, Relig. der Römer 2, 91. Die Deuts<strong>ch</strong>en<br />
kannten und nannten dafür den Dillstein; mhd. und ndd. dii, alt¬<br />
nord. ihil ist das Da<strong>ch</strong>, der Dillstein also -der den Höllengrund<br />
überdeckende Da<strong>ch</strong>stein, wie der seine drei Tragsteine lastend zu¬<br />
deckende obere des Steintis<strong>ch</strong>es. Dass er bei uns als Lei<strong>ch</strong>en¬<br />
stein galt, erweist si<strong>ch</strong> aus den mhd. Versen (Myth. 766):<br />
der dillestein der ist entzwei,<br />
die toten sint üf gewecket.<br />
Ein sol<strong>ch</strong>er Stein giebt dem Dillberg zwis<strong>ch</strong>en Langenzerin und<br />
Deberndorf im Ansba<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en den Namen; er ist so gross, dass er<br />
bei entblösstem Laubwalde viele Stunden weit si<strong>ch</strong>tbar gewesen<br />
sein soll. W. Reynitzs<strong>ch</strong> (Truhten und Truhtensteine 1802) giebt<br />
pg.<br />
51 eine Abbildung von ihm: oben s<strong>ch</strong>eibenförmig abgeplattet,<br />
im Halbkreise von sieben kleinern Steinen umgeben. In der Wal-<br />
Argovia. III. 6