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85<br />

No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t untersu<strong>ch</strong>t sind die sog. Entslö<strong>ch</strong>er, die si<strong>ch</strong> im<br />

Frickthal mehrfa<strong>ch</strong> vorfinden sollen, so z. B. auf dem Sommerhaldenhübel<br />

in der Gemeinde Zeihen. Die Sage beri<strong>ch</strong>tet, die Fran¬<br />

zosen hätten dieselben gegraben, nämli<strong>ch</strong> jene voltaires<strong>ch</strong>en aus<br />

den Zeilen des Convents, die mit Gott gebro<strong>ch</strong>en hatten. Daraus<br />

ist zu s<strong>ch</strong>liessen, dass man diesen Entslö<strong>ch</strong>ern glei<strong>ch</strong>falls eine<br />

diabolis<strong>ch</strong>e Entstehung zus<strong>ch</strong>reibt. Ihr Name selbst verweist auf<br />

Riesen: ags. ent, pl. enlas, ahd. anlrisc, bezei<strong>ch</strong>net das Riesige,<br />

und no<strong>ch</strong> lebt in der baieris<strong>ch</strong>en Mundart cnteris<strong>ch</strong>, riesig, un¬<br />

geheuer und ni<strong>ch</strong>t geheuer bezei<strong>ch</strong>nend. Man vgl. S<strong>ch</strong>önwerth,<br />

Oberpf. Sag. 2, 270. Leopre<strong>ch</strong>ting, Aus dem Le<strong>ch</strong>rain, pg. 35<br />

stellt zusammen : enteris<strong>ch</strong>e Plätze, verwuns<strong>ch</strong>ene Hölzer und dem<br />

Teufel vers<strong>ch</strong>riebene S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten. Die baieris<strong>ch</strong>e Mundart spri<strong>ch</strong>t<br />

beiderlei Formen: enteris<strong>ch</strong> und enzis<strong>ch</strong>. In der S<strong>ch</strong>weizermundart<br />

s<strong>ch</strong>eint derselbe Fall zu gelten. Ein Enzigraben liegt beim Dorfe<br />

Moosleerau. Einen örtli<strong>ch</strong>en Entibühel leitet bei uns die Volks¬<br />

etymologie zwar unglückli<strong>ch</strong>, aber glei<strong>ch</strong>wohl sagengemäss von<br />

den im dortigen Gestein si<strong>ch</strong> abspürenden Entenfüss<strong>ch</strong>en her. Rie¬<br />

senbauten und aufgethürmte Steinblöcke nennt man im Norden<br />

enta geveorc, entis<strong>ch</strong>e Werke. Dass man sie nun auf die Türken,<br />

Zigeuner und Franzosen bezieht, d. h. na<strong>ch</strong> der Volksmeinung auf<br />

die fur<strong>ch</strong>tbarsten Feinde der Welt, verhält si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t anders, als<br />

wie der nun herrs<strong>ch</strong>ende Brau<strong>ch</strong>, in unsern ländli<strong>ch</strong>en Frühlings¬<br />

und Pfingstspielen den Winterriesen als Türken auftreten zu lassen.<br />

Mannhardt, Mythen 354.<br />

Grenzsteine.<br />

Die Wandersitte, Steine auf den Gebirgspässen an vorbestimm¬<br />

ten Stellen zu Haufen aufzus<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten und immer einen neuen da¬<br />

bei niederzulegen, hat in Asien und Europa bis heute fortbestan¬<br />

den. Herodot 4, 92 s<strong>ch</strong>reibt sie dem Perserkönig Darius zu, der<br />

auf seinem Zuge gegen die Skythen an den Istros gelangend jedem<br />

Mann seines Heeres befahl, einen Stein an einen vorbestimmten<br />

Ort hinzulegen, und so daselbst grosse Steinhügel zurückliess.<br />

Prinz Waldemar von Preussen bes<strong>ch</strong>reibt in seiner Indis<strong>ch</strong>en Reise<br />

den Pilingah-Pass, über dessen Kamm die Grenze zwis<strong>ch</strong>en dem<br />

indo-britis<strong>ch</strong>en und dem <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>e fortläuft; er liegt<br />

12,700 Fuss über dem Meeresspiegel. Eine Menge von Stein¬<br />

pyramiden verkünden die Passhöhe, zu denen jeder Vorübergehende<br />

sein Stein<strong>ch</strong>en beilegt. Allg. Augsb. Ztg. 1857, no. 342. Strabo<br />

spri<strong>ch</strong>t bei Erwähnung des Herkulestempels auf dem Vorgebirge

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