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59<br />

Freyen Ambt<br />

|<br />

zu Langenmatt Bur<strong>ch</strong>ardus war geboren. Das Lied<br />

erwähnt, dass man dur<strong>ch</strong> den in der Gruft offen gelegenen Stein¬<br />

sarg hindur<strong>ch</strong>kro<strong>ch</strong> :<br />

Da s<strong>ch</strong>lieffen dur<strong>ch</strong> das hohle Grab<br />

die si<strong>ch</strong> kaum können regen.<br />

Dieselbe Angabe wiederholt si<strong>ch</strong> in den Lateinreimen :<br />

Juxta tumnlum steil tumba, Prope est videre locum<br />

concava e saxis strueta, in terrain rotunde fossum,<br />

per quam /egri quando replant quo, qui pedes claudos inferi,<br />

mir am opem inde portant. saepe gressum rectum re fer t.<br />

Extra lemplum fons videtur<br />

et in pretio habetur,<br />

qui Bur<strong>ch</strong>ardi dicitur,<br />

unde Salus bibilur.<br />

So ist au<strong>ch</strong> der Angelsa<strong>ch</strong>sen Grab zu Sarmenstorf, worin diese<br />

drei Lands<strong>ch</strong>aftsheiligen ursprüngli<strong>ch</strong> bestattet waren, ein Gewölbe<br />

7<br />

von Fuss Länge und 4 Breite, in das eine Steintreppe hinab¬<br />

führt. Gegen Kopfleiden lässt man den Deckstein wegheben, steigt<br />

hinab und betet drinnen. Der Steinsarg selbst, in dem die Hei¬<br />

ligen gelegen haben sollen, befindet si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr in jenem<br />

Gruftgewölbe, sondern wurde in die Wendelinskapelle versetzt.<br />

Das ehemalige öffentli<strong>ch</strong>e Bad der Stadt Baden war na<strong>ch</strong> der hl.<br />

Verena, deren Bildniss dorten aufgestellt stand, Verenabad ge¬<br />

nannt. In dem Steinboden des offenen Bassins stand ein Lo<strong>ch</strong><br />

offen, das Verenalo<strong>ch</strong>, dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>es der Sprudel der heissen<br />

Quelle unmittelbar aufsteigt. Das Badhaus wurde später abgetragen<br />

und der Sprudel sammt dem hohlen Steine kapellenartig eingebaut.<br />

Damit ist folgende Sitte mit vers<strong>ch</strong>wunden, deren allgemeine Gil<br />

tigkeit no<strong>ch</strong> aus unserm Jahrhundert bezeugt ist. Diejenige Ehe¬<br />

frau nämli<strong>ch</strong>, die si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einem Erben sehnte, liess si<strong>ch</strong> hier<br />

des Na<strong>ch</strong>ts ungesehen Zutritt vers<strong>ch</strong>affen, senkte ein Bein in die<br />

Höhlung hinab und glaubte nun an die Erfüllung ihrer Wüns<strong>ch</strong>e.<br />

So ist au<strong>ch</strong> bei der Quelle Groosbeck zu Spaa ein Fusstritt ausge¬<br />

hauen, in den si<strong>ch</strong> zu glei<strong>ch</strong>em Zwecke unfru<strong>ch</strong>tbare Frauen hin¬<br />

einstellen unter Anrufung des hl. Remaclus. Wolf, Ndl. Sag. 227.<br />

Alle Freitage im Mai bringen die Mütter ihre Kinder an's St. Gallengrab<br />

in der Pfarrkir<strong>ch</strong>e des solothurn. Dorfes Wangen (bei<br />

Ölten) und stellen sie in das dortige offene Steingrab. Strohmeier,<br />

Kant. Solothurn 266. In der Pfarrkir<strong>ch</strong>e von s<strong>ch</strong>wyzeris<strong>ch</strong> Wollerau<br />

heisst ein Grabgewölbe Unser L. Frauen End; hier hinein<br />

treten die Mütter neunmal, ihr erkranktes Kind auf dem Arme.

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