Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
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FACHARTIKEL<br />
dürfte verständlich sein. Ein Mehr an Arbeit, dass jedoch<br />
durch eindeutig überlegene Therapieerfolge mehr als<br />
ausgeglichen wird.<br />
Im Verlauf der Behandlung gelangt man an den Punkt, an<br />
dem die Sitzbeinhöcker in ausgeglichener Stellung getastet<br />
werden. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig,<br />
dass das Becken entwrungen und die Beckenbehandlung<br />
beendet ist. Um eine Beurteilung darüber vorzunehmen,<br />
sollte die Weite der Knieflexion beider Seiten<br />
überprüft und verglichen werden. Dazu wird zunächst<br />
ein Kniegelenk in Bauchlage des Patienten gebeugt und<br />
die Flexion bis zum ersten, leichten Widerstand vom Behandler<br />
geführt und dieselbe Prozedur danach mit dem<br />
anderen Bein wiederholt. Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
das Becken entwrungen ist, ist bei beidseitig gleichem<br />
Abstand gross. Die gleichzeitige Flexion beider Kniegelenke<br />
empfiehlt sich nicht, da der Druck auf die beiden<br />
Unterschenkel ungleichmässig ausfallen und deshalb die<br />
Beurteilung unsicher werden kann.<br />
Die Forderung nach beidseitig gleichen Flexionsabständen<br />
kann nach Operationen und Verletzungen des Kniegelenks<br />
mit Bewegungseinschränkungen nicht in jedem<br />
Fall erfüllt werden. Dabei müssen andere Kriterien zur<br />
Beurteilung, wie beispielsweise die Ohrreflexzonen-Kontrolle<br />
eingesetzt werden.<br />
Angenommen beide Sitzbeinhöcker befinden sich in<br />
ausgeglichener Position aber die Fersen-Gesässabstände<br />
sind ungleich. Das bedeutet, dass die Arbeit mit den<br />
ISG noch nicht beendet ist. Da sich aus den unterschiedlichen<br />
Abständen die aktuelle Beckenstellung nicht ableiten<br />
lässt, bedarf es weiterer Massnahmen um darüber<br />
Kenntnisse zu erlangen. Gemeint sind damit die sog.<br />
Provokationsgriffe.<br />
Die Zielsetzung der Provokationsgriffe ist die Beckenstellung<br />
auf äusserlich nicht erkennbare Verwringungen<br />
zu überprüfen. Sofern die ISG noch nicht vollständig entwrungen<br />
sind, werden die noch vorhandenen aber nicht<br />
tastbaren Fehlstellungen besonders deutlich dargestellt<br />
und es kann nun die so verdeutlichte Beckenstellung<br />
weiter behandelt werden. Nicht wenige Therapeuten<br />
befürchten bei Anwendung dieser Griffe das bisher erreichte<br />
Behandlungsergebnis zu zerstören. Sie meinen<br />
u.U. mit der Behandlung des Beckens erneut beginnen<br />
zu müssen. Das ist jedoch niemals der Fall.<br />
Unter Provokationsgriffen können alle für die Beckenbehandlung<br />
eingesetzten Behandlungsgriffe verwendet<br />
werden. Der einzige Unterschied gegenüber Behandlungsgriffen<br />
ist, dass nach ihrer Durchführung das Becken<br />
nicht zurückgestellt, also der Unterschenkel nicht<br />
flektiert werden darf, denn durch diese Bewegung würde<br />
das Ergebnis der Provokation sofort ausgelöscht werden.<br />
Sind die Abstände zwischen den Fersen und dem Gesäss<br />
auf beiden Seiten gleichgross und durch Provokationsgriffe<br />
keine Veränderungen zu erzielen, bleibt als<br />
letzte und entscheidende Bestätigung die Kontrolle der<br />
ISG-Ohr-Reflexzonen. Sind auch diese nicht vorhanden<br />
kann davon ausgegangen werden, dass das Becken i.O.<br />
ist und nun die Wirbelsäule behandelt werden muss.<br />
Klaus <strong>Radloff</strong> für ECM<br />
26<br />
27./ 28. AUGUST 2010<br />
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