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Lernkompendium Fachdidaktik Englisch Seite 42 Neueste Forschung und Theorien Untersuchungen haben gezeigt, dass Fremdsprachenlernern die korrekte Aussprache der Zielsprache ein hohes Anliegen ist. Vielfach verlangen sie sogar nach Ausspracheübungen. Diese Ausspracheübungen nach der Drill – Methode erfreuen sich so großer Beliebtheit, da sie emotionale Sicherheit mit sich bringen, denn es ist ja nur eine eng umrissene Aufgabe zu bewältigen und zweitens ist es auf diese Weise recht einfach, die Unterschiede zwischen der eigenen Aussprache und der eines native Speakers herauszuarbeiten. In einer echten Kommunikationssituation ist dies viel schwerer. Außerdem funktionieren diese Drills einfach. Stevick schlägt vor, dass Aussprachelehrer viele Variationen einbauen sollen, um andauerndes Interesse sicherzustellen: 1. Repetition by the whole class versus repetition by groups or rows versus individual repetition. 2. Calling on students (or groups) in fixed order versus calling on them in random order 3. Students’ books closed versus students’ books open 4. Two or three repetitions per student (or group) versus only one repetition before going on to the next student (or group) 5. Slow tempo versus fast tempo 6. Tone of voice: neutral versus mysterious or mischievous versus triumphant or emphatic. 7. Loudness: barely audible versus normal versus oratorical. Ausspracheschulung unter den Gesichtspunkten des communicative language teaching: 1. The teaching of pronunciation must focus on longer-term goals; short-term objectives must be developed with reference to long-term goals. 2. The goals of any explicit training in pronunciation should be to bring learners gradually from controlled, cognitively based performance to automatic skill-based performance. 3. Teaching should aim forward gradually reducing the amount of native language influence on segmental, voice-setting, and prosodic features but should not necessarily seek to eradicate totally the influence of the native language on the speaker’s pronunciation in the second language. 4. Pronunciation should be taught as an integral part of oral language use, as part of the means for creating both referential and interactional meaning, not merely as an aspect of the oral production of words and sentences. 5. Pronunciation forms a natural link to other aspects of language use, such as listening, vocabulary, and grammar; ways of highlighting this interdependence in teaching need to be explored. Kenworthy hat sechs Punkte ausgearbeitet, die wichtig für das richtige Erlernen der Aussprache sind: 1. The native language: Interferenz zwischen Muttersprache und Zielsprache. 2. The age factor: Auch Kennworthy glaubt, dass zwischen dem Alter und der Fähigkeit, die Aussprache einer Fremdsprache zu erlernen, ein enger Zusammenhang besteht. Die Forschung hat hierzu jedoch bis dato keine eindeutigen Ergebnisse liefern können. 3. Amount of exposure: Problematischer Faktor, da schwer zu definieren. Menschen, die im Zielsprachenland leben können wenig Kontakt mit der Zielsprache haben, wohingegen Menschen, die nicht im Zielsprachenland leben, häufigen Kontakt mit der Zielsprache haben können. 4. Phonetic ability: Dieser Faktor bezieht sich auf dem Umstand, ob man ein “Ohr” für
Lernkompendium Fachdidaktik Englisch Seite 43 Fremdsprachen hat und es wurden bereits Tests entwickelt, die diesen Faktor testen können. Es gibt auch schon Hinweise dafür, dass Menschen mit guter phonetic ability von pronunciation drills profitieren, andere jedoch nicht. Diese Fähigkeit unterliegt jedoch nicht der Kontrolle des Lehrers, sie ist ein Lernerfaktor. 5. Attitude and identity: Die Befähigung, sich die Aussprache einer anderen Sprache anzueignen, hängt auch davon ab, wie sehr sich der Lerner mit der Zielkultur identifizieren möchte. 6. Motivation and concern for good pronunciation: Dieser Faktor hängt auch mit der Persönlichkeit zusammen. Einigen Studenten macht es nichts aus, grammatikalische oder aussprachebedingte Fehler zu begehen, solange sie erfolgreich kommunizieren. Anderen jedoch ist Korrektheit extrem wichtig, was von einem starken Identifikationswunsch mit der Zielkultur oder dem Wunsch, korrekt zu sprechen, zusammenhängen kann. Des Weiteren hat Kennworthy drei Weisen herausgefunden, wie Lehrer die Lernenden beeinflussen können: 1. Durch Einreden, dass gute Aussprache die Verständigung erleichtert. 2. Die Lehrkraft kann versichern, dass das Verständnis und der Kommunikationserfolg im Vordergrund stehen, nicht das Sprechen wie ein Muttersprachler. 3. Die Lehrkraft kann Interesse am Spracherwerbsprozess zeigen und bei seinen Bemühungen, eine verständliche und akzeptable Aussprache zu produzieren. Ein großes Problem stellen fossilisierte Lerner dar, die einen bestimmten Kenntnisstand erreicht haben, aber nicht in der Lage sind, sich über diesen Stand hinweg weiterzuentwickeln. Dies scheint in Bezug auf die Aussprache häufig zu passieren. Aussprache in der Praxis Beim Drill mit Minimalpaaren war es häufig Arbeitsanweisung, dem Partner Begriffspaare vorzulesen, die Lippen jedoch mit der Hand zu verbergen. Nach dem communicative language teaching ist dies eigentlich unsinnig, denn es hätte die Chance bestanden, den Schülern dieses Hilfsmittel für den kommunikativen Prozess zu erschließen. Heutzutage wird jedoch größerer Wert auf die suprasegmentalen Sprachaspekte gelegt. Es gibt viele Möglichkeiten, Ausspracheübungen einen kommunikativen Hintergrund zu verleihen, z.B. bei der Gestaltung als Dialog. So sind sie immer in eine konkrete, sinnerfüllte Kommunikationssituation eingebettet. Ergebnisse Die Aussprache (Pronunciation) ist eine Fähigkeit, die in vielen Klassenzimmern zu kurz kommt, obwohl ihr von den Sprachenlernern eine so große Bedeutung zugemessen wird. Aussprachetraining kann in kommunikative Übungsprozesse eingebunden werden und abwechslungsreich gestaltet werden. Die Große Veränderung in der Didaktischen Theorie war die Abwendung von der segmentalen und die Hinwendung zur suprasegmentalen Phonologie (Rhythmus, Intonation, Gewichtung) Die Lehrziele haben sich zu einer stärkeren Betonung der kommunikativen Effektivität und Verständlichkeit hin entwickelt und legen auf die Intonationsfähigkeit auf der Ebene eines Muttersprachlers geringeren Wert als bisher. Wortschatzunterricht Einleitung Die Bedeutung des Wortschatzunterrichtes änderte sich über die Jahre. Zwischen 1950 und 1960 war
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