Der Angst vor dem Tod begegnen - tine-schreibt
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tag des Bestatters 26 . Eine Ausweitung derartiger Programme wäre begrüßenswert, sowohl<br />
um den sozialen Status von Bestattern zu verbessern, als auch um der restliche Bevölkerung<br />
eine weitere Zugangsmöglichkeit und zusätzliche Anregungen zur Beschäftigung mit<br />
<strong>dem</strong> Thema <strong>Tod</strong> zu geben.<br />
Aus den <strong>vor</strong>angegangenen Abschnitten wird außer<strong>dem</strong> deutlich, dass das Thema der<br />
Trauer dringend wieder in eine gesellschaftsübergreifende Diskussion gebracht und neue,<br />
der menschlichen Psychologie angemessenere Konventionen zum Umgang damit entwickelt<br />
werden sollten. Als Zeugen verschiedenster Formen der Trauer, sowie als zentrale<br />
Bezugsperson für viele Menschen in frühen Trauerphasen eignen sich Bestatter gut als<br />
Quellen und Replikatoren für einen neuen Umgang mit Trauer. Inwiefern auf Seiten der<br />
Bestatter Interesse an der Einverleibung eines pädagogischen Auftrags in ihren Beruf<br />
besteht, bliebe zu ermitteln. Gleiches gilt für Menschen in medizinischen Berufen.<br />
5.5. Krebs<br />
Wird umgangssprachlich von Krebs gesprochen, sind damit meist Karzinome, Sarkome<br />
oder Hämoblastosen gemeint - Veränderungen im genetischen Code eigener Körperzellen,<br />
die diese dazu bringen, mit ihren fehlerhaften Produktzellen gesundes Gewebe zu<br />
verdrängen, oder mittels unkontrollierter Teilung in umliegendes Gewebe einzuwachsen<br />
und einzelne Tumorzellen in den Blutstrom oder das Lymphsystem zu speisen, von wo<br />
aus sie andere Organe erreichen und diese in Form von Metastasen ebenfalls mit ihrem<br />
Wachstum bedrohen 27 . Die Prognose hat sich durch den Fortschritt der medizinischen Forschung<br />
für viele dieser Erkrankungsformen dramatisch verbessert. Doch dies gilt nur,<br />
wenn der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt wird; hinzu kommt, dass<br />
in vielen Fällen die Gefahr eines Rezidivs besteht, für den die Prognose dann meist<br />
schlechter ausfällt. Auch existieren weiterhin Krebsformen - v. a. kleinzelliger Lungenkrebs<br />
28 und Glioblastome 29 - die nur palliativ therapierbar sind und schon nach wenigen<br />
Monaten bis maximal einem Jahr zum <strong>Tod</strong>e führen. Das gesellschaftliche Bild von Krebs<br />
speist sich <strong>vor</strong> allem aus diesen hoffnungslosen Fällen, so dass Krebskranke und - seltener<br />
- Überlebende einer Krebserkrankung von ihren Mitmenschen und auch sich selbst als<br />
<strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> nahe wahrgenommen werden (vgl. Schweiger, 2003, S. 137).<br />
Ein Faktor, der möglicherweise das Bestehen eines angstbesetzten Bildes dieser Krankheit<br />
sichert, ist das ständige Wiederauftauchen von Krebs in den Medien als heimtücki-<br />
26 http://trauerhilfe-stier.de/nuernberg/startseite/veranstaltungen-2008.html (14.02.09) http://trauerhilfestier.de/karlsruhe/startseite/tag-der-offenen-tuer.html<br />
(14.02.09)<br />
27 http://de.wikipedia.org/wiki/Krebs_(Medizin)<br />
28 http://de.wikipedia.org/wiki/Lungenkrebs#Kleinzelliges_Bronchialkarzinom<br />
29 http://de.wikipedia.org/wiki/Glioblastom<br />
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