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Stellungnahme des vzbv zu einem neuen Rechts- rahmen für den ...

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winn“ stehe. Der Inhaber der Karte, dem oft ohne jede Beweisaufnahme eine Verlet<strong>zu</strong>ng<br />

von Sorgfaltspflichten beim Umgang mit Karte und PIN unterstellt wird,<br />

muss danach <strong>für</strong> <strong>den</strong> eingetretenen Scha<strong>den</strong> voll haften und erhält die abgehobenen<br />

Beträge nicht erstattet. 4<br />

Das Oberlan<strong>des</strong>gericht Hamm 5 hat deutliche Zweifel an dieser <strong>Rechts</strong>prechung<br />

formuliert und festgestellt, dass eine Manipulation <strong>des</strong> Kartensystems durch Dritte<br />

durchaus möglich ist und der berechtigte Inhaber der Karte <strong>des</strong>halb nicht in jedem<br />

Fall <strong>für</strong> ihm unerklärliche Barabhebungen ein<strong>zu</strong>stehen hat. 6<br />

Aus dem Hin und Her gegensätzlicher Entscheidungen zieht das AG Langenfeld,<br />

U. v. 1.9.1999 - 11 C 102/99 <strong>den</strong> richtigen Schluss: Gerade wegen der<br />

unterschiedlichen Urteile und Sachverständigengutachten „vermag das Gericht von<br />

einer Sicherheit der persönlichen Geheimnummer gerade nicht aus<strong>zu</strong>gehen“. 7<br />

Abgelehnt wird ein Anscheinsbeweis neben dem OLG Hamm auch vom OLG<br />

Ol<strong>den</strong>burg 8 sowie vom OLG Frankfurt 9 . Wichtig ist in diesem Kontext auch die<br />

Entscheidung <strong>des</strong> OLG Stuttgart 10 . Obwohl das Gericht das System grundsätzlich<br />

<strong>für</strong> technisch sicher hält, kommt es unter <strong>zu</strong>treffender Anwendung <strong>des</strong> Beweisrechts<br />

da<strong>zu</strong>, die Glaubwürdigkeit der Geschädigten über <strong>den</strong> angeblichen Anschein<br />

technischer Sicherheit <strong>zu</strong> stellen.<br />

Angesichts dieser kontroversen <strong>Rechts</strong>prechung in Deutschland ist es <strong>zu</strong> begrüßen,<br />

dass die Kommission hier die Gelegenheit nutzen will, Klarheit <strong>zu</strong> schaffen<br />

und eindeutig <strong>zu</strong> regeln, dass lediglich die Tatsache, dass eine PIN-gestützte<br />

Transaktion durchgeführt wurde, nicht ausreicht, um <strong>zu</strong> vermuten, dass der Kar-<br />

4 So z.B. OLG Celle WM 1985, 655; LG Köln U. v. 20.09.1994 - 11 S 338/92; AG Burgdorf WM 1993, 2122;<br />

LG Bonn NJW-RR 1995, 815; AG Schöneberg WM 1997, 66; AG Frankfurt NJW 1998, 687; AG Osnabrück<br />

NJW 1998, 688; LG Darmstadt WM 2000, 911; LG Köln U. v. 30.8.2000 – 13 S 172/00 = WM 2001, 852; AG<br />

Regensburg WM 2002, 2105.<br />

5 U. v. 17.03.1997 - 31 U 72/96 = ZIP 1997, 878<br />

6 Die <strong>Rechts</strong>prechung <strong>des</strong> OLG Hamm wird bestätigt durch die Entscheidungen <strong>des</strong> AG Buchen U.v. 11.1.1996<br />

- C 257/95 = VuR 1998, 42 und AG Wil<strong>des</strong>hausen U.v. 28.5.1997 - 4 C 357/96 = VuR 1998, 85357/96. AG<br />

Hamburg U. v. 27.8.1998 - 22a C 1013/96, Bremen U. v. 14.11.1997 -7 C 361/95 = VuR 1998, 367, AG Essen<br />

U. v. 15.7.1999 - 21 C 638/98, AG Essen U. v. 16.3.2000 – 21 C 487/99, AG Unna U. v. 23.11.1999 – 16 C<br />

718/98 und LG Mönchengladbach U. v. 28.4.00 - 2 S 288/99 = VuR 2001, 17.<br />

7 Im Ergebnis ebenso AG Essen, U. v. 29.4.2002 – 12 C 205/01.<br />

8 U. v. 29.8.2000 – 9 U 23/00 = WM 2000, 2337.<br />

9 U. v. 7.12.2001 – 24 U 188/99 = BKR 2002, 331 = ZIP 2002, 978 = WM 2002, 1055<br />

10 U. v. 13.3.2002 – 9 U 63/01 = NJW-RR 2002, 1274

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