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FLEISCHPRODUKTION, WELTHUNGER UND NATURZERSTÖRUNG<br />

gerade dort ihre ökologische Nische<br />

gefunden hat, vollständig ausrotten.»<br />

(Spektrum der Wissenschaft, Mai 2005,<br />

S. 100)<br />

Der tropische Regenwald, Hauptquelle<br />

der Sauerstoffproduktion für<br />

den gesamten Planeten, hatte noch<br />

im Jahre 1945 eine Ausdehnung von<br />

16 Millionen Quadratkilometern. Seit<br />

Jahrzehnten wird der Regenwald jedoch<br />

hemmungslos abgeholzt. Täglich<br />

verschwinden rund 30000 Hektar, das<br />

heißt: pro Minute eine Fläche von 35<br />

Fußballfeldern! Gleichzeitig wachsen<br />

die Steppen- und Wüstenflächen<br />

täglich um 20000 Hektar. Der Fischer<br />

Weltalmanach (Ausgabe 2004, Spalte<br />

1324) gibt hierzu folgende weitere Daten<br />

an: «Von mäßiger bis starker Wüstenbildung<br />

betroffen sind heute mehr<br />

als 110 Länder und mehr als 70% der<br />

landwirtschaftlich genutzten Trockengebiete.<br />

Dürre und Bodenverödung<br />

bedrohen das Leben von weltweit 1,2<br />

Mrd. Menschen, die zur Sicherung ihrer<br />

Grundbedürfnisse auf das Land angewiesen<br />

sind.»<br />

In den letzten Jahrzehnten ist die<br />

«grüne Lunge» unseres Planeten weltweit<br />

um rund 70% geschrumpft! Wo<br />

vorher die üppige tropische Vegetation<br />

vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum<br />

bot, setzt nach der Rodung<br />

sofort die Bodenerosion ein, und nach<br />

33<br />

wenigen Jahren bleibt nichts anderes<br />

zurück als eine karge Steppen- und<br />

Wüstenlandschaft.<br />

Verantwortlich hierfür sind die Papier-<br />

und Holzmultis, aber auch die<br />

internationalen Fleisch- und Hamburgerkonzerne,<br />

die den gerodeten<br />

Dschungel als Weideflächen für ihre<br />

Schlachttierherden oder als Ackerland<br />

für riesige Futtermittelplantagen (Soja,<br />

Maniok, Mais usw.) verwenden.<br />

Für einen einzigen Hamburger<br />

müssen vier bis fünf Quadratmeter<br />

Regenwald in Weide- oder Ackerland<br />

umgewandelt werden, das binnen<br />

zwei bis drei Jahren zur Wüste wird!<br />

«Das reichste Ökosystem der Erde wird<br />

zu Hamburgern, Sperrholz und Packpapier<br />

verarbeitet – für Europäer, Amerikaner<br />

und Japaner», schrieb die Neue<br />

Zürcher Zeitung bereits im Jahr 1983<br />

(Ausgabe vom 30. März). Und daran<br />

hat sich in den nachfolgenden Jahren<br />

offensichtlich nichts geändert.<br />

Zerstört wird aber nicht nur der Urwald,<br />

sondern auch die Lebensgrundlage<br />

von vielen Millionen Kleinbauern. In<br />

den Ländern der Dritten Welt wurden<br />

zahlreiche kleinbäuerliche Familien von<br />

den Privatarmeen der multinationalen<br />

Konzerne von ihrem Land vertrieben,<br />

entweder durch brachiale Gewalt oder<br />

durch forcierte Ruinierung. Die meis-

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