Michael Risse & Christian Kazan - FaMI
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Schlussbemerkungen und Quellen<br />
Schlussbemerkungen<br />
Dass die genannten Unternehmungen gerade in den Anfängen für<br />
das gesamte Archiv einen bisweilen erheblichen Mehraufwand<br />
und eine entsprechende Mehrbelastung bedeuten, ist sicherlich<br />
nicht von der Hand zu weisen; der Erfolg jedoch wird dafür<br />
entschädigen.<br />
Ebenso wenig kann man unterschlagen, dass eine stete Präsenz<br />
durch die Preisgabe von Informationen, mitunter brisanter<br />
Themen (bezogen auf die in Archiven verwahrten Unterlagen), das<br />
Risiko birgt, dass bestimmte Gruppen, diese für ihre eigenen<br />
Zwecke und Meinungsäußerungen zweckentfremden und<br />
gebrauchen können. Vor allem radikale, terroristische und<br />
staatsfeindlichen Personen (-gruppen), welche durch die<br />
Öffentlichkeitsarbeit über die Existenz von Informationen<br />
unterrichtet werden könnten, sind hiermit gemeint. Zum Schutz<br />
heißt es hier, die Augen offen zu halten und gegebenenfalls<br />
entsprechende Maßnahmen zu treffen, um die Zweckentfremdung<br />
des Archivguts bzw. dessen Inhalts möglichst früh erkennbar zu<br />
machen und durch entsprechende Sanktionen zu unterbinden.<br />
Eine weitere, wenn auch weniger extreme Gefahr liegt natürlich<br />
darin, dass aufgrund eines allzu sprunghaften Anstiegs der<br />
Benutzerzahlen oder aber Anfragen, die Archive in ihrer Arbeit<br />
ausgebremst werden könnten, da die Kapazitäten nicht ausreichen.<br />
Zwar ist das ebenso als recht seltener Fall zu bezeichnen, wie der<br />
im vorhergehenden Absatz geschilderte Umstand, doch das heißt<br />
nicht, dass es nicht passieren könnte. Auch hier müssen die Archiv<br />
sich frühestmöglich durch Regelungen in den<br />
Benutzungsordnungen, Dienstanweisungen und weitere machbare<br />
Maßnahmen schützen.<br />
Nun muss man aber abschließend auch sagen, dass viele der<br />
erwähnten und beschriebenen Sachverhalte bereits heutzutage in<br />
den staatlichen Archiven eine ausgesprochene Anwendung finden.<br />
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Häusern sind zwar<br />
ab und an doch recht groß, können aber selbst im Negativbeispiel<br />
als immerhin zwecksgemäß eingestuft werden. Letzten Endes ist<br />
es auf der einen Seite eine immer schneller fortlaufende<br />
Entwicklung in der globalen Informationsgesellschaft, bei der auch<br />
die Archive mithalten müssen um nicht ins Hintertreffen zu<br />
geraten, wobei auch ein Umdenken vonnöten ist, dass sich die<br />
Archive als mehr, denn einfache Schriftgutverwalter<br />
ausgesonderter Altregistraturen verstehen .<br />
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