Michael Risse & Christian Kazan - FaMI

Vorwort
In einer Zeit, in der jede Information nur einen Mausklick entfernt
ist und Suchmaschinen der Gesellschaft eine schier unendliche
Informationsflut bieten, sind Archive aus Sicht der Allgemeinheit
nur noch etwas für Altbackene und Nostalgiker. Sie stellen einen
nur schwer zugänglichen und undurchsichtigen Dienstleister in
der Masse der Informationsanbieter dar, deren Aufgabe für die
Gesellschaft beileibe nicht jedem klar ist. Doch was macht Archive
eigentlich aus? Wie können so augenscheinlich konservative,
althergebrachte Institutionen wie die staatlichen Archive ihre
Daseinsberechtigung unterstreichen, sich neuer Medien zur
Außendarstellung bedienen und neue Nutzergruppen ansprechen,
ohne dabei jedoch ihre Bestimmung aus den Augen zu verlieren?
Dieser Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Außendarstellung
staatlicher Archive soll Ihnen, den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern staatlicher Archive, dabei helfen die heutigen
Ansprüche an Informationen, deren Bereitstellung und vor allem
Vermarktung besser zu erfassen und gleichzeitig Anreiz bieten, die
öffentliche Wahrnehmung Ihrer Einrichtung den Anforderungen
potenzieller Kunden anzupassen.
Doch man spricht bei Veränderungen in diesem Bereich leider nur
einem Teil der Archive aus dem Herzen. Es gibt einige Archive,
möglicherweise die Mehrheit unter ihnen, denen nicht an
verstärkter Popularität gelegen ist. Sie sehen ihre Existenz trotz
drastischer Sparpolitik und leerer Staats- und Landeskassen als
gegeben und gesichert.
Dabei müssen sich gerade Einrichtungen öffentlicher Träger nach
außen hin profilieren, um im internen Verwaltungs- und
Behördenumfeld wahrgenommen und bei Haushalts- und
Personalplanungen ausreichend berücksichtigt zu werden.
Bewusst bleibt die Darstellung der verschiedenen Defizite und
Maßnahmen in dieser Projektarbeit deshalb sehr allgemein, um
nicht auf einzelne Archive zu zielen, sondern die ganze Sparte
anzusprechen und so dem oft verwendeten Vorwurf
entgegenzuwirken, Öffentlichkeitsarbeit wäre in Bundes-, Landesoder
Senatseinrichtungen nicht angebracht bzw. aus diversen
Gründen so nicht zu realisieren.
Es gilt also aufzuzeigen, dass auch mit geringem personellen,
sowie finanziellen Aufwand und unter Wahrung der oft zu
wahrenden Corporate Identity der Träger eine grundlegende
Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung und parallel dazu
der innerbehördlichen Akzeptanz erreicht werden kann. Wobei
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